Vergessene Welt
aber einen
Versuch war es wert. Sie schaltete das Gerät an. Nichts passierte. Sie
schaltete noch einmal aus und wieder ein. Nichts.
Gelangweilt
streckte sie die Beine aus und stieß dabei unter dem Tisch gegen ein Kabel. Sie
bückte sich und sah, daß das Terminal nicht eingesteckt war. Also suchte sie
sich die Dose und schob den Stecker hinein.
Der Bildschirm
wurde hell, ein einzelnes Wort erschien:
EINLOGGEN:
Sie wußte, daß
sie zum Einloggen ein Kennwort brauchte. Arby hatte ein Kennwort. Sie schaute
zu ihm hinüber und sah, daß er immer noch schlief. Aufwecken wollte sie ihn
nicht. Sie erinnerte sich, daß er sich das Kennwort auf ein Stück Papier
geschrieben und den Fetzen in die Hosentasche gesteckt hatte. Vielleicht ist er
ja noch in seinen Sachen, dachte sie. Sie ging zu dem Haufen feuchter, schlammiger
Klamotten und durchsuchte die Taschen.
Sie fand seine
Brieftasche, die Hausschlüssel und andere Kleinigkeiten. Schließlich fand sie
in der Gesäßtasche ein Stück Papier. Es war feucht und schlammverschmiert. Die
Tinte war ein wenig zerlaufen, aber sie konnte Arbys Handschrift noch entziffern:
VIG/&*849
Kelly ging mit
dem Papier zum Computer. Sie tippte sorgfältig die Zeichenkombination ein und
drückte dann ENTER. Der Bildschirm wurde dunkel, und dann erschien ein neues
Bild. Sie war überrascht. Es war anders als das Bild, das sie im Caravan gesehen
hatte.
Sie war im
System. Aber der ganze Bildschirm sah anders aus.
Vielleicht ist
das gar nicht das Funknetz, dachte sie. Wahrscheinlich hatte sie sich in das
eigentliche Laborsystem eingeklinkt. Es gab mehr graphische Symbole, weil das
Kassenterminal keine Funkverbindung hatte, sondern fest verdrahtet war. Vielleicht
gab es hier sogar ein Glasfasernetz.
Vom Fenster her
fragte Levine: »Kelly? Was ist damit? Kommst du weiter?«
»Ich arbeite
daran«, antwortete sie.
Sie begann
vorsichtig zu tippen. Reihen von Bildsymbolen bauten sich auf dem Bildschirm
auf.
Kelly wußte, daß
sie da irgendeine graphische Benutzeroberfläche vor sich hatte, aber die Bedeutung
der Symbole war ihr nicht klar, und es gab keine Erläuterungen. Die Leute, die
dieses System benutzt hatten, waren vermutlich an dem Programm geschult worden.
Aber Kelly konnte nur raten, was das alles bedeutete. Sie wollte in das Videosystem,
aber keins der Symbole hatte irgend etwas mit Video zu tun. Sie ließ den Cursor
über die Bilder wandern und überlegte, was sie tun sollte.
Schließlich
beschloß sie, es aufs Geratewohl zu versuchen. Sie klickte das Rautensymbol
links unten an.
»Oh-oh«, rief
sie erschrocken.
Levine sah zu
ihr herüber. »Stimmt was nicht?«
»Nein«, sagte
sie. »Alles in Ordnung.« Schnell klickte sie die Kopfzeile an und kam so zum ersten
Bild zurück. Und nun probierte sie eins der Dreieckssymbole.
Wieder änderte
sich das Bild:
Das ist es,
dachte sie. Gleich darauf verschwand dieses Menü, und die eigentlichen Videobilder
erschienen auf dem Bildschirm. Auf dem kleinen Monitor dieses Kassenautomaten
waren die Bilder winzig, aber jetzt befand sich Kelly auf vertrautem
Territorium, und sie bewegte den Cursor schnell über den Bildschirm und manipulierte
die Bilder.
»Wonach suchen
Sie?« fragte sie.
»Den Explorer«,
antwortete Thorne.
Sie klickte ein
Bild an, und es füllte den Bildschirm. »Ich hab ihn«, sagte sie.
»Tatsächlich?«
fragte Levine. Er klang überrascht.
Kelly sah ihn an
und sagte: »Ja, ich hab’s.«
Die beiden
Männer sahen ihr über die Schulter. Der Explorer stand auf einem schattigen
Straßenstück. Und da waren die Pachycephalosaurier, viele Tiere, die um das Auto
herumliefen. Sie stupsten mit ihren Schnauzen die Reifen und die vorderen
Kotflügel an. Aber Sarah war nirgendwo zu entdecken.
»Wo ist sie?«
fragte Thorne.
Sarah lag mit dem Gesicht im Schlamm
unter dem Auto. Sie war nach ihrem Sturz daruntergekrochen – einen anderen Zufluchtsort
gab es nicht –, und jetzt starrte sie die Beine der Tiere an, die sich um das
Auto drängten. »Doc? Hören Sie mich? Doc? Doc!« sagte sie ins Funkgerät. Aber
das verdammte Ding funktionierte mal wieder nicht. Die Pachys stampften und
schnaubten und versuchten, an sie heranzukommen.
Dann fiel ihr
ein, daß Thorne etwas vom Festschrauben des Batteriedeckels gesagt hatte. Sie
griff nach hinten, fand den Pack und schraubte den Deckel fest zu.
Sofort knisterte
es wieder in ihrem Kopfhörer.
»Doc«, sagte
sie.
»Wo sind
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