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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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nicht, damit er nur ja bei ihr blieb.
    Er trat näher und bewegte sich mit großer Vorsicht dabei. Dann hockte er sich nieder und betrachtete sie, zärtlich und besorgt zugleich. Mit einer seiner kräftigen Hände schob er einige der Bücher zur Seite, bis auf dem Boden zwischen ihnen Platz war. „Ich bin es, Liebes“, sagte er leise. „Alles ist wieder gut.“
    Daisys Lippen waren ganz trocken, doch sie flüsterte: „Falls du ein Geist bist, dann hoffe ich, dass du mich für immer verfolgen wirst.“
    Matthew setzte sich auf den Boden und griff nach ihren kalten Händen. „Würde ein Geist die Tür benutzen?“, fragte er sanft und hob ihre Hände an sein zerkratztes, wundes Gesicht.
    Die Berührung seiner Haut an ihren Händen brachte sie auf beinahe schmerzhafte Weise zur Besinnung. Erleichtert fühlte Daisy, wie endlich die Benommenheit von ihr abfiel und sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnte.
    Sie versuchte, ihre Augen zu bedecken. Das Schluchzen, das sie jetzt packte, war so heftig, dass es sie zu zerbrechen drohte.
    Matthew nahm ihre Hände herunter und zog sie fest an sich, wobei er leise beruhigende Worte murmelte. Doch Daisy hörte nicht auf zu weinen, daher hielt er sie noch fester, als würde er verstehen, dass sie den festen, beinahe schmerzhaften Druck seines Körpers brauchte.
    „Bitte sei wirklich“, stieß sie hervor. „Bitte sei kein Traum.“
    „Ich bin wirklich“, sagte Matthew mit heiserer Stimme.
    „Wein doch nicht so, es gibt keinen … O nein, Daisy, Liebes …“ Er umfasste ihren Kopf mit beiden Händen und murmelte tröstende Worte, während sie versuchte, noch näher an ihn heranzurücken. Behutsam legte er sie zu Boden, wobei er das tröstliche Gewicht seines Körpers benutzte, um sie unten zu halten.
    Er verschränkte seine Finger mit ihren. Schwer atmend drehte Daisy den Kopf und betrachtete seine Handgelenke, die rot und geschwollen waren. „Deine Hände waren gefesselt“, sagte sie mit einer Stimme, die ihrer eigenen ganz und gar nicht ähnlich war. „Wie ist es dir gelungen, dich zu befreien?“
    Matthew beugte sich vor, um ihre tränennasse Wange zu küssen. „Taschenmesser“, sagte er knapp.
    Mit großen Augen betrachtete Daisy weiterhin seine Gelenke. „Du hast es geschafft, ein Klappmesser aus deiner Tasche zu ziehen und deine Fesseln durchzuschneiden, während du in einer sinkenden Kutsche stromabwärts getrieben wurdest?“
    „Es war um einiges einfacher, als mit einer Gans zu kämpfen, das sage ich dir.“
    Sie lächelte ein wenig, doch gleich darauf ging das Lachen wieder in ein Schluchzen über. Matthew erstickte den Laut mit seinen Lippen und küsste sie.
    „Beim ersten Anzeichen dafür, dass es Schwierigkeiten geben könnte, begann ich, die Fesseln durchzuschneiden“, fuhr er fort. „Und mir blieben noch ein paar Minuten, ehe die Kutsche ins Wasser rollte.“
    „Warum haben die anderen dir denn nicht geholfen?“, fragte Daisy wütend und rieb sich mit dem Ärmel über das nasse Gesicht.
    „Sie waren damit beschäftigt, die eigene Haut zu retten. Obwohl“, fügte Matthew etwas verstimmt hinzu, „ich dachte, ich hätte ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient als die Pferde. Aber bis es so weit war, dass die Kutsche stromabwärts trieb, waren meine Hände frei. Treibgut zerschlug das Gefährt in kleine Teile. Ich sprang in den Strom und schaffte es bis ans Ufer, aber dabei trug ich ein paar Verletzungen davon. Ein alter Mann fand mich, der nach seinem Hund suchte – er brachte mich in sein Cottage, wo er und seine Frau sich um mich kümmerten. Ich verlor das Bewusstsein und wachte erst anderthalb Tage später wieder auf. Bis dahin hatten sie von Westcliffs Suche gehört und gingen, um ihm zu sagen, wo ich mich befand.“
    „Ich dachte, ich hätte dich verloren“, flüsterte Daisy, und ihre Stimme drohte zu versagen. „Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.“
    „Nein, nein …“ Matthew strich ihr das Haar zurück, küsste ihre Wangen, ihre Lider, ihre bebenden Lippen. „Ich komme immer zu dir zurück. Ich bin verlässlich, erinnerst du dich?“
    „Ja. Abgesehen von den …“, Daisy musste noch einmal mehr Luft holen, als sie seine Lippen an ihrer Kehle fühlte, „… von den zwanzig Jahren deines Lebens, ehe ich dich traf. Ich würde sagen, du bist so verlässlich …“, jetzt streifte er ihre Kehle mit seiner Zunge, „… dass du beinahe vorhersehbar bist.“
    „Vermutlich hast du ein paar Beschwerden vorzubringen,

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