Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
erwünscht.“
Erstaunt über ihre Entschlossenheit schüttelte Brock den Kopf. Er gehörte nicht zu den Menschen, die leicht nachgaben, aber Elle erschien ihm plötzlich so verletzlich, dass er sie nicht noch mehr aufregen wollte. „Also gut, ich gehe“, lenkte er ein. „Für dieses Mal. Aber ich komme wieder.“ Während er die Wohnung verließ, fasste er bereits einen Plan. Schließlich war er bekannt dafür, immer planmäßig vorzugehen.
Immer.
Mit angehaltenem Atem sah Elle, wie Brock Maddox ihr Apartment verließ. Erst als sie die Wohnungstür ins Schloss fallen hörte, atmete sie tief aus. Plötzlich schien sich der Raum zu drehen, und Elle spürte, wie ihre Knie nachgaben.
Sie hielt sich an der Küchenarbeitsplatte fest und stellte mit zitternden Fingern ihr Glas ab.
Ich brauche nur einen Stuhl, sagte sie zu sich selbst. Wenn ich sitze, geht es mir gleich wieder besser. Ein wenig unsicher ging sie zu einem der Barhocker und setzte sich. Sie versuchte, klar zu denken.
Wie hatte er es nur herausgefunden? Sie war sehr vorsichtig gewesen, als sie sich entschlossen hatte, Brocks Sekretärin zu werden, und ihn gezwungenermaßen ausspioniert hatte. Ja, sehr vorsichtig – bis auf die unbedeutende Tatsache, dass sie mit ihrem Chef eine heiße Affäre angefangen hatte.
Unlautere Motive hatte sie nicht gehabt, denn sie brauchte das Geld für die Krebstherapie ihrer Mutter.
Ihr Großvater hatte angeboten zu helfen – wenn Elle bereit wäre, sich für seine keineswegs hehren Ziele einspannen zu lassen.
Als sie begonnen hatte, für Brock zu arbeiten, hatte sie sich vorgenommen, die ganze Sache nach der Art von Männern anzugehen und die Bereiche getrennt voneinander zu sehen. Sie hatte exzellente Arbeit für Maddox Communications geleistet – und dabei ihrem Großvater, Athos Koteas, wichtige Informationen zukommen lassen.
Mit einem Gefühl der Bitterkeit dachte sie, dass sie ihr ganzes Leben auf die eine oder andere Weise auf das Wohlwollen wichtiger Männer angewiesen gewesen war.
Auch wenn ihr diese Machtverteilung durchaus nicht gefiel, hatte sie entschieden, das Beste daraus zu machen. Keinesfalls hatte sie tatenlos zusehen wollen, wie ihre Mutter an Krebs starb – nur weil sie, Elle, zu stolz war oder irgendeinen Moralbegriff aufrechterhielt. Oder Rücksicht nahm. Wozu auch? Werbung war ein Geschäft, das keine Rücksichtnahme kannte.
Nur mit einem hatte sie nicht gerechnet: mit Brock. Die Begegnung mit ihm hatte sie berührt wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Weder hatte sie vorgehabt, eine persönliche Beziehung entstehen zu lassen, noch mit ihm ins Bett zu gehen. Und schon gar nicht hatte sie sich in ihn verlieben wollen.
In der Diele hörte man leise Schritte, und Elles Mutter betrat die Küche. Obwohl sie noch immer etwas matt wirkte, schien Suzanne die neue Krebsbehandlung gut zu bekommen.
Sofort lächelte Elle, um sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgewühlt sie war. „Guten Morgen, Mom. Soll ich dir Pfannkuchen mit Heidelbeeren machen?“ Wie immer achtete Elle darauf, dass ihre Mutter bei Kräften blieb.
Doch Suzanne schüttelte den Kopf. „Lenk jetzt nicht ab, Tochter. Ich habe alles mit angehört. Kein Zweifel, dass du in Brock verliebt bist. Ich will auf keinen Fall, dass du wegen meiner Krankheit auf dein Glück verzichtest.“
Elle umarmte ihre Mom und sagte: „Davon kann doch gar keine Rede sein. Du und ich, wir kümmern uns doch immer umeinander. Außerdem wusste ich von Anfang an, dass es auf lange Sicht nicht gut geht mit ihm und mir.“ Leise fügte sie hinzu: „Das wäre ja auch zu schön gewesen.“
„Und was ist mit dem Kind?“, fragte Suzanne, löste sich aus der Umarmung und sah Elle in die Augen.
„Keine Angst, ich kann für mich und das Kleine sorgen“, versicherte Elle und streichelte ihrer Mutter die Wange. „Du kennst mich doch. Schließlich verdanke ich dir meine ganze Kraft.“
„Aber Elle“, sagte Suzanne besorgt, „der Mann will dich heiraten! Weißt du, was ich darum gegeben hätte, wenn dein Vater mich das gefragt hätte?“ Sie seufzte.
Elle spürte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube. „Brock hat nicht gefragt. Er hat eine Weisung erteilt, wie er es als Chef gewöhnt ist.“ Sie schüttelte den Kopf.
Zwischen Brock und ihr hatte sich alles geändert, noch bevor er ihr Apartment betreten hatte. Er wusste, dass sie Geschäftsgeheimnisse verraten hatte, und würde ihr nie verzeihen, geschweige denn ihr jemals wieder vertrauen.
Und
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