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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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ehe er antwortete. »Mein Onkel hat oft von Rittern und deren edlen Taten erzählt. Ich bin schon seit langer Zeit nicht mehr an seine Geschichten erinnert worden.«
    »Dann kennt Ihr vermutlich die Legende von König Artus?«
    »Natürlich. Wollt Ihr, dass ich sie Euch erzähle?«
    Sie sollte das wirklich lieber lassen. Alex und Cameron suchten vielleicht bereits nach ihr. »Gern.«
    Aus den wenigen Momenten, die Isobel mit diesem gut aussehenden Fremden hatte verbringen wollen, wurden Stunden. Doch erst als die Sonne sich anschickte unterzugehen, wurde ihr klar, wie viel Zeit vergangen war. »Ich muss gehen. Meine Brüder sind vermutlich schon krank vor Sorge.«
    »Trefft Euch morgen mit mir!« Er griff nach ihrer Hand, als sie sich von der Bank erhob und zum Gehen wandte. »Im Garten bei der Sonnenuhr.«
    Sie schüttelte den Kopf und war sich seiner Finger sehr bewusst, die ihre losließen, als sie zurückwich. »Ich sollte das nicht tun. Ich weiß nicht einmal, wie Ihr heißt.«
    »Tristan.«
    Sie lächelte und fühlte sich unbeschwerter als seit Monaten … Jahren. »Ich kenne die Geschichte jenes Ritters nicht«, rief sie ihm im Fortgehen zu. »Aber Ihr könnt mich Guinevere nennen.«
    »Nein.« Er lachte. »Tristans Lady hieß Isolde.«
    Während Isobel sich zum Palast wandte, wurde ihr Lächeln strahlender. »Das passt sogar noch viel besser.«

Kapitel 2
    T ristan schaute ihr nach und erfreute sich am Anblick ihres wiegenden Ganges, als ihre Gestalt in der Ferne kleiner wurde. Wer zum Teufel war sie? Sie musste aus den Lowlands kommen. Für einen kurzen Moment fragte er sich, zu welchem Clan sie gehören mochte. Trotz ihres ausgeblichenen safrangelben Kleides und der Tatsache, dass ihre Familie nur einen Ochsen besaß, war sie zu den Krönungsfeierlichkeiten eingeladen worden – sie konnte also kein einfaches Landmädchen sein. Wer auch immer sie war, Tristan fand sie äußerst anziehend. Er war überzeugt, noch nie so grüne und vor Erstaunen so große Augen wie ihre gesehen zu haben, als er hinter der Statue hervorgekommen war. Sie war nicht so schön wie einige der anderen Frauen bei Hofe, aber Tristan fand die Sommersprossen auf ihrer ungepuderten Nase ebenso bezaubernd wie das Aufblitzen ihres Temperaments, als sie ihm beschrieben hatte, wie sie ihre Feinde zum Teufel jagen würde.
    Wie üblich, wenn Tristan eine junge Frau sah, die sein Interesse weckte, war sein erster Gedanke, wie er sie auf schnellstem Wege dazu bekam, dass sie ihre Kleider für ihn auszog. Und ebenso üblich war, dass er über diesen Punkt hinaus nicht weiter über eine Frau nachdachte. Meistens war es ihm sogar gleichgültig, wie er bei der Verführung vorging. Ein strahlendes Lächeln, der Betreffenden einige Male zugeworfen, und wohlgesetzte Komplimente reichten, damit er das bekam, was er haben wollte. Aber diese eine hatte ihn mit klugen Fragen und Antworten herausgefordert, mit denen sie fast ebenso schnell bei der Hand gewesen war wie er selbst. Sie hatte ihn nicht scheu angelächelt, mit ihren ungeschminkten korallenroten Lippen, und die sanfte Röte auf ihren Wangen war natürlich und unverfälscht gewesen. Sie wusste, dass er ein Frauenheld war – dank Eleanor Hartley, die aus ihrem Versteck hervorgekommen und zurück zum Palast geflüchtet war. Doch zu seiner Überraschung war die Unbekannte auf seine Tugenden statt auf seine Unzulänglichkeiten eingegangen.
    Tristan lächelte, als er sich von der Bank erhob. Sie war eine Unschuld, und der Gedanke, sie zu verführen, ließ seine Nerven vor Entzücken über eine solche Herausforderung vibrieren.
    Aber verdammt, sie hatte ihn »ritterlich« genannt. Seit zehn Jahren hatte das niemand mehr von ihm gesagt. Und sie hatte von einer schimmernden Rüstung gesprochen und damit Erinnerungen geweckt, die er an einem Ort eingesperrt hatte, den er nie wieder hatte aufsuchen wollen. Er wollte auch jetzt nicht daran denken. Was immer er hatte werden wollen, als er ein Junge gewesen war – es war an dem Tag zerstört worden, an dem er mit Alex Fergusson gekämpft hatte.
    Er sah zum Banketthaus hinüber, in dem jetzt vermutlich das Abendessen serviert wurde. Seine Leute würden bei warmem Honigwein oder Bier lachend an ihrem Gasttisch sitzen, vielleicht würden sie die Geschichte irgendeiner lange zurückliegenden Schlacht erzählen oder über die Neuigkeiten reden, die ihr Cousin Angus ihnen gestern überbracht hatte: Tristans Bruder Rob hatte eine Nonne aus einem brennenden Kloster

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