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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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das klar wurde und Krip es ebenfalls erfuhr, sandte er seine eigene Botschaft aus:
    »Wenn sein Gedankensystem nicht zu bezwingen ist, müssen wir Hand an den Mann legen …«
    Sofort sah ich, daß er recht hatte. Ich ließ ab von meinem Kampf gegen den Kraftstrom und vereinte meine Kraft mit der Krips, um Lidj zu erreichen, der dem Fremden am nächsten sein mußte. Und so warnten wir den Lademeister und drängten auf eine körperliche Maßnahme seinerseits.
    Und wir hatten Erfolg! Der Energiestrom zu jenem verborgenen Ding pulsierte, verringerte sich, brandete noch einmal auf, flackerte schwach und verging. Die Vibration im Schiff wurde gleichmäßig – etwa vier Herzschläge lang, und dann hörte auch sie auf. Ich konnte den starken Willen jener der LYDIS spüren, und ihre Angst, die Maschine funktionsfähig zu erhalten.
    Und dann kam die Rückkehr der Schwerkraft. Wir befanden uns in einer Umlaufbahn – aber wo …?
    Mein Glassia-Körper war nicht dazu bestimmt, solchem Druck standzuhalten. Fieberhaft kämpfte ich, bei Bewußtsein zu bleiben, aber es gelang mir nicht. Ein süßer Geschmack war in meinem Mund, und Feuchtigkeit tröpfelte aus meiner Schnauze. Der Teil in mir, der Vors war, erinnerte sich an Blut. Ich hatte große Schmerzen. Als ich mich zwang, meine Augen zu öffnen, sah ich alles nur wie durch einen Nebel. Ich wurde durch eine Schwerkraft, die größer war als jene auf Thoth, auf meine Koje niedergedrückt.
    Wir hatten aufgesetzt. Befanden wir uns wieder auf Thoth? Ich bezweifelte es. Es gelang mir, mich trotz des Netzes zum Rand der Koje zu ziehen, um zu sehen, wie es meinem Gefährten ergangen war.
    Als er sich aufrichtete, begegnete sein Blick dem meinen. Plötzlich las ich Sorge in seinen Augen …
    »Maelen!« sagte er laut. »Du bist verletzt!«
    Erst jetzt wandte ich meine Aufmerksamkeit meinem Körper zu. Ja, da waren Wunden, und Blut war aus Mund und Nase geflossen und hatte mein Fell befleckt. Dennoch waren meine Verletzungen gering, und ich teilte ihm dies mit.
    Wir waren also gelandet, aber nicht auf Thoth und auch nicht auf Ptah, das unser Ziel gewesen war, sondern auf Sekhmet. Merkwürdige Namen hatten sie, diese Planeten. Krip hatte mir vor langer Zeit schon erklärt, daß die früheren Raumforscher seiner Rasse den Sonnen und den sie umgebenden Welten die Namen der Götter und Göttinnen der primitiveren Völker ihrer eigenen geschichtlichen Vergangenheit zu geben pflegten. Und wenn diese Welten keine eingeborenen Bewohner hatten, die eigene Namen benutzten, wurden die Namen der terrestrischen Raumforscher akzeptiert.
    Die Namen der Planeten von Amen-Re stammten ebenfalls aus der Vergangenheit, und Krip hatte mir die Symbole für jeden auf der Karte gezeigt. Set, zu heiß, um Leben zu tragen, wurde durch das Bild eines saurierartigen Geschöpfes dargestellt, Thoth durch einen langschnäbligen Vogel. Ptahs Symbol war ziemlich menschlich, aber Sekhmet wurde repräsentiert durch den pelzigen Kopf eines Geschöpfes, das Krip sogar schon gesehen hatte. Er nannte es »Katze«.
    Diese Katzen hatten sich mühelos an die Raumfahrt gewöhnt, und in den früheren Tagen waren sie an Bord üblich gewesen. Jetzt gab es nur noch wenige. Eine kleine Anzahl von ihnen wurde sorgfältig auf den Asteroid-Basen der Handelsschiffer aufgezogen. Einen Katzenkopf hatte Sekhmet, aber der Körper des Geschöpfs war der Körper einer Frau. Welche Macht diese Göttin darstellte, wußte Krip nicht. Solche Überlieferungen waren vergessen. Aber die Welt, der sie ihren Namen gegeben hatte, besaß keinen guten Ruf.
    Sekhmet hatte eine größere Schwerkraft als Thoth oder Ptah und war so abweisend, daß man mehrere Kolonisationsversuche aufgegeben hatte. Gelegentlich kamen Erzschürfer auf den Planeten, aber sie hatten bisher nichts entdeckt, was es nicht ebenso auf Ptah gab und dort viel leichter gewonnen werden konnte. Irgendwo auf der Landmasse von Sekhmet gab es einen Patrouillen-Peilstrahl zur Nachrichtenübermittlung. Davon abgesehen war der Planet seinen brausenden Winden, den tiefhängenden Wolken und seinen merkwürdigen Lebensformen, was immer es dort geben mochte, überlassen geblieben.
    Und nun hatten wir nicht nur auf dieser düsteren Welt aufgesetzt – eine Meisterleistung an Geschicklichkeit von unserem Piloten und dem Ingenieur übrigens –, sondern wir waren in gewisser Weise auch Gefangene hier. Denn durch jene unheilvolle Energie, die auf unsere Maschine eingewirkt hatte, war solcher Schaden

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