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Vergessene Welt

Vergessene Welt

Titel: Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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können.« Ein Grunzen.
»Keine Ahnung, was – dem Ding – verdammt.«
    Levine, der an
der Wand des Ladens lehnte, setzte sich auf.
    Thorne packte
das Funkgerät. »Sarah? Sarah?«
    »Endlich«,
hörten sie plötzlich ihre verzerrte Stimme. »Warum melden Sie sich denn nicht,
Doc?«
    »Sind Sie in
Ordnung?«
    »Natürlich bin
ich in Ordnung.«
    »Mit Ihrem
Funkgerät stimmt irgendwas nicht. Der Kontakt bricht immer wieder ab.«
    »Ja? Was soll
ich tun?«
    »Versuchen Sie,
den Deckel Ihres Batteriepacks festzuschrauben. Der ist wahrscheinlich locker.«
    »Nein, ich
meine, was soll ich mit dem Auto machen?«
    »Was?« fragte
Thorne.
    »Ich bin beim
Auto, Doc. Ich bin hier. Was soll ich tun?«
    Levine sah auf
die Uhr. »Noch 20 Minuten, bis der Hubschrauber kommt«, sagte er. »Wissen Sie,
sie könnte es gerade noch schaffen.«
     
     
     

Dodgson
     
     
    Dodgson wachte auf. Er lag auf dem
Betonboden des Geräteschuppens, sein ganzer Körper war steif und schmerzte. Er
stand auf und schaute zum Fenster hinaus. Rote Streifen säumten einen noch
tiefblauen Himmel. Dann öffnete er die Tür und ging nach draußen.
    Er war sehr
durstig, und alles tat ihm weh. Aber er setzte sich in Bewegung. Im Dschungel,
der ihn umgab, herrschte die Stille des frühen Morgens. Er brauchte Wasser.
Mehr als alles andere brauchte er Wasser. Irgendwo links von sich hörte er das
leise Plätschern eines Bachs. Mit schnellen Schritten ging er in diese
Richtung.
    Durch die Bäume
sah er, daß der Himmel immer heller wurde. Er wußte, daß Malcolm und sein Trupp
noch hier waren. Sie mußten irgendeinen Plan haben, wie sie von dieser Insel
wegkamen. Und wenn sie es schafften, dann konnte er es auch.
    Er erreichte den
Kamm einer kleinen Anhöhe und sah unter sich einen Graben, in dem ein Bach
floß. Das Wasser sah klar aus. Er lief darauf zu und fragte sich einen Augenblick,
ob der Bach verschmutzt war. Doch eigentlich war es ihm gleichgültig. Kurz
bevor er das Gewässer erreichte, stolperte er über eine Ranke und fiel hin.
    Er stand wieder
auf und drehte sich um. Er sah, daß er nicht über eine Ranke gestolpert war.
    Es war der
Riemen eines grünen Rucksacks.
    Dodgson zerrte
an dem Riemen, und der ganze Rucksack tauchte aus dem Gestrüpp auf. Der
Rucksack war zerfetzt und blutverkrustet. Als er daran zog, fiel der Inhalt
heraus. Fliegen umschwirrten den Rucksack. Aber er sah eine Kamera, einen
Metallbehälter für Essen und eine Plastikflasche mit Mineralwasser. Schnell
suchte er das Farnkraut der Umgebung ab. Aber abgesehen von ein paar durchweichten
Schokoriegeln fand er nichts mehr.
    Dodgson trank
das Wasser und merkte plötzlich, daß er sehr hungrig war. Er öffnete den Metallbehälter,
weil er darin etwas Eßbares vermutete. Aber der Behälter enthielt nichts zu
essen. Sondern eine Styroporform.
    Und in dieser
Styroporform steckte ein Funkgerät.
    Er schaltete es
ein. Das Kontrollämpchen der Batterie leuchtete kräftig. Er schaltete von einem
Kanal zum anderen, hörte aber nur statisches Rauschen.
    Und dann eine
Männerstimme: »Sarah? Thorne hier. Sarah?«
    Augenblicke
später eine Frauenstimme: »Doc, haben Sie mich verstanden? Ich habe gesagt, ich
bin beim Auto.«
    Dodgson hörte zu
und lächelte.
    Es gab also noch
ein Auto.
     
    Im Laden hielt Thorne sich das Funkgerät
an die Wange. »Okay«, sagte er. »Sarah? Hören Sie mir gut zu. Steigen Sie ins
Auto und tun Sie genau, was ich Ihnen sage.«
    »Alles klar«,
sagte sie. »Aber sagen Sie mir erst mal, ist Levine bei Ihnen?«
    »Er ist hier.«
    Das Funkgerät
klickte. Sie sagte: »Fragen Sie ihn, ob er ungefähr 1,20 m große grüne Dinosaurier
mit gewölbter Stirn kennt. Und ob mir die gefährlich werden können.«
    Levine nickte.
»Sagen Sie ihr ja. Das sind Pachycephalosauridae.«
    »Er sagt ja«,
erwiderte Thorne. »Das sind Pachycephalo-Dingsbums, und Sie sollten vorsichtig
sein. Warum?«
    »Weil ungefähr
50 davon um das Auto herumstehen.«
     
     
     

Explorer
     
     
    Der Explorer stand auf einem schattigen
Straßenstück unter überhängenden Bäumen. Das Auto war direkt hinter einer Senke
stehengeblieben, in der sich in der Nacht zuvor offenbar eine große Pfütze
befunden hatte. Jetzt war aus der Pfütze ein Schlammloch geworden, nicht
zuletzt wegen dem guten Dutzend Tiere, die darin saßen und herumplanschten,
soffen und sich an den Rändern wälzten. Es waren diese grünen, kuppelköpfigen
Dinosaurier, die sie nun schon ein paar Minuten beobachtete, weil sie nicht

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