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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Vorstellungen Tee ein
ausgezeichneter Durststiller.
    »Großartig!« sagte ich
verdrossen.
    »Ich darf vorangehen, ja?«
sagte sie und setzte sich in einem Tempo in Bewegung, das ihr den großen Preis
von Indianapolis eingetragen hätte.
    Ich schaffte es, sie
einzuholen, als sie vor einer Tür stehenblieb und klopfte. Sie öffnete sie und
trat ins Zimmer. Ich ging hinter ihr her, noch immer bemüht, Atem zu schöpfen.
    Das erste, was ich bemerkte,
war ein Tisch und auf dem Tisch ein Tablett und auf dem Tablett zwei Gläser,
eine Schüssel mit Eis und eine funkelnagelneue Flasche Scotch, Mein Gemüt
begann, sich erneut zu erhellen.
    »Unglücklicherweise konnte
Sheriff Lavers nicht kommen, Chefin«, verkündete Miss
Tomlinson. »Er hat statt dessen Lieutenant Wheeler geschickt.« Sie machte eine
Handbewegung in meiner Richtung. »Hier ist er, und ich muß sagen, ich finde es
recht kameradschaftlich von ihm, innerhalb solch kurzer Zeit einzuspringen. Das
beweist — «, sie lächelte schelmisch, »daß die Polizeibeamten ésprit de corps haben. Wie?«
    Ich hob meine Augen von der
Whiskyflasche und blickte Miss Bannister an. Sie mußte Mitte Dreißig sein und
sah aus wie Ava Gardener mit kurzgeschnittenem Haar. Sie trug ein kurzes
Abendkleid. Es war feuerfarben und mit einem Dekolleté versehen, das diskret
war, ohne allzu sittsam zu wirken. Es bedeckte halben Herzens körperliche
Vorzüge, die Besseres verschient hätten, als an eine
Mädchenschule verbannt zu werden. Ihre Taille war schmal; der bauschige Rock
wies auf lange wohlgeformte Beine hin. Ich blinzelte.
    »Willkommen im Bannister
College, Lieutenant.« Ihre Stimme war kehlig und
wirkte auf mich, als ob jemand auf meinem Rückgrat Xylophon spielte. Mit dieser
Stimme und dieser Figur wäre sie ein As beim Fernsehen gewesen. »Es tut mir
leid, daß der Sheriff indisponiert ist.«
    »Das war ich ebenfalls«, sagte
ich. »Aber das beginnt sich jetzt zu ändern.«
    »Das ist alles, Miss Tomlinson,
vielen Dank«, sagte sie zu der Sportlehrerin.
    »Oh!« Miss Tomlinson schien
enttäuscht zu sein. »Oh, nun ja, wenn Sie meinen, Chefin. Natürlich hatte ich
gehofft — «, wieder umspielte das schelmische Lächeln ihren Mund, »daß Sie die
Hosen der schweren Jungs und der großen >Torpedos< runterlassen.« Sie
kicherte verlegen. »Das ist doch die Ausdrucksweise, welche unsere lieben alten
Gauner benutzen, nicht wahr, Lieutenant?«
    Ich zuckte unwillkürlich
zusammen. »Ich bin nicht sicher«, sagte ich. »Seit Al Capone gestorben ist, bin
ich nicht mehr auf dem laufenden.«
    »Oh, nun dann...« Ihre Stimme
klang enttäuscht. »Ich habe bestimmt recht. Ich habe alles darüber in einer
Zeitschrift gelesen. Jedenfalls muß ich jetzt abschwirren. Bis später. Adio , Lieutenant.« Sie schritt forsch aus dem Zimmer und
schloß die Tür hinter sich.
    Miss Bannister blickte mich an
und lächelte. »Wenn Sie sich fragen, ob sie echt ist und keine Fata Morgana,
Lieutenant, so kann ich Ihnen nur versichern, daß ich mich das selber oft
frage. Aber sie ist eine sehr tüchtige Sportlehrerin.«
    »Ich kann sie förmlich vor mir
sehen, wie sie den Hockeyschläger schwingt«, sagte ich.
    »Möchten Sie etwas zu trinken,
Lieutenant?« sagte sie und trat auf das Tablett zu.
    »Danke«, sagte ich schnell.
»Auf Eis.«
    Sie beugte sich vor und nahm
die Flasche. Dabei benahm mir das plötzliche Vorfallen ihres Ausschnitts den Atem.
Sie blickte auf, ihre vollen Lippen teilten sich und enthüllten die gleichmäßig
weißen Zähne. »Auf Eis?«
    Ich seufzte. »Überall.« Ich riß
mich zusammen und nickte. »Scotch auf Eis wäre großartig.«
    Sie spähte unter den
fachmännisch nachgezogenen Augenlidern zu mir herüber. »Es tut mir sehr leid,
daß der Sheriff nicht kommen konnte.« Sie richtete sich auf und streckte mir
ein Glas hin. »Die Mädchen waren durch seinen Titel beeindruckt. Vielleicht
haben sie die Vorstellung gehegt, er würde mit Sporen und einem Zehngallonenhut auftauchen — . Glauben Sie nicht?« Lächelnd
streckte sie die Hand aus und griff nach ihrem Glas, was erneut eine
verheerende Wirkung auf den Ausschnitt hatte. »Aber ich habe den Eindruck, als
könnten Sie interessant erzählen, Lieutenant. Wirklich interessant.« Sie hielt
ihr Glas in die Höhe und führte es dann an die Lippen. Ich kam in den vollen Schußbereich der gesenkten Augen über dem Glasrand .
    »Danke.« Ich nahm einen
hastigen Schluck von dem Scotch. Ich war mir nicht ganz im klaren darüber, ob ich

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