Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
Vom Netzwerk:
dass die restlichen drei ungelesenen Nachrichten von Martin waren.
    Ich bekam wieder dieses ungute Gefühl in der Magengrube. Bisher weigerte er sich beharrlich, die Papiere zu unterzeichnen und raubte mir damit den letzten Nerv. Ich hatte ein- oder zweimal versucht, mit ihm zu telefonieren, aber irgendetwas hatte er neuerdings an sich, dass mir jede Selbstbeherrschung raubte und die Gespräche hatten stets damit geendet, dass ich wutschnaubend aufgelegt hatte. Bald würde ich mich mit ihm auseinandersetzen müssen, das stand außer Frage, aber bisher hatte ich mich noch nicht dazu durchringen können.
    Schließlich wurde ich von einer Kundin angesprochen und legte das Handy schnell weg. Die letzte halbe Stunde verflog nur so und ich räumte gerade das Regal mit den Fesselutensilien auf, da klingelte das kleine Glöckchen über der Tür. Automatisiert drehte ich mich um und sagte mit einem höflichen Lächeln: „Tut mir leid, wir schließen jetzt.“
    „Ich weiß, wir sind ja auch zum Essen verabredet.“
    Ich lachte und umarmte Kathrin zur Begrüßung. Ich war so in die Arbeit vertieft gewesen, dass ich gar nicht darauf geachtet hatte, wer dort zur Tür hereingekommen war. Kathrin sah sich neugierig um und wanderte ein wenig durch den Verkaufsraum. Ich erledigte schnell das, was ich noch zu tun hatte.
    Ich brachte die Kasse nach hinten in das Büro und ging wieder nach vorne zu Kathrin, hielt ihr die Tür auf und wir verließen den Laden. Ich schloss ab und zog das Rolltor herunter.
    „Hier arbeitest du jetzt echt?“ Kathrin schien ihre Neugier kaum unterdrücken zu können. Ich nickte und wusste noch nicht so ganz, welche Reaktion mich wohl erwarten würde. Bisher hatte ich mit niemandem – abgesehen von Alex – über meinen Job geredet.
    „Der Laden sieht total schick aus, ich kannte den noch gar nicht. Ich bestelle ja so etwas immer online.“ Kathrin zwinkerte in meine Richtung und ich atmete erleichtert auf. „Einen Onlineshop hat Pinke Perlen auch.“
    „Ach was, im Ernst? Lohnt sich das denn?“
    Ehe ich es mich versah, war ich mit Kathrin in eine lebhafte Diskussion über die wirtschaftliche Position von Sexshops vertieft und erinnerte mich wieder daran, warum ich so gern mit ihr befreundet war. Wir hatten uns während des Studiums kennengelernt und auf Anhieb verstanden. Glücklicherweise war ich in der Lage, alle meine Angaben mit Zahlen und Fakten zu untermauern, da ich selbst, von Neugier getrieben, recherchiert hatte.
     
    Als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss, war ich müde, aber zufrieden. Ich hatte einen netten Abend gehabt und fühlte mich langsam wieder so, wie ich mich während meines Studiums gefühlt hatte und nicht wie diese Vorzeigeehefrau, die scheinbar unbemerkt aus mir geworden war.
    Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und warf einen Blick in den Spiegel – ich lächelte tatsächlich. Ich fühlte mich endlich wieder zufrieden und ausgelastet. Fast.
    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, es war jetzt kurz nach zehn. Sollte ich? Ich zog mein Handy aus der Handtasche und überlegte kurz, was ich schreiben sollte. Ich tippte mit dem Finger auf das Display des Handys und dann fiel mir genau das Richtige ein, um sicherzustellen, dass Alexander sofort bei mir auf der Matte stand.
    „ Kommt das eigentlich nur mir so vor oder wimmelt es da draußen vor attraktiven Männern? “
    „ Was soll das heißen? “
    Ich musste grinsen, die Antwort hatte keine Minute auf sich warten lassen.
    „ Habe ich heute beim Essen gehen mit Kathrin festgestellt, wir sind ordentlich angeflirtet worden. “
    „ Hast du zurück geflirtet ?“
    Bingo. Männer waren ja so berechenbar. Ich konnte mir ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen – jetzt galt es, die richtige Antwort zu wählen. Ich überlegte kurz und dann tippte ich: „ Ich erkenne eine Fangfrage, wenn ich sie sehe. Welche Antwort willst du denn hören? “
    „ Ich bin ich 20 Minuten da. Sei nackt. “
     
    Ich hatte gerade den Rotwein in die Gläser geschüttet, als mein Handy piepste: „ Bin da. “ Ich konnte den Schauer, der mir über den Körper rann, nicht unterdrücken. Ich öffnete Alex die Tür und ignorierte die hochgezogene Augenbraue. Er stellte seine Tasche ab und ich nahm mit beschleunigtem Puls zur Kenntnis, dass er über Nacht bleiben wollte. Das war mir mehr als nur Recht, ich musste morgen erst gegen halb zehn im Laden sein. Er schloss die Tür hinter sich und folgte mir in die Küche. Ich wollte ihm ein Glas Wein

Weitere Kostenlose Bücher