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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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erklärte er. »Und jetzt komm. Wir sollten verschwinden.«
    Sie brauchten viel mehr Zeit für den Ritt nach London zurück, als Livia und Tatarinov für den Weg nach Greenwich benötigt hatten. Alex war noch immer nicht so kräftig, dass er eine schnellere Gangart einlegen konnte, auch deshalb, weil er zwei Pferde mit sich führte. Am frühen Nachmittag überquerten sie die London Bridge; dann dauerte es noch einmal eine Stunde, bis sie am Cavendish Square angekommen waren.
    »Ich werde die Pferde zum Stall bringen«, schlug Livia vor, »meins und noch zwei. Jemmy soll sich um die anderen kümmern. Du gehst ins Haus.«
    Alex widersprach nicht, sondern reichte ihr die Zügel von Tatarinovs Wallach. Die zwei anderen Pferde band er am Zaun fest und ging die Treppe zum Eingang hinauf. Noch bevor er die Tür erreicht hatte, öffnete Boris und rief entsetzt: »Um Himmels willen, Prinz, was ist passiert? Haben Sie einen Unfall erlitten? Ich war vollkommen verzweifelt. Niemand wusste, wo Sie stecken. Die Prinzessin hat Jemmy nur ausrichten lassen, dass alles in Ordnung ist und dass sie morgen früh zurück sein wird und …«
    »Ja, Boris, ich weiß«, meinte Alex beschwichtigend, betrat die Halle seines eigenen Hauses und fühlte sich, als würde er in einen sicheren Hafen einlaufen. Noch immer litt er unter höllischen Kopfschmerzen. Trotzdem durfte er sich jetzt nicht ausruhen. »Nun bin ich wieder zu Hause. Ich möchte, dass Sie Graf Constantin Fedorovsky und Leo Fedotov eine Nachricht überbringen. Die beiden sollen sofort hier erscheinen.«
    Alex hatte keine Ahnung, ob man Sperskov gezwungen hatte, auch die beiden Männer zu verraten, hielt es aber für unwahrscheinlich. Denn soweit er Bescheid wusste, waren sie nicht entführt worden. Aber sie mussten dringend gewarnt werden, und gemeinsam mussten sie die Lage besprechen. Sperskov, der arme Teufel, schwamm mit Sicherheit irgendwo auf dem Grund der Themse herum.
    »Und dann richten Sie mir bitte ein Bad im Schlafzimmer, Boris. Sorgen Sie dafür, dass Ethel für die Prinzessin ebenfalls ein Bad vorbereitet.«
    Boris verbeugte sich. »Selbstverständlich, Prinz. Soll ich den Arzt rufen lassen?«
    »Nein. Was soll ich mit einem Chirurgen anfangen?« Alex setzte den Fuß auf die Treppe und umklammerte das Geländer mit festem Griff.
    Morecombe öffnete die Tür, als Livia zwanzig Minuten später eintraf. »Eh, Mylady, was haben Sie nur durchgemacht?«, fragte er und starrte sie ebenfalls entsetzt an. »Was rennen Sie auch mitten in der Nacht davon … schauen Sie sich nur an.«
    Livia lächelte erschöpft. »Es war ein Notfall, Morecombe. Es tut mir leid, wenn ich Sie in Sorge gestürzt habe.«
    »Allerdings, Sorgen haben wir uns gemacht«, verkündete er, »große Sorgen. Unsere liebe Mavis war außer sich, als sie Sie heute Morgen nicht gesehen hat. Konnte sich nicht denken, was Ihnen zugestoßen ist.«
    »Oh, du liebe Güte.« Livia war so erschöpft, dass sie sich wünschte, unbemerkt ins Haus zu gelangen. »Leider musste ich sehr schnell verschwinden, Morecombe. Der Prinz hatte nach mir geschickt«, schwindelte sie, »außerdem konnte ich Sie nicht wecken, weil es mitten in der Nacht war.«
    »Muss schon sagen, seltsame Dinge geschehen in diesem Haus«, murmelte der alte Diener, »es ist schließlich das Haus eines Gentlemans. Und Sie sehen aus, als hätte man Sie rückwärts durch den Teerbottich geschleift. Ethel bereitet schon ein Bad für Sie vor.«
    »Oh, vielen Dank, Morecombe.« Livia zwang sich zu einem warmherzigen Lächeln. »Ist Boris schon zurück?«
    »Aye. Ist heute Morgen zurückgekehrt. Wollte dafür sorgen, dass sein Herr das ausländische Frühstück bekommt«, verkündete Morecombe mit unverhohlener Missbilligung. »War außer sich, als er merkte, dass sein Herr nicht zu Hause ist.«
    Livia nickte und schimpfte lautlos auf sich ein, weil sie Boris’ Treue angezweifelt hatte. »Würden Sie Mavis bitten, einen Honigpunsch für mich zuzubereiten? Ich glaube, es gibt nichts, was jetzt besser für mich wäre … oh, und einen für den Prinzen, wenn es ihr nichts ausmacht.« Es mochte sein, dass Alex Mavis’ Kochkünste nicht zu schätzen wusste. Aber auch er brauchte dringend die gesunde Mischung aus warmer Milch mit Wein, die mit Zimt, Nelken und Honig gewürzt war, wie nur sie es verstand.
    »Aye«, antwortete Morecombe einsilbig. Livia schleppte sich die Treppe hinauf. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihre Erschöpfung sie beinahe zu

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