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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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starrte über die Felsen und die wandernden Dünen staubigen Sandes. »Das ist eben die Frage«, sagte er langsam. »Ich glaube allmählich, je eher wir Verbindung zur Raumbehörde herstellen, desto besser.« Er wandte sich an die Suchmannschaft. »Bereiten Sie sich darauf vor, in der nächsten Windstille zu starten.«

 
4
 
Maelen
     
    Magnus Hunold und Griss Sharvan machten sich also in dem Flugboot auf die Suche. Sie unterhielten ständigen Funkkontakt zur LYDIS, konnten jedoch nichts anderes berichten, als daß sie die gleiche Landschaft überflogen, die wir vor uns sahen. Foss bestand dennoch auf dauerndem Kontakt, und sein Unbehagen war so deutlich, als hätte er es laut ausgesprochen.
    Für den Fall, daß die Reise des Flugbootes ergebnislos verlief, arbeitete Korde, der Funktechniker, bereits am Funkgerät, um es vielleicht auf Super-Verständigung zu bringen, so daß wir möglicherweise mit der Anlage der LYDIS ein Hilfesignal ausschicken konnten. Die Handelsschiffer waren gewöhnt, zu improvisieren, wenn es notwendig wurde.
    Die Nacht kam – obgleich der Tag auf Sekhmet kaum mehr als eine graue Dämmerung war –, und mit der Dunkelheit stieg die Kälte. Ich machte eine letzte Runde, fand jedoch nichts Bedrohendes. Dennoch …
    Krip rief mich zum Schiff zurück, da sie es fest verschließen und es in eine Festung verwandeln wollten.
    Als sich die Luke hinter mir schloß, empfing mich die Wärme und das Licht der LYDIS und spendete irgendwie Sicherheit. Dennoch wurde ich dieses andere Gefühl nicht los, daß wir umringt waren von … ja, wovon?
    Ich wollte gerade die Leiter zu den Wohnräumen hinaufklettern, als ich innehielt. Genau mir gegenüber befand sich die Luke zum Frachtraum, in dem sich der Thron befand. Unwillkürlich wandte sich mein Kopf der verschlossenen Tür zu, wie magnetisch angezogen. So stark war der Zug, daß ich von der Leiter zur Tür hinkroch.
    Der geheimnisvolle Metallkasten, der unseren Schiffbruch bewirkt hatte, war fortgebracht worden, das hatte ich selbst gesehen. Dennoch strömte aus diesem Raum etwas, das ich am ehesten mit »Leben« beschreiben könnte. Ich hielt es für möglich, daß ich mich im Bereich irgendeiner unsichtbaren Kommunikation befand. Ich spürte es nicht nur geistig, sondern auch am Prickeln meines Fleisches. Mein Fell kräuselte sich wie unter einem starken Windstoß. Ich mußte einen Gedankenruf ausgesandt haben, denn Krips Antwort kam umgehend:
    »Maelen! Was ist los?«
    Ich versuchte zu antworten, aber da war viel zu wenig, um eine präzise Botschaft zu senden. Was ich übermittelte, genügte jedoch, Krip, den Kapitän und Lidj in Sekundenschnelle zu mir zu bringen.
    »Aber der Kasten ist doch fort«, sagte Kapitän Foss. Er trat beiseite, als Lidj sich vorbeidrängte, um die versiegelte Luke wieder zu öffnen. »Oder kann es noch einen weiteren geben?«
    Krips Hand lag auf meinem Kopf. Er sah besorgt aus, und nicht nur wegen der Gefahr, die hinter der Tür lauern mochte, sondern auch um mich. Er wußte, daß ich nicht sagen konnte, was da war, und eben diese meine Unfähigkeit war eine zusätzliche Gefahrenquelle. Ich war so erschüttert wie nie zuvor in meinem Leben.
    Lidj hatte die Tür geöffnet. Drinnen flammte das Licht auf. Und da stand der Thron, genau vor uns. Sie hatten ihn nicht wieder verhüllt und verpackt. Nur das Geheimfach in der Rückenlehne war wieder verschlossen. Der Kapitän wandte sich zu mir.
    »Nun, was ist es?«
    Ich blickte meinerseits Krip an. »Spürst du es?«
    Krip sah den Thron an, das Gesicht ausdruckslos, die dunklen Augen starr. Ich sah seine Zungenspitze über seine Unterlippe gleiten. »Ich fühle … etwas …«, sagte er verwirrt.
    Die beiden anderen blickten von Krip zu mir und wieder zurück, und es war deutlich, daß sie nichts spürten. Krip trat einen Schritt vor – und legte seine Hand auf den Sitz des Thrones.
    Ich schrie auf, um ihn zurückzuhalten, aber mein Knurrlaut kam zu spät. Seine Fingerspitzen berührten das rote Metall.
    Ein sichtbarer Schauder durchlief seinen Körper, und er zuckte zurück, als hätte er in offenes Feuer gegriffen. Er wäre zu Boden gestürzt, hätte Lidj ihn nicht gerade noch festhalten können.
    Der Kapitän sah mich an. »Was ist das?«
    »Macht …«, telepathierte ich. »Eine starke Kraft, wie sie mir noch nie begegnet ist.«
    Er trat hastig von dem Thron zurück, und Lidj, der immer noch Krip stützte, tat es ihm nach.
    »Aber warum fühlen wir sie nicht auch?« fragte

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