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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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So klein er auch war, er hatte große Macht, die man ihm nicht zutraute. Seine Macht kam von innen, aus der Seele! Sie war ein Produkt des Bösen, so wie er zu den Mitgliedern eines finsteren Kreises gehörte, der ebenfalls nur nach Macht gierte und alles an sich reißen wollte, seinen Feinden zum Trotz.
    Es war Myxin, der kleine, grünhäutige Magier.
    Und er war wieder unterwegs, um zu töten. Er mußte jemand vernichten, einen verfluchten Feind, der in den Diensten des Schwarzen Tods stand und Myxin ans Leder wollte.
    Durch seine Spione wußte Myxin, wo die Gestalt lauerte und sich auf den Kampf mit dem Magier vorbereitete.
    Der Vasall lebte auf einer Halbinsel und war für den Schwarzen Tod so etwas wie ein Henker.
    Jetzt sollte Myxin sterben!
    Noch befand sich der Henker in der Phase der Vorbereitung, und diese Zeit mußte Myxin nutzen.
    Das Meer war wild wie ein Raubtier. Hohe, schäumende Wellen schienen alles zu verschlingen, vielleicht auch bald das Segelboot.
    Doch Myxin gab nicht auf. Er vertraute auf sich, seine Kräfte und sein Glück. Der Schwarze Tod, sein Hauptfeind, ahnte nicht, daß sich Myxin auf dem Weg befand, um den Henker zu stellen.
    Noch war die Halbinsel nicht zu sehen. Die Küste verschwand hinter dem brausenden Vorhang aus Gischt, der auch das einsame Boot umtoste.
    Die Düsternis verschluckte alles, denn die Sonne hatte sich hinter den Wolkenbergen versteckt.
    Unheilige Kräfte hatten die Steuerung übernommen; sie spielten mit dem Boot. Sie schleuderten es plötzlich vor, so daß es wirkte, als wäre es ausgespuckt worden. Das Boot hüpfte, neigte sich häufig bedrohlich zur Seite. Wasser »wehte« dem kleinen Magier entgegen. Er hörte das Knattern des Segels. Manchmal glaubte er, aus der Haut Schreie zu vernehmen, als steckten noch die Geister der Getöteten darin.
    Das Boot schoß durch die Wellentäler, es glitt über die Kämme hinweg, es durchstreifte den Schaum und schien manchmal zu fliegen.
    Myxin hielt das Ruder eisern fest. Nur selten hatte ein Magier vor den Gewalten der Natur kapitulieren müssen, und er wollte nicht dazugehören.
    Und er schaffte es.
    Endlich sah er das Ufer. Die Halbinsel lag vor ihm!
    Über das hagere Gesicht des kleinen Magiers glitt ein hartes Grinsen. Nichts konnte ihn jetzt noch aufhalten. Er sah plötzlich die mächtigen Schatten in der Luft, die einfach zu anders waren, um Wolken zu sein.
    Sie stürzten sich auf ihn nieder. Es sah so aus, als wollten sie ihn packen, ihn forttragen oder kurzerhand in der Gischt verschwinden lassen.
    Myxin winkte ihnen zu.
    Sie sahen es, umflatterten das Boot und schafften es auch, sich gegen die Wellen und den Wind anzustemmen.
    Sie waren breit und mächtig, sie sahen aus wie Vögel, doch es waren keine, es waren Vampire!
    Die schwarzen Vampire, Myxins unheimliche Begleiter und Leibwächter. Schmale Köpfe, breite Schwingen, im Vergleich zu den Köpfen große Mäuler, die mit gefährlichen Reißzähnen bestückt waren, wobei zwei von ihnen aus dem Oberkiefer hervorwuchsen. Sie sahen aus wie Krummdolche.
    Eine der Riesenfledermäuse huschte dicht über Myxin hinweg, so daß er von einem Flügel fast gestreift wurde. Myxin wußte, daß sie ihn verstanden hatten.
    Er war froh über ihr Erscheinen, denn sie würden ihn in seinem Kampf gegen den Henker unterstützen.
    Noch verließ sich der mächtige Schwarze Tod auf seine Helfer, noch hatte er sich nicht persönlich an ihn herangetraut. Irgendwann einmal aber würde es passieren müssen, und wer dann der Sieger blieb, das konnte Myxin nicht vorhersagen.
    Die Vampire flogen auf die Insel zu. Manchmal war der Wind so stark, daß selbst die Vampire nicht gegen ihn ankamen und kurzzeitig abdrehen mußten.
    Sie fingen sich immer wieder und verschwanden schließlich aus Myxins Blickfeld, der mit sich und seinem Boot genug zu tun hatte, da er es sicher auf die Insel bringen wollte.
    Die Wellen schleuderten ihn vor.
    Das Wasser war wie ein Lebewesen, das mit ihm spielte, ihn umgurgelte, das ihm beweisen wollte, wie sehr er doch von dieser Gnade abhängig war.
    Fallwinde zerrten am Segel. Der Mast bog sich, als bestünde er aus Gummi.
    Doch er hielt.
    Myxin hatte nie aufgegeben, das tat er auch jetzt nicht. Er machte weiter, er kämpfte sich vor, er würde nicht nachgeben, sein Ziel war einfach wichtiger.
    Und er kam voran.
    Das Wasser heulte auf. Oder war es der Sturm? Wollten beide dagegen protestieren, daß ihnen eine schon sicher geglaubte Beute entwischte, denn Myxin

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