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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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Vorwort
    Sie glauben, dass Sie von Ihren Eltern ganz brauchbare Manieren mitbekommen haben? Sie sind der festen Überzeugung, dass Sie mit Ihrer guten Kinderstube überall durchkommen? Täuschen Sie sich nicht: Es gibt eine ganze Reihe von Benimmregeln, die so ganz anders als unsere gewohnten sind. Und das nicht nur in fernen Ländern, sondern gerade in Europa, ja sogar in Ländern in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.
     
    Sie können mit Messer und Gabel essen und halten sich auch sonst für ziemlich sattelfest in Sachen Etikette? Okay – aber wie sieht es aus, wenn Sie in Asien mit Stäbchen essen sollen? Isst man überhaupt überall in Asien damit? Selbst in Großbritannien, Frankreich oder den USA kennt man Regeln bei Tisch, die uns fremd sind. Von ungewöhnlichen Lebensmitteln und Speisenamen mal ganz abgesehen – die gibt es nämlich nicht nur in fernen Ländern, sondern sogar bei unseren unmittelbaren, deutschsprachigen Nachbarn.
     
    Was machen Sie, wenn Sie in Osttimor sind und der Polizeichef im Smalltalk beim Abendessen ganz beiläufig drüber spricht, dass „heute Nacht eine Hexe über die Hauptstadt geflogen“ ist?
     
    Wussten Sie, dass es in manchen Gegenden verpönt ist, Nein zu sagen? Was tun Sie aber, wenn Sie einfach mal Nein sagen müssen? Ist Ihnen klar, dass es eine ganze Reihe von Regionen auf der Welt gibt, in denen man den Kopf schüttelt, um Ja zu sagen? Natürlich gilt auch das Gegenteil: Die Menschen dort nicken mit dem Kopf, wenn sie Nein sagen wollen …
     
    Kennen Sie die Gefahren eines Liebesnachtischs, der Sie zu weit mehr als einem netten Essen „verpflichtet“? Würden Sie sich nicht merkwürdig vorkommen, wenn Ihre Kinder anfingen, nicht mehr Mama und Papa zu sagen, sondern Sie förmlich mit „Sie“ ansprächen?

     
    Wie sieht es mit Ihren Kenntnissen aus, welche Geste wann gebräuchlich ist? Gerade hier verbirgt sich so manches heimtückische Fettnäpfchen – und das ebenfalls nicht nur in fernen Ländern, sondern ganz in unserer Nähe. Da wird schnell einmal das altbekannte Victory-Zeichen zu einer unflätigen Aufforderung, oder Sie fühlen sich durch einen gezeigten „Vogel“ beleidigt, obwohl Ihr Gegenüber eigentlich nur klarmachen wollte, dass Sie ganz schön smart sind.
     
    Ganz abgesehen natürlich von so manchem Aberglauben, der zu manchmal merkwürdigen Sitten führt: Sie selbst gehen vielleicht nicht an einem Freitag, den 13. aus dem Haus. Anderswo jedoch ist Dienstag, der 17. der Unglückstag.
     
    In diesem Buch erfahren Sie alles über die unmöglichsten, ungewöhnlichsten und verrücktesten Benimmregeln. Damit Sie sich nirgends auf der Welt mehr komplett daneben benehmen …
     
    Franziska von Au
Landshut/Lissabon
März 2011

Kapitel 1

Alles easy in Europa?
    So kann man sich täuschen.
Von den merkwürdigen Eigenarten selbst
unserer engsten Nachbarn
     
    Sie waren schon immer gern in Österreich oder der Schweiz in den Alpen zum Skifahren.
    Sie lieben es, im französischen Elsass essen zu gehen.
    Die Beneluxstaaten sind Ihnen sozusagen mehr als bekannt, schließlich kaufen Sie immer wieder mal Kaffee und Käse in Holland ein oder leckere Trüffelpralinen in Brüssel.
    In Dänemark waren Sie schon als Jugendlicher zelten, und in Schweden haben Sie schon die Mitternachtssonne bewundert. Shoppingtouren nach London machen Sie regelmäßig, und in Italien fühlen Sie sich genauso daheim wie in Spanien. Sind ja schließlich alles Europäer, und das bisschen Sprachproblem, das vielleicht mal auftreten könnte – das stecken Sie einfach weg. Sie kennen sich ja aus.
    Wirklich?

    Warum haben wir dann für Völker, die uns doch scheinbar so nahe sind, so neckische „Spitznamen“? Da nennt der Bayer die Österreicher liebevoll-boshaft „Ösi“, rauer wird es dann schon mit der Bezeichnung „Schluchtenscheißer“. Die Österreicher revanchieren sich mit „Piefke“. Die Schweizer werden schmunzelnd „Alm-Öhi“ genannt – und wir Deutschen heißen im Gegenzug „Sauschwob“ oder gar „Gummihals“. Die Schimpfnamen für andere Nationen sind Legion. Sogar innerhalb Deutschlands kennen wir das ja: Bayern nennen die Hamburger gerne „Fischkopf“, und die kontern mit „Seppl“ oder „Jodler“.
     
    Sie machen das natürlich nicht. Sie sind hoffentlich wohlerzogen und würden daher so etwas nie über die Lippen bringen. Allerdings wundern Sie sich schon manchmal darüber, was man anderswo als „gute Kinderstube“ bezeichnet.
    Gemeinsame

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