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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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einen Blick in den Spiegel und atmete tief durch. Dann öffnete sie. Augenblicklich kam Travis herein und schloss die Tür von innen.
    Er sah fantastisch aus, wie der perfekte Bräutigam aus den Wunschträumen junger Mädchen. Der maßgeschneiderte schwarze Anzug saß wie angegossen, dazu trug er ein strahlend weißes Hemd und eine rote Krawatte. Sein dunkelbraunes Haar war zurückgekämmt, und er musterte sie aus seinen schokoladenbraunen Augen. „Das Kleid steht dir großartig.“
    „Danke.“ Sie gab wirklich eine überaus ansehnliche Braut ab, auch wenn sie sich nicht so fühlte. Ihr dunkelrotes Haar war oben zusammengesteckt, nur ein paar vorwitzige Löckchen ringelten sich an ihrem Nacken. Das Hochzeitskleid war so geschnitten, dass es ihren Busen betonte und ihre schmalen Hüften umschmeichelte. Ja, sie wusste, dass sie gut aussah – nur ihre Stimmung war nicht danach.
    „Ich glaube, ich steh’ das nicht durch, Travis“, sagte sie. Eine Hand hatte sie auf ihren Bauch gelegt, in dem sich ein flaues Gefühl ausbreitete.
    „Oh doch, du stehst das durch, und du wirst es auch durchziehen“, erwiderte Travis und packte sie fest bei den Schultern. „Der Garten ist voller Gäste, die Musiker warten nur darauf loszulegen. Und draußen wimmelt es von Reportern. Unsere Security-Leute haben schon einen erwischt, der über den Zaun klettern wollte.“
    „Oh Gott …“ Die Paparazzi waren schon immer scharf auf Travis gewesen. Sie verfolgten ihn und seine früher häufig wechselnden Begleiterinnen ständig. Erst jetzt wurde Julie so richtig bewusst: Ab sofort würde sie die Zielscheibe für die Fotografen abgeben. Ihr ganzes Leben würde sich ändern, und sie wusste nicht, ob sie damit fertig werden konnte.
    „Du bist nur ein bisschen nervös, das ist alles.“
    „Aber hallo“, sagte sie und nickte heftig. „‚Ein bisschen‘ trifft es allerdings nicht so ganz.“
    Er sah ihr in die Augen. „Das läuft schon, du überstehst das.“
    „Nein, ich glaube nicht“, gab Julie zurück. „Ich fühle mich entsetzlich unwohl. Das Ganze war eine Schnapsidee. Es ist irgendwie viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte. Schließlich geht es um eine Ehe, Travis. Auch wenn es nur für ein Jahr sein soll, ich heirate ganz offiziell. Ich … ich kann das nicht noch mal machen.“
    Wütend sah er sie an. „Glaub ja nicht, dass du jetzt noch einen Rückzieher machen kannst, Julie. Wenn ein Mann aus der King-Dynastie heiratet, kommt das in die Zeitung. Aber wenn ein Mann aus der King-Dynastie vor dem Altar sitzen gelassen wird, ist das ein Skandal – und Stoff für dicke, dicke Schlagzeilen. Ich lasse nicht zu, dass das passiert.“
    „Na gut“, sagte sie. „Dann drehen wir’s andersrum – du lässt mich sitzen. Mir ist das egal. Ich werde aller Welt erklären, dass du dich in letzter Minute anders entschieden hast und …“
    „Mann, Julie!“, unterbrach er sie aufgebracht. „Was zum Teufel ist nur los?“
    Julie ging zum Fenster und zeigte hinunter auf den festlich geschmückten Garten. Die rund zweihundert geladenen Gäste saßen auf weißen Stühlen zu beiden Seiten eines langen weißen Teppichs, der auf einen kleinen Pavillon zulief. Dort wartete bereits der Pastor. Das Streichquartett hatte schon zu spielen begonnen. Etwas weiter entfernt stand ein rosengeschmücktes weißes Zelt. Dort sollte es hinterher Cocktails geben.
    „Das ist los, Travis“, sagte sie mit zitternder Stimme. „All die Leute. Ich kann das nicht. Ich kann nicht vor all diesen Menschen eine Show abziehen. Ich bin eine entsetzlich schlechte Lügnerin, das weißt du. Wenn ich lüge, laufe ich puterrot an und fange an, wie blöde zu kichern. Und danach wird’s noch peinlicher.“
    „Du hängst die Sache einfach zu hoch.“ Er ging im Zimmer auf und ab, als hätte er alle Zeit der Welt. „Du musst das Ganze wie ein Theaterstück sehen. Wir sind Schauspieler. Wir sagen brav unsere Verslein auf, und anschließend wird gefeiert.“
    „Ein Theaterstück. Na toll. Theater habe ich zum letzten Mal in der vierten Klasse gespielt. Ich war das dritte Gänseblümchen von rechts, und glaub mir, ich war richtig schlecht in dieser Rolle.“
    Er seufzte. „Julie …“
    „Nein“, sagte sie. „Ich kann’s einfach nicht. Tut mir leid, Travis. Wirklich …“
    „Na, solange es dir wenigstens leid tut …“ Er warf ihr einen bösen Blick zu und bekam einen ebenso bösen zurück.
    „Dass ich bei so was nicht gut bin, habe ich dir von Anfang

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