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Vergessene Tränen im Regenwetter

Vergessene Tränen im Regenwetter

Titel: Vergessene Tränen im Regenwetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Berth-Escriva
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die Klamotten in die Reinigung schicken", war Sonias Antwort, während sie ihr Telefon beobachtete, weil ihre Kollegin ihr ein Mail transferierte.
"Könnt ihr beiden eure Arbeit ein paar Minuten liegen lassen? Ich will die Urlaubsfotos sehen!", beschwerte sich Yoann und tippte mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle der Speisekarte, damit der Kellner wusste, was sie essen würden.
"Darfst du überhaupt Sushis essen, meine Liebe?", erkundigte er sich.
"Warum nicht?"
"Es könnte doch sein, dass du schwanger bist. In diesem Zustand darfst du keinen rohen Fisch essen!"
Nathalie lächelte und schüttelte den Kopf.
"Nein, alles in Ordnung!"
Sonia machte einen besorgten Gesichtsausdruck.
"Wie? Immer noch nicht? Ihr versucht es doch schon seit einem Jahr?"
Nathalie zuckte mit den Schultern.
"Der Arzt sagte, ich würde zu viel arbeiten. Ich hatte eine leise Hoffnung, dass es im Urlaub klappen würde ... aber was soll's?"
"Naja, vielleicht solltet ihr euch an Spezialisten wenden."
"Wolltet ihr euch nicht die Fotos von der Villa anschauen?"

Nach dem schnellen Mittagessen und einem starken Espresso entschieden sie sich, einen Blick auf das Angebot in dem viel besagten Konzeptstore zu werfen, bevor sie ihre Arbeit wieder aufnahmen. Nathalies Blick fiel auf ein zierliches Armband, welches sie sich von einer Verkäuferin zeigen ließ.
"Unsere Nathalie hat einen Blick für die wesentlichen Dinge. Das süße Teil wurde für Vogue geshootet", trällerte Yoann und nahm Nathalies zartes Handgelenk behutsam in die Hand.
"Woher weißt du das schon wieder?"
"Du kennst doch Yoann! Er hat die besten Verbindungen. Du solltest es dir kaufen. Bei der vielen Arbeit hast du dir zum Anfang der neuen Saison noch nichts gegönnt", schlug Sonia vor und bewunderte das überteuerte Schmuckstück. Nathalie überlegte nicht lange, zückte ihre Kreditkarte und gab sie der Verkäuferin. Sie brauchte keine Verpackung, keine Tüte, nichts, sie hatte es eilig.

In den Kulissen der Boutique herrschte eine große Geschäftigkeit, denn die neuen Klamotten waren geliefert worden. Nathalie suchte Michel, den Direktor des Ladens auf, um sicherzugehen, dass ihre Sachen dabei waren.
"Sag mal, was soll das Gelächter im Laden? Kannst du nicht für mehr Disziplin sorgen?", maulte sie unwillig, als sie neben Michel die neue Ware auf einer Kleiderstange inspizierte.
"Lass sie lachen! Die Mädels amüsieren sich doch nur. Solange es nicht überhandnimmt", meinte der große Mann beschwichtigend. Sie warf einen prüfenden Blick über seine Schulter in den Laden und sah die hübschen Verkäuferinnen kichern. In diesem Moment waren keinen Kunden im Laden, so erlaubten sie sich ein paar Freiheiten mit ihrer neuen Bekanntschaft, dem Türsteher, der allem Anschein Yoann schon ins Auge gefallen war.
"Wir sind nicht in einem Hühnerstall!", zischte sie herb.
"Nathalie, was ist los mit dir? Bist du eifersüchtig auf Leute, die mal lachen?"
"Wir haben zu tun ..."
"Sicher, mach dir keine Sorgen! Alexander weiß sich am Riemen zu nehmen. Er ist erst seit vergangenem Sommer bei uns und wird in ein paar Monaten wieder verschwinden. Seine Schwester hat ihm den Job besorgt. Du weißt doch, die Frau, der die Agentur für Sicherheitsangestellte gehört", erklärte Michel und schob das Plastik beiseite, um ein Kostüm zu bewundern.
"Das kann mir einerlei sein. Magst du jemanden beauftragen, der mir meine Sachen beiseite hängt!"
Michel bejahte und ließ sie in ihr Büro verschwinden. Sie war für ihre Präzision bekannt. Auf Nathalie war Verlass. Die Woche der Mode würde wie immer ein Erfolg werden, solange sie da war.

Nach dieser Woche sollte eine exklusive Modenschau für die besten Kunden stattfinden. Nathalie sorgte sich neben all den Vorbereitungen um die Einladungen. Weil alle beschäftigt waren, hatte sie selbst die Adressenliste ausgedruckt und jeden Umschlag vorbereitet. Der Sack war sehr schwer, aber er sollte raus aus ihrem Büro, damit er morgen früh zur Post gebracht werden konnte. Es war kurz vor sieben, der Laden war voll mit Kunden, sie würden wieder spät schließen. Schritt für Schritt mühte sie sich auf ihren hohen Schuhen die mit dickem Teppich belegte Treppe hinab, um die Umschläge hinunter zu schaffen. Niemand beachtete sie. Mit einem Mal sah ein graublaues Augenpaar zu ihr hinauf, blickte sie wie eine Prinzessin an, die sich an diesem Ort verloren hatte. Alexander hatte sie erspäht und kam ihr mit weiten Schritten entgegen.
"Lassen Sie mich helfen, das

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