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Vergessene Welt

Vergessene Welt

Titel: Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Erwachsenen liefen noch einige Augenblicke hin
und her, als wüßten sie nicht so recht, ob es noch mehr zu tun gab, und zogen
dann laut trötend davon.
    Zurück ließen
sie ein zerbeultes, zerschmettertes Fahrzeug.
    »Ich glaube,
Benzin ist jetzt kein Problem mehr«, sagte Thorne.
    »Das glaube ich
auch«, sagte Sarah.
     
    Kopfschüttelnd starrte Thorne das Wrack
des Jeeps an. »Schlimmer als nach einem Frontalzusammenstoß«, sagte er. »Sieht
aus, als wär’s in ‘ner Müllpresse gewesen. Für diese Art von Belastung war es
einfach nicht gebaut.«
    Levine
schnaubte. »Die Techniker in Detroit haben wohl kaum erwartet, daß ein fünf
Tonnen schweres Tier drauftritt.«
    »Wissen Sie«,
sagte Thorne, »es würde mich interessieren, wie unser Auto so was überstanden
hätte.«
    »Sie meinen,
weil wir es verstärkt haben?«
    »Ja«, sagte
Thorne. »Wir haben es so gebaut, daß es wirklich enorme Belastungen aushält. Gigantische
Belastungen. Haben es in Computersimulationen getestet, haben diese
kohlefaserverstärkten Verbundsandwichplatten eingebaut, die ganze –«
    »Moment mal«,
sagte Sarah und wandte sich vom Fenster ab. »Wovon reden Sie denn da?«
    »Von dem anderen
Auto« sagte Thorne.
    »Was für ein
anderes Auto?«
    »Das Auto, das
wir mitgebracht haben«, sagte er. »Der Explorer.«
    »Natürlich«,
rief sie, plötzlich sehr aufgeregt. »Es gibt ja noch ein anderes Auto! Das habe
ich vollkommen vergessen! Den Explorer!«
    »Na, der ist
inzwischen Geschichte«, sagte Thorne. »Der hatte in der Nacht einen Kurzschluß,
als ich zum Caravan zurückfahren wollte. Ich bin durch eine Pfütze gefahren,
und da gab’s ‘nen Kurzen.«
    »Na und?
Vielleicht ist er noch –«
    »Nein«, sagte
Thorne und schüttelte den Kopf. »Bei einem solchen Kurzschluß würden die Sicherungen
durchknallen. Es ist ein Elektroauto. Da geht gar nichts mehr.«
    »Es überrascht
mich, daß Sie dafür keine Schutzschalter haben.«
    »Hm, früher
haben wir nie welche eingebaut, aber bei dieser neuesten Version …« Er verstummte.
Und schüttelte den Kopf. »Ich kann’s nicht glauben.«
    »Das Auto hat
Schutzschalter?«
    »Ja. Eddie hat
sie eingebaut, in letzter Minute.«
    »Dann kann es
also sein, daß das Auto noch läuft?«
    »Ja,
wahrscheinlich, wenn man die Schutzschalter wieder umlegt.«
    »Wo ist es?«
fragte Sarah und ging bereits zum Motorrad.
    »Ich habe es auf
dieser Nebenstraße abgestellt, die von der Gratstraße zum Hochstand hinunterführt.
Aber Sarah –«
    »Es ist unsere
einzige Chance«, sagte sie. Sie setzte ihren Kopfhörer auf, drückte sich das Mikrofon
an die Wange und schob das Motorrad zur Tür. »Rufen Sie mich an«, sagte sie.
»Ich werde uns ein Auto besorgen.«
    Sie sahen ihr
durchs Fenster zu. Im Licht des frühen Morgens schwang sie sich aufs Motorrad
und brauste den Hügel hinauf.
    Levine sah ihr
nach. »Wie stehen ihre Chancen?«
    Thorne
schüttelte nur den Kopf.
     
    Das Funkgerät knisterte. »Doc.«
    Thorne nahm es
zur Hand. »Ja, Sarah.«
    »Ich komme jetzt
den Hügel hoch. Ich sehe … es sind sechs.«
    »Raptoren?«
    »Ja. Sie sind,
äh … Hören Sie. Ich werde es auf einem anderen Weg versuchen. Ich sehe eine –«
    Das Funkgerät
knisterte.
    »Sarah?« Der
Kontakt brach ab.
    »– Art
Wildwechsel, der – hier – Ich glaube, ich –«
    »Sarah«, sagte
Thorne. »Wir verlieren Sie.«
    »– fahre jetzt.
Also – wünschen Sie – Glück.«
    Über Funk hörten
sie das Summen des Motorrads und noch ein anderes Geräusch, das ein Tierfauchen
hätte sein können oder einfach nur statisches Rauschen. Thorne senkte den Kopf
und hielt sich das Funkgerät dicht ans Ohr. Plötzlich klickte es, das Funkgerät
war stumm. »Sarah?« fragte er.
    Es kam keine
Antwort.
    »Vielleicht hat
sie abgeschaltet«, sagte Levine.
    Thorne
schüttelte den Kopf. »Sarah?«
    Nichts.
    »Sarah? Können
Sie mich empfangen?«
    Sie warteten.
    Nichts.
    »Verdammt«,
sagte Thorne.
     
    Die Zeit verging langsam. Levine stand
am Fenster und sah hinaus. Kelly schnarchte in einer Ecke. Arby lag neben
Malcolm und schlief fest. Und Malcolm summte unmelodisch.
    Thorne saß,
gegen die Kassentheke in der Mitte des Ladens gelehnt, auf dem Boden. Immer wieder
nahm er das Funkgerät zur Hand, um Sarah zu rufen, erhielt aber keine Antwort.
Er probierte alle sechs Kanäle durch. Aber auf keinem hörte er etwas.
    Schließlich gab
er es auf.
     
    Das Funkgerät knisterte. »– asse diese
verdammten Dinger. Daß die nie richtig funktionieren

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