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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Spuren des Kampfes, fand jedoch keine.
    Ein leichtes Lächeln auf den Lippen, löste sie ihr Haar und begann es zweihundert Mal zu bürsten, wie sie es seit der Kindheit tat.
    Sie zog die Bürste durchs Haar, und ihre Handballen brannten. Hope dachte an die Augenblicke, ehe die Sünde zu rufen begonnen hatte. Ihre Mutter hatte angerufen und gejammert, sie habe Schwierigkeiten, das letzte Geld aufzutreiben. Ob Hope wirklich die gesamten Fünfhunderttausend brauche. Ihr Buchhalter habe sie davor gewarnt, alle Vermögenswerte zu liquidieren.
    Hope verengte ungehalten die Augen. Sie hatte ein Leben lang gegen das Böse gekämpft. Immer wieder hatte sie den Preis für die Sünden ihrer Mutter gezahlt.
    Dennoch besaß Lily die Kühnheit zu zögern, ihr einen Gefallen zu tun. Glaubte die wirklich, sie könnte zu Philip gehen, nachdem er die Geschichte von einem Darlehen eines alten Freundes der Familie geschluckt hatte, und sagen, tut mir Leid, ich bekomme nun doch nicht die ganze Summe?
    Nein, sie brauchte den Restbetrag. Das hatte sie ihrer Mutter gesagt, allerdings in so Mitleid erregendem Tonfall, dass ihr selbst fast schlecht dabei wurde.
    Hope riss an der Bürste und gab einen Schmerzenslaut von sich, da sie sich an den Haaren zog. Ihre Gedanken wanderten zu Philip. O ja, er hatte sich auf die Geschichte von dem alten Freund der Familie gestürzt wie auf einen Rettungsring. „Du erinnerst dich, der, der uns die Baccaratgläser zur Hochzeit geschenkt hat. Die schrecklichen, die wir umgetauscht haben.“ Passenderweise hatte er sich erinnert.
    Hope schnaubte verächtlich. Er war so dankbar gewesen für diese Rettung vor der eigenen Dummheit, dass er keine Fragen gestellt hatte. Obgleich er welche gehabt hatte, das hatte sie ihm angesehen.
    Hope lächelte in der Erinnerung. Sie war erleichtert gewesen und angewidert. Philip war ein rückgratloser Narr.
    Im Spiegel erkannte sie Glory, die an ihrer halb offenen Schlafzimmertür vorbeizuhuschen versuchte. Hope schwang sich zu ihr herum. „Glory Alexandra, bist du das?“
    Hope hörte sie seufzen und lächelte. Ihre Tochter hatte etwas vor, wenn sie auch nicht wusste, was. Bis sie es erfuhr, würde sie das Mädchen in dem Glauben lassen, es käme damit durch. Genau wie Philip war auch Glory leicht zu kontrollieren.
    „Ja, Mutter.“
    „Komm bitte her.“
    Glory erschien im Türrahmen, kam jedoch nicht ins Zimmer. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, die Miene trotzig. „Was?“
    „Wie war ,Mask‘?“ Glory schien verwirrt, und Hope sah sie forschend an. „Der Film?“
    „Oh, ganz okay“, erklärte sie achselzuckend. „Liz gefiel er besser als mir.“
    „Tatsächlich.“ Hope zog eine Braue hoch. „Und wieso?“
    Glory zögerte, und ihre Wangen bekamen einen rosa Hauch. Hope gab vor, es nicht zu bemerken. „Es war einfach so,“ erklärte Glory. Ihr Blick schweifte durch den Raum, dann sah sie ihre Mutter wieder an. „Wo ist Daddy?“
    „Im Hotel.“ Hope machte eine abfällige Geste mit der Bürste. „Einer dieser kleinen Notfälle.“
    „Mutter, dein Handgelenk!“ sagte Glory erschrocken. „Du blutest!“
    Hope sah hin. Vom Bürstengriff lief ein Blutstropfen am Handgelenk hinab. Die Manschette ihres weißen Bademantels war rot verschmiert. Sie starrte darauf, für Sekunden aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Glory kam einen Schritt näher. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Hope schluckte trocken und rang um Fassung. „Es ist nichts“, wehrte sie ab und legte die Bürste beiseite. „Nur ein Kratzer.“
    Sie wischte sich das Blut mit einem Papiertuch ab und sah ihre Tochter wieder an. „Du hast nicht vergessen, dass wir nächste Woche verschiedene gesellschaftliche Verpflichtungen haben, beginnend mit dem Krewe-Bankett?“
    „Nein, Mutter, habe ich nicht.“
    „Bis dahin läuft der Mardi Gras auf vollen Touren. Ich fürchte, dein kleiner Liebling wird die nächsten Wochen ohne dich auskommen müssen.“
    Glory erbleichte. „Mein kleiner Liebling?“
    „Na, Liz natürlich.“ Sie betrachtete ihre Tochter argwöhnisch. „Wen sollte ich denn sonst meinen?“
    „Niemand“, erwiderte Glory rasch. „Ich würde sie nur nicht als meinen ,kleinen Liebling‘ bezeichnen. Das klingt, als wäre sie ein Kind.“
    Hope musterte ihre Tochter noch einen Moment und nahm dann die Bürste wieder auf. „Du weißt, Glory, wenn ich herausfinde, dass du mich anlügst, werde ich dich bestrafen. Sollte ich jedoch herausfinden, dass du gegen den Herrn gesündigt

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