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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Ergebnis.
    Wir wechselten uns ab, um zu schlafen. Ich wußte nicht, wie lange ich geschlafen hatte, als ich wachgerüttelt wurde. Foss stand neben mir. »Thanel will Sie sprechen«, sagte er nervös.
    Draußen war es inzwischen Nacht. Der Mediziner wartete auf mich, als ich den separaten Raum betrat, in dem die sechs Körper immer noch auf dem Boden lagen, reglos wie zuvor. Thanel sah aus wie ein Mann, der keinen Augenblick zur Ruhe gekommen war. Zu meiner Überraschung war Lukas bei ihm, den ich zuletzt in Fesseln gesehen hatte. Er war es, der zuerst sprach.
    »Krip, Sie sind der einzige von uns, der einen Körpertausch durchgemacht hat. Die Thassa machen das regelmäßig, nicht wahr?«
    »Ich weiß nichts von regelmäßigem Körpertausch. Jeder, der sich zum Mondsänger ausbilden lassen will, wechselt wenigstens einmal den Körper. Aber es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Mondsängern. Den anderen ist es daher vielleicht nicht so vertraut. Und sie haben auch ihre Mißerfolge zu verzeichnen.«
    »Die Frage ist, wie machen sie es?« Thanel kam direkt auf den Kern der Sache. »Sie haben es selbst durchgemacht und haben gesehen, wie es mit Maelen geschehen ist. Benutzen sie irgendeine Maschine, eine Droge oder eine Art von Hypnose – oder was?«
    »Sie singen.«
    »Sie singen!«
    »So nennen sie es. Und sie können es am besten durchführen, wenn der Mond dort drei Ringe hat, ein Phänomen, das nur in größeren Zeitabständen vorkommt. Es kann auch zu anderen Zeiten vorgenommen werden, aber dann ist die vereinte Kraft von mehreren Sängern notwendig. Außerdem wird ihre Energie dadurch in so hohem Maße erschöpft, daß es nur in einem besonders dringenden Fall ersucht wird. Als Maelen in Vors’ Körper gesungen wurde, verblaßten die drei Ringe des Mondes bereits – deshalb waren mehrere Sänger erforderlich …«
    »Maelen war eine Mondsängerin – ist eine«, sagte Lukas nachdenklich.
    »Ihre Kräfte wurden von den Alten eingeschränkt, als sie in die Verbannung geschickt wurde«, erinnerte ich.
    »Aber ihr wurden doch nicht alle Kräfte genommen? Die Tatsache bleibt, daß wir hier Körperaustausch haben, und die einzigen anderen Fälle, die bekannt sind, haben sich auf Yiktor ereignet. Es bestünde vielleicht die Möglichkeit, diese hier« – er deutete auf die Schläfer – »in ein Schiff zu verfrachten und sie nach Yiktor zu bringen. Aber es gibt keine Garantie dafür, daß die Thassa den Austausch vornehmen können oder wollen. Aber Maelen ist hier – und wenn sie weiß, was getan werden kann …«
    Ich starrte ihn an. »Wenn man sie aus der Gefrierkammer herausholt, stirbt sie! Sie« – ich wandte mich an Thanel – »Sie haben gesehen, in welchem Zustand sie war! Wie lange, glauben Sie, bleibt sie am Leben, wenn Sie sie wiederbeleben?«
    »Es gibt neue Methoden.« Seine ruhige Stimme bildete einen starken Gegensatz zu meinem heftigen Tonfall. »Ich kann, glaube ich, versprechen, daß ich physische Veränderungen verzögern kann, auch wenn ihr Geist befreit wird.«
    »Sie ›glauben‹«, entgegnete ich sofort, »aber Sie wissen es nicht mit Sicherheit, nicht wahr?« Er war ehrlich genug, es zuzugeben.
    »Dann sage ich nein! Sie muß auch ihre Lebenschance erhalten.«
    »Und wie wollen Sie ihr eine solche Chance verschaffen? Sie nach Yiktor bringen? Was werden sie dort für sie tun können? Haben sie dort eine Reserve an Körpern?«

 
18
 
Maelen
     
    Ich kehrte zurück ins Leben, das Schmerz bedeutete; blind, denn mit den Augen meines armen, zerbrochenen Körpers konnte ich nicht mehr sehen. Es war Krips Gedanke, der mich erreichte, und ich wußte, daß er mein Erwachen herbeigeführt hatte – und nur, weil es dringend war. Aber mit diesem Ruf kam ein solcher körperlicher Schmerz, daß ich mehrere Atemzüge lang nicht imstande war, ihm zu antworten. Ich brach den Kontakt ab, um meine Kraft darauf zu konzentrieren, die Verbindungswege zwischen meinem Körper und meinem Geist zu trennen. Es gelang mix, und der Schmerz wurde so weit eingelullt, daß er erträglich wurde. Derart gewappnet, nahm ich die Verbindung zu Krip wieder auf.
    »Was willst du?«
    »Körper… tausch …«
    Ich begriff ihn nicht ganz. Körpertausch? Die Erinnerung kam zurück. Körpertausch! Ich befand mich in einem schwerverletzten Körper, für den es keine Zukunft gab. Ein neuer Körper? Wielange war ich fortgewesen? Wielange hatte die Trennung von meinem zerbrochenen Körper gedauert? Zeit war relativ. War ich jetzt auf

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