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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Bedeutung für sie … Hier auf Pluto. Sehen Sie? Da sind sie. Die Radiosignale können keinen natürlichen Ursprung haben, also müssen sie von Menschen stammen. Von unseren Männern. Dieser Tatsache müssen Sie ins Gesicht sehen. Von allen Expeditionen, die wir hinter den Asteroidengürtel schickten, hat diese eine es geschafft. Sie haben Pluto erreicht.«
    »Ja, ich verstehe, was Sie sagen, aber ist das denn nicht ganz unmöglich? Die Männer sind vor Jahren aufgebrochen, mit einer Ausrüstung, die sie höchstens ein Jahr lang am Leben erhalten konnte. Ihr Ziel war Ganymed, und sie scheinen noch achtmal so weit geflogen zu sein.«
    »Genau. Und wir wissen auch, wie und warum. Sie müssen unbedingt Hilfe haben.«
    »Welche Art von Hilfe?«
    Cremona schlang einen Augenblick die Finger ineinander, als würde er ein stummes Gebet sprechen.
    »General«, sagte er, »ich weiß, daß ich mich vielleicht lächerlich mache, aber es ist durchaus möglich, daß nichtmenschliche Wesen ihre Hand im Spiel haben. Extraterrestrische Wesen. Wir müssen das herausfinden. Wir wissen nicht, wie lange der Kontakt aufrechterhalten werden kann.«
    »Sie meinen …« Das ernste Gesicht des Generals zuckte leicht. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln flog über seine Züge. »Sie meinen, daß sie aus der Gefangenschaft entflohen sind und jederzeit wieder eingefangen werden können.«
    »Vielleicht. Die ganze Zukunft der menschlichen Rasse kann davon abhängen, daß wir ganz genau wissen, was auf Pluto vor sich geht. Und zwar müssen wir es sofort wissen.«
    »Also gut. Was schlagen Sie vor?«
    »Wir brauchen sofort den Armee-Computer Multivac. Er soll alle Probleme, an denen er gerade arbeitet, ausspucken und mit unserem allgemeinen semantischen Programm beginnen. Jeder Kommunikations-Ingenieur, über den Sie verfügen können, muß sofort alles liegen und stehen lassen, womit er sich gerade beschäftigt, und muß mit unseren Ingenieuren zusammenarbeiten.«
    »Aber warum? Ich sehe leider den Zusammenhang nicht.«
    Eine sanfte Stimme unterbrach das Gespräch.
    »General, hätten Sie vielleicht Lust auf ein Stückchen Frucht? Ich habe ein paar Orangen mitgebracht.«
    »Mutter, bitte!« sagte Cremona. »Später! General, die Sache ist ganz einfach. Gegenwärtig ist Pluto etwa vier Milliarden Meilen von uns entfernt. Die Radiowellen brauchen sechs Stunden, um uns in Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Wenn wir etwas fragen, müssen wir zwölf Stunden auf die Antwort warten. Wenn sie etwas sagen, und wir verstehen es nicht und fragen: ›Wie, bitte?‹ und sie wiederholen, was sie gesagt haben – dann ist ein ganzer Tag verloren!«
    »Kann man die Sache nicht beschleunigen?« fragte der General.
    »Natürlich nicht. Das ist ein Grundgesetz der Kommunikation. Keine Information kann schneller als in Lichtgeschwindigkeit übertragen werden. Es würde Monate dauern, um dieselbe Konversation mit Pluto zu führen, die wir beide jetzt in wenigen Stunden abwickeln können.«
    »Ja, ich verstehe. Und Sie glauben wirklich, daß extraterrestrische Wesen in die Angelegenheit verwickelt sind?«
    »Ich glaube es. Um ehrlich zu sein, nicht jeder in diesem Gebäude ist einer Meinung mit mir. Trotzdem setzt jeder seine ganze Kraft und Fähigkeit ein, um eine Methode von konzentrierter Kommunikation zu entwickeln. Wir müssen so viele Sekunden wie nur möglich herausschlagen und beten, daß uns das Vorhaben gelingt, bevor wir den Kontakt verlieren. Und darum brauche ich Multivac und Ihre Männer. Es muß eine Kommunikations-Strategie erstellt werden, die die Anzahl der Signale, die wir aussenden, reduziert. Sogar eine Reduzierung von zehn Prozent kann bedeuten, daß wir eine Woche einsparen.«
    Wieder mischte sich eine sanfte Stimme ein.
    »Großer Gott, Gerard, was redest du denn da so lange herum?«
    »Mutter! Bitte!«
    »Aber du faßt die Sache ganz verkehrt an, wirklich.«
    »Mutter!« Seine Stimme schwang am Rand der Hysterie.
    »Hör mal, wenn du irgend etwas sagst und dann zwölf Stunden auf die Antwort wartest, bist du wirklich dumm. Das solltest du nicht tun.«
    »Cremona, haben Sie im Ernst vor, Ihre Mutter zu Rate zu ziehen?« schnarrte der General.
    »Einen Augenblick, General«, sagte Cremona. »Worauf willst du hinaus, Mutter?«
    »Während du auf die Antwort wartest«, sagte Mrs. Cremona ernst, »kannst du weiterhin Signale aussenden und ihnen sagen, sie sollen dasselbe tun. Du redest die ganze Zeit, und sie reden auch die ganze Zeit. Irgend jemand

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