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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Die Mafia der Nacht
    Nebel zog vom Hudson über die Piers. Eine graue Wand stand draußen auf dem Fluss. Darüber wirkte der Mond wie ein verwaschener Fleck.
    Chase tauchte vorsichtig hinter der Ecke eines Containers hervor.
    Die Nummer zwei der New Yorker Vampire hatte einen freien Blick auf die asphaltierte Fläche zwischen den Anlegestellen und einem etwas heruntergekommenen Lagerhaus.
    Eine schwarze, überlange Limousine kam im Schritttempo näher und bremste schließlich. Die Türen öffneten sich.
    Drei Männer in dunklen Anzügen stiegen aus. Sie trugen Maschinenpistolen, blickten sich misstrauisch nach allen Seiten um. Ein paar Augenblicke später verließ der Boss dieser Truppe den Wagen.
    Ein Koloss von 120 Kilo. Aber er war nicht fett, sondern kräftig gebaut, muskelbepackt und gut zwei Meter groß. Das dunkle Haar war mit einem Zopf zusammengefasst.
    Chase öffnete seine Lederjacke und zog die Schrotpistole aus dem Gürtel. Sein Blick fixierte den Riesen mit dem Pferdeschwanz. Na warte, Riesenbaby!, durchzuckte es Chase.
    Ich bin mal gespannt, mit welcher miesen Ratte du dich heute Nacht heimlich triffst...
    *
    Der Koloss mit dem Pferdeschwanz hieß Rico Dominguez und war eine große Nummer im Syndikat der Puertoricaner. Seine Leute kontrollierten den Drogenhandel und das Glücksspiel rund um East Harlem. Das Syndikat, dem er angehörte, war allerdings nur eine Marionettenorganisation eines noch Mächtigeren. Fürst Franz von Radvanyi, der Herr der New Yorker Vampire, lenkte es aus dem Hintergrund heraus.
    Seit einiger Zeit hegte der Fürst den Verdacht, dass ein wichtiger Mann im Syndikat zu den Feinden des Fürsten überlaufen wollte.
    Verdächtig oft hatte Dominguez E-Mail und Handy-Kontakt nach Philadelphia gehabt, der Heimat von Radvanyis schärfstem vampirischen Konkurrenten, einem gewissen Magnus von Björndal.
    Der Fürst hatte seinen Stellvertreter Chase auf den langen Dominguez angesetzt.
    Radvanyi wollte einen Beweis dafür, dass seine Theorie stimmte. Und er wollte Dominguez' Tod für den Fall, dass etwas an der Sache dran war. Denn niemand, der im Dienst des Fürsten stand, wechselte ungestraft die Seiten.
    Ganz egal zu wem auch immer.
    Chase war Dominguez lange genug auf den Fersen gewesen.
    Fast hatte der Vampir schon gedacht, dass sich der Fürst vielleicht doch geirrt hatte.
    Aber es gab kaum einen so gut informierten Mann in New York wie Radvanyi.
    Er hatte Zugang zu allen Rechnern von Behörden, Polizei, Justiz und großen Unternehmen. Er wusste möglicherweise mehr über Dominguez als dieser über sich selbst. Radvanyi konnte sich nicht irren.
    Schließlich war aus Dominguez' Umfeld ein brandheißer Tipp gekommen, der Chase hier her, zu den Piers, gelotst hatte.
    Ein Volltreffer!, so hatte Chase erst gedacht.
    Jetzt wurde er ungeduldig.
    Der Riese offenbar auch.
    Schon zum dritten Mal blickte Dominguez jetzt auf die Uhr am Handgelenk.
    Die Bodyguards blickten sich unruhig in der Umgebung um.
    Sie konnten Chase nicht sehen. Da war sich der Vampir ziemlich sicher. Sein Standort lag im Schatten. Und wenn sie ihn doch bemerkten, war das halb so wild. Schließlich war das Schicksal dieser Bande ohnehin besiegelt. Chase hatte nicht vor, einen von ihnen am Leben zu lassen. Und auf den großen Unbekannten, mit dem sich der Riese hier am Hudson-Ufer offenbar treffen wollte, brauchte er nur zu warten, um ihn auch noch erledigen zu können.
    Chase kratzte sich um Nacken, legte sich den Lauf der Schrotpistole auf die Schulter.
    Verdammt uncool, einen so lange warten zu lassen!, ging es ihm durch den Kopf. Er wollte, dass der Kampf endlich beginnen konnte.
    Sofern das Wort 'Kampf' für das, was Chase vorhatte, überhaupt der richtige Ausdruck war.
    Chase überprüfte die Ladung des Schießprügels, weil ihm langweilig wurde. Mit dem Ding musste er bis auf wenige Meter an sein Opfer heran, um damit jemanden wegpusten zu können.
    Aber da er kein geübter Combat-Schütze war, hätte er vor dieser Notwendigkeit auch gestanden, wenn er eine andere Waffe benutzt hätte.
    Das Geräusch eines Wagens war zu hören.
    Eine weitere Limousine fuhr vor, hielt ein paar Meter von dem Wagen des Riesen entfernt. Es handelte sich um einen champagnerfarbenen Mercedes. Ebenfalls ein Überlänge-Modell.
    Chase vermutete, dass die Karosserie mit Panzerplatten verstärkt worden war. Auf jeden Fall musste der Vampir mit seinen nächsten Aktionen warten, bis die Insassen ausgestiegen waren.
    Die Türen öffneten sich.
    Ein

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