Verbotene Früchte im Frühling

bedeutete. Evie hat ein Geheimnis, dachte sie und lächelte.
    Die Freundinnen führten Daisy in die Orangerie, wo das warme Herbstlicht durch die Fenster fiel und die Düfte von Zitrone und Basilikum schwer in der Luft hingen. Lillian nahm Daisy den unbequemen Kranz aus Orangenblüten und den Schleier vom Kopf und legte beides auf einen Stuhl.
    Auf dem Tisch neben ihnen stand ein Silbertablett mit gekühltem Champagner und vier Kristallgläsern.
    „Dies ist ein besonderer Toast auf dich, Liebes“, sagte Lillian, während Annabelle den Champagner einschenkte und die Gläser verteilte. „Auf dein ganz persönliches Happy-End. Weil du länger darauf warten musstest als wir anderen. Ich würde sagen, du verdienst die ganze Flasche.“ Sie lächelte. „Aber wir werden sie auf jeden Fall mit dir teilen.“
    Daisy umfasste den Stiel des Kristallglases. „Es soll ein Toast auf uns alle sein“, sagte sie. „Immerhin hatten wir noch vor drei Jahren die übelsten Heiratsaussichten überhaupt. Wir bekamen nicht einmal eine Aufforderung zum Tanz. Und nun seht, wie gut sich alles entwickelt hat.“
    „Und es waren nur ein bisschen Hinterhältigkeit und ein paar Skandale hier und da nötig“, sagte Evie lächelnd.
    „Und Freundschaft“, fügte Annabelle hinzu.
    „Auf die Freundschaft“, sagte Lillian, und auf einmal klang ihre Stimme ganz heiser.
    Und in diesem einen absolut perfekten Augenblick ließen sie die Gläser klirren.
    – ENDE –