Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
„Wirklich? Ich weiß, dass Sie Madd Comm untergraben wollen. Und dass Sie wenig ehrenhaft vorgehen. Aber nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass Sie Ihre eigene Enkelin für sich spionieren lassen.“
„Enkelin?“, fragte Koteas. „Welche Enkelin?“
„Mir machen Sie nichts vor“, sagte Brock. „Ich weiß, dass Sie Elle Lintons Großvater sind. Aber Sie möchten es geheim halten, stimmt’s? Für Sie ist sie keine legitime Nachfahrin, weil Ihr Sohn ihre Mutter verlassen hat.“
„Es kommt vor, dass Kinder ihre Eltern enttäuschen“, sagte Koteas und zuckte die Schultern. „Elle dagegen hat sich vielversprechend entwickelt. Sie ist sehr intelligent.“
„Ja. Schlau wie Sie selbst“, sagte Brock und spürte einen scharfen Schmerz in der Magengegend. „Scheinbar stört es Sie überhaupt nicht, andere Menschen in Ihre schmutzigen Machenschaften zu verwickeln.“
„Wer nicht wagt, gewinnt nicht. Und der Zweck heiligt die Mittel“, sagte Koteas und kniff die Augen zusammen. „Auch Sie sind ein erfolgreicher Mann. Wir sind uns ähnlicher, als Sie glauben.“
Brock spürte förmlich seinen Blutdruck steigen. Wieder ballte er die Hand zur Faust. Dieser Koteas saß auf einem verdammt hohen Ross. „Der Meinung bin ich nicht. Jedenfalls würde ich mein Enkelkind nicht zwingen, sich für mich die Finger schmutzig zu machen.“
„Ich habe niemanden gezwungen.“
„Und Elles Schwangerschaft, gehört die auch zu Ihrem Plan?“, fragte Brock herausfordernd.
„Welche Schwangerschaft?“ Koteas sah verwirrt aus. „Wovon reden Sie?“
„Elle erwartet ein Kind von mir“, sagte Brock.
Blass geworden schüttelte Koteas den Kopf. „Nein, sie sollte doch nur …“ Immer wieder schüttelte er den Kopf, als könne er nicht damit aufhören. Dann wich der letzte Rest Farbe aus seinem Gesicht, und er sank langsam zu Boden.
Brock, der für den Bruchteil einer Sekunde nicht glauben konnte, was er sah, stürzte zu ihm und fing ihn im letzten Moment auf. Den bewusstlosen Konkurrenten in den Armen rief er nach dem Hauspersonal. „Schnell! Wir brauchen einen Arzt. Mr Koteas geht es nicht gut.“
Mit klopfendem Herzen eilte Elle durch die Schwingtüren in die Notaufnahme.
So aufgeregt war sie nur gewesen, als sie von der Krebserkrankung ihrer Mutter erfahren hatte. Auch wenn sich ihr Großvater ihr gegenüber nie besonders herzlich gezeigt hatte, fühlte sie sich ihm doch verpflichtet, nicht zuletzt weil er sie und ihre Mom finanziell unterstützt hatte.
Als sie Brock an der Rezeption stehen sah, zögerte sie. Wie atemberaubend gut er aussah!
Laut der Haushälterin war Brock bei Athos gewesen, als dieser ohnmächtig geworden war.
Brock streckte ihr die Hände entgegen, aber Elle wich zurück. „Du“, sagte sie anklagend. „Du bist verantwortlich für das, was vorgefallen ist. Wegen dir hat mein Großvater einen Herzanfall bekommen.“
Brock schüttelte den Kopf. „Ich wusste ja nicht, dass seine Gesundheit auf so tönernen Füßen steht.“ Vorsichtig berührte er Elle am Arm. „Ich lasse dich in dieser Situation nicht allein. Und ich will auf keinen Fall, dass du dich aufregst.“
„Ich soll mich nicht aufregen?“ Elle zog den Arm weg. „Wie stellst du dir das vor? Ist dir überhaupt klar, was du angerichtet hast? Das werde ich dir nie verzeihen. Nie!“
Sie verspürte ein heftiges Ziehen im Magen, als sie an der Rezeption stand. „Ich möchte zu Mr Athos Koteas. Ist er …“ Sie brach ab und begann neu. „Wie geht es ihm?“
Die Schwester sah sie teilnahmsvoll an. „Wie ist Ihr Name?“
„Elle Linton.“
„Kommen Sie mit mir mit. Mr Koteas hat schon nach Ihnen gefragt.“
Angespannt folgte sie der Schwester zu einem Zimmer am Ende des Ganges. Als Elle ihren Großvater daliegen sah, angeschlossen an Schläuche und Monitore, gab es ihr im Herzen einen Stich. Als sie klein gewesen war, war er ihr so stark erschienen, wie ein Mann, der mit Leichtigkeit mit Problemen fertig wurde.
Vorsichtig ging sie auf das Bett zu. Das Gesicht des Kranken wirkte grau und eingefallen, die sonst so gepflegten Haare waren zerzaust. Der grüne Umhang, den er trug, verstärkte den Eindruck der Blässe.
„Athos“, sagte Elle, denn Großvater wollte er von ihr nicht genannt werden. Es hatte Zeiten gegeben, in denen sie und ihre Mom für ihn nur eine unliebsame Erinnerung an seinen Sohn bedeutet hatten.
Er öffnete die Augen. „Elle“, sagte er und hob die Hand.
Fürsorglich nahm sie seine Hände in
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