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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Kapitel 1
    Algier, Algerien
    Der Killer war gut. Seine Bewegungen waren geschmeidig und flüssig, ließen ihn locker, fast schon unbekümmert wirken. Dennoch war er sehr aufmerksam und registrierte alles, was sich um ihn herum abspielte. Sein schmales, unauffälliges Gesicht ließ ihn ein wenig älter als seine fünfunddreißig Jahre aussehen. Er war relativ groß, aber da er der Nation angehörte, in der statistisch gesehen die größten Menschen der Erde lebten, lag er immer noch im Durchschnitt. Felix Kooi, wohnhaft in Amsterdam, war ein freiberuflicher Auftragsmörder, ohne Bindung an eine bestimmte Organisation. Er stellte seine Dienste denen zur Verfügung, die am besten bezahlten, und es war ihm egal, wie der Auftrag lautete. So hatte er es in seiner mindestens zehnjährigen Karriere immer gehalten, einer Karriere, deren Ende jetzt unmittelbar bevorstand.
    Kooi hatte sich ein Zimmer im Hotel El Aurassi genommen, hielt sich aber nicht oft dort auf. Er verließ es immer kurz nach Sonnenaufgang und kam erst am Abend wieder zurück. Er nahm nie zweimal hintereinander den gleichen Weg oder denselben Hoteleingang. Tagsüber ließ er sich wie ein Tourist durch die Stadt treiben, und zwar immer zu Fuß. Er suchte keine einzige Sehenswürdigkeit zweimal auf, besichtigte aber jede einzelne mittelalterliche Moschee, jedes Museum und jede andere Sehenswürdigkeit, die Algier zu bieten hatte. Er aß in Restaurants und Cafés, und zwar ausschließlich in solchen, die algerische und nordafrikanische Speisen anboten. Er ging auch ab und zu an die Uferpromenade, legte sich aber niemals an den Strand.
    Heute war er in der Kasbah unterwegs, der Altstadt von Algier. Dort war er eine Stunde lang über den Markt bei der El-Jedid-Moschee geschlendert. Der weitläufige Markt bestand aus unzähligen Zeltständen, an denen alles Mögliche verkauft wurde, vom Bastkorb bis hin zu lebenden Hühnern. Ein unregelmäßig geformter Platz bildete das Zentrum des Marktes, der sich jedoch bis in die zahlreichen Gassen und Seitenstraßen ausbreitete. Kooi schien einfach nur ziellos herumzuschlendern und den Anblick, die Geräusche und Gerüche der vielen Menschen und Waren, das pulsierende Leben zu genießen, das hier zu spüren war.
    Victor hatte Kooi schon seit drei Tagen im Visier. Er hatte gemerkt, dass Kooi gut war, aber keineswegs außergewöhnlich. Weil er einen Fehler gemacht hatte. Und dieser Fehler würde ihn das Leben kosten.
    Victors Auftraggeber bei der CIA wusste nicht, weshalb Kooi hier den Touristen spielte. Procter wusste nicht, ob der holländische Killer sich auf einen Auftrag vorbereitete, einen Makler oder einen Klienten treffen, seine Vorräte auffüllen oder nur einem der vielen Feinde aus dem Weg gehen wollte, die er sich in seiner zehnjährigen Karriere als Auftragskiller zweifellos gemacht hatte. Unter anderem, um dies herauszufinden, hatte Victor sich drei Tage lang an seine Fersen geheftet. Er hätte seinen Auftrag – nämlich Kooi zu töten – sicherlich auch ohne diesen Aufwand erfüllen können, aber es war wichtig, so viel wie möglich über ihn in Erfahrung zu bringen. Vielleicht gab es ja jemanden, dem genauso viel daran lag, dass Kooi lebte, wie Victors Auftraggeber daran lag, dass er starb. Und Victor verspürte kein großes Interesse, schon wieder zwischen die Fronten eines solchen Tauziehens zu geraten.
    Die dreitägige Verfolgung kreuz und quer durch die Stadt war ein notwendiger Bestandteil der Vorsichtsmaßnahmen, die Victor anwandte, um im gefährlichsten Beruf der Welt zu überleben. Aber sie war überflüssig gewesen, weil es kein Geheimnis zu enthüllen gab. Kooi hatte keinen Auftrag. Er traf keinen Kontaktmann. Er war nicht auf der Flucht. Er machte Urlaub. Er benahm sich wie ein Tourist, weil er ein Tourist war.
    Und genau das war sein Fehler. Er war ein Tourist. Er war in Algier, um sich zu entspannen und die Stadt zu genießen, Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Und er ließ sich davon so sehr in Beschlag nehmen, dass er jemandem wie Victor schutzlos ausgeliefert war.
    An einem Stand mit geschnitzten Holzfiguren blieb Kooi stehen. Er hörte sich an, was der Händler zu sagen hatte, und nickte, deutete auf das eine oder andere Stück und betrachtete es ausführlich. Er sagte nichts, entweder weil er kein Französisch sprach oder der Händler genau das glauben sollte. Victor beobachtete ihn aus ungefähr zwanzig Metern Entfernung. Kooi war mindestens einen halben Kopf größer als die Einheimischen,

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