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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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aus, wenn sie einmal die Sprache darauf brachte. Zuerst war sie unsicher gewesen und hatte sich gefragt, ob sie vielleicht irgendetwas getan hätte, das ihn enttäuscht oder abgeschreckt hätte.
    Aber das war lächerlich. Sie kamen bestens miteinander aus, waren gemeinsam weitaus besser, als sie es einzeln je gewesen wären.
    Nein, inzwischen war sie davon überzeugt, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn.
    Rätselhaft …
    „Hast du mich vermisst, Halbling?“, fragte er von der Tür aus.
    Sie rannte auf ihn zu und sprang in seine Arme. „Ganz schrecklich.“
    „Ich habe eine Überraschung für dich.“
    „Lass mich raten – ist es ein Fisch ?“
    Er zwickte sie in die Spitze ihres Ohrs, was ihr immer wieder einen Schauer über den Rücken jagte. „Zieh dich an und komm zu mir nach draußen. Das Wetter ist richtig angenehm.“
    Die Überraschung war ein mit Schnee gefüllter Sack, der von einem Ast hing.
    „Auweia, Cadeon, und ich hab gar nichts für dich.“
    „Der ist fürs Schwerttraining.“
    Mit einem Seufzer, der zum Ausdruck brachte, was für eine schwer geprüfte Frau sie war, holte sie sein Schwert, obwohl sie das Training insgeheim genoss.
    Er gab ihr Anweisungen, während er seinen Fang ausnahm. „Zustoßen, abwehren, Gegenangriff, abblocken und zuschlagen. Gut. So ist es richtig, Halbling.“
    Selbst in der trockenen arktischen Luft begann sie zu schwitzen. Ihre Kampftechnik wurde immer besser. Er hatte ihr sogar einmal gesagt, dass sie besser wäre als so mancher Krieger, der ihm auf dem Schlachtfeld gegenübergestanden hätte.
    Holly wusste nicht, ob das der Wahrheit entsprach, aber sie wusste, dass sie sich jedenfalls nicht lächerlich machte.
    „Nenn mir zwei hinterlistige Schwertkampftechniken“, sagte er.
    Sie antwortete, während sie weiterhin ihre Übungen ausführte. „Ich könnte meinem Gegner die Sicht nehmen, indem ich ihm meine Jacke über das Gesicht werfe oder ihm Sand in die Augen schmeiße. Und zweitens könnte ich das vorgesetzte Bein meines Gegners verwunden.“
    „Wozu?“
    „Ich versuche, ihm so viele Wunden wie nur möglich zuzufügen, denn Blut ist gleich Kraft.“
    „Sehr gut. Und jetzt noch eine dritte Möglichkeit. Manchmal ist es weise, den Gegner einen Treffer landen zu lassen, um zu sehen, was er draufhat oder um ihn glauben zu lassen, man wäre schwach“, fuhr er fort. „Dann wird er übermütig, vor allem wenn es sich um so ein kleines Mädchen wie dich handelt.“
    Sie nickte.
    „Oder du gibst vor, verletzt zu sein. Ziehst ein Bein nach, um einen Jäger in falscher Sicherheit zu wiegen. Du gibst ein bisschen und erhältst dafür eine Menge.“
    Sie erstarrte. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. „Oh mein Gott, das ist es!“
    „Was ist was?“
    „Mein Code! Wie ich zwischen Freund und Feind unterscheiden kann. Ein bisschen geben! In der Quantenkryptografie sind in einem Dialog zwischen zwei Parteien weder Messungen noch Wahrnehmung möglich, ohne das System zu stören, womit sich der Außenseiter verrät …“
    „Äh, ja?“
    „Wenn du weißt, dass der Hacker da ist, lässt du ihn einfach rein! Du lässt zu, dass er sich Informationen verschafft! Das macht ihn noch aggressiver, und dann kommt er dir mit BFC und dann legst du sie alle still. Es ist gar nicht nötig, einen unknackbaren Code zu haben. Du musst nur deine eigenen Daten infizieren, und zwar so, dass sie nicht überleben können, sobald sie die Umgebung deines Systems verlassen haben. In so einem Fall löschen sie sich selbst, zusammen mit allem, was sie umgibt.“
    „Geh schon!“, befahl er. „Hör auf zu quatschen und sieh zu, dass du das alles schön in deinen Computer eintippst.“
    Laut Lachend rannte sie los, um sich ihren Laptop zu schnappen.
    „Aber denk dran“, rief er ihr hinterher. „Offensichtlich hilft Sex auch bei Mathe, ergo …“
    Später an diesem Abend lagen sie eng aneinandergekuschelt in ihrem schmalen Bett. Sie strich mit ihren Fingern über seine Brust und sagte: „Du scheinst es ja gar nicht mehr eilig zu haben, zu Groot zu gelangen.“
    „Ich habe mich um deinetwillen so beeilt. Uns bleiben noch einige Tage vor dem nächsten Vollmond und dem Ablauf der Frist. Und wir brauchen nur einen Tag, um dorthin zu kommen, wenn wir durchfahren. Da du jetzt eine Walküre bleiben willst, haben wir Zeit.“
    „Dann rede mit mir. Erzähl mir mehr über dich selbst, zum Beispiel, warum bildest du dir ein, dass du die Schuld am Verlust der Krone deines Bruders

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