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Vergessene Welt

Vergessene Welt

Titel: Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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»Ich glaube
nicht, daß die Schokoriegel noch jemand will«, sagte er. Dann untersuchte er
die Kleidungsstücke. »Empfangen Sie von denen ein Signal?« Einige Teile der Expeditionskleidung
hatten eingenähte Mikrosender.
    »Nein«, sagte
Thorne und bewegte seinen Handmonitor. »Ich empfange ein Signal … aber das
scheint von dort zu kommen.« Er deutete zu einer Metallflügeltür hinter der
Empfangstheke. Die Tür war ursprünglich mit verrosteten Vorhängeschlössern
gesichert gewesen, aber die Schlösser lagen jetzt aufgebrochen auf dem Boden.
    »Holen wir ihn«,
sagte Eddie und ging auf die Tür zu. »Was glauben Sie, was für eine Schlange
das war?«
    »Ich weiß es
nicht.«
    »War sie
giftig?«
    »Ich weiß es
nicht.«
    Die Tür öffnete
sich mit lautem Quietschen. Die drei Männer sahen einen langen Gang vor sich,
mit zerbrochenen Fenstern auf der einen Seite und trockenen Blättern und Unrat
auf dem Boden. Die Wände waren schmutzig und hatten an verschiedenen Stellen
dunkle Flecken, die aussahen wie Blut. Mehrere Türen führten von dem Gang weg.
Keine schien verschlossen zu sein.
    Pflanzen wuchsen
durch den schadhaften Teppichboden. An den Fenstern, wo es heller war,
wucherten üppige Ranken über die rissige Wand, auch von der Decke hingen sie herab.
Thorne und die anderen gingen den Korridor entlang. Das Rascheln des trockenen
Laubs unter ihren Stiefeln war das einzige Geräusch.
    »Wird stärker«,
sagte Thorne und sah auf seinen Monitor. »Er muß irgendwo in diesem Gebäude
sein.«
    Thorne öffnete
die erste Tür, zu der sie kamen, und sah ein einfaches Büro: ein Schreibtisch,
ein Stuhl, an der Wand eine Karte der Insel. Eine unter dem Gewicht des Rankengewirrs
umgekippte Schreibtischlampe. Ein Computermonitor mit einer Schimmel-
    schicht. Am
anderen Ende des Zimmers sickerte trübes Licht durch ein schmutziges Fenster.
    Sie öffneten die
zweite Tür und blickten in ein beinahe identisches Büro: ähnliches Mobiliar,
ein ähnliches Fenster in der gegenüberliegenden Wand.
    Eddie schnaubte.
»Sieht aus, als wären wir in ‘nem Bürogebäude«, sagte er.
    Thorne ging
weiter. Er öffnete die dritte Tür, dann die vierte. Ebenfalls Büros.
    Thorne öffnete
die fünfte Tür und hielt inne.
     
    Er befand sich in einem Konferenzraum voller
Laub und Unrat. Auf dem langen Holztisch in der Mitte des Zimmers lagen
Tierexkremente. Das Fenster in der gegenüberliegenden Wand war staubig.
    Thornes Blick
fiel auf eine große Karte, die eine Wand des Konferenzraums bedeckte. In der Karte
steckten Nadeln mit verschiedenfarbenen Köpfen.
    »Was hat diese
Karte zu bedeuten?« fragte Eddie. »Haben Sie eine Ahnung, was diese Stecknadeln
sollen?«
    Malcolm sah sich
die Karte genauer an. »Zwanzig Nadeln in vier verschiedenen Farben. Fünf Nadeln
von jeder Farbe. Gruppiert zu einem Fünfeck oder zumindest zu einer Figur mit
fünf Zacken, die in jeden Winkel der Insel reichen. Ich würde sagen, es sieht
aus wie ein Netzwerk.«
    »Hat denn nicht
Arby gesagt, daß es auf dieser Insel ein Netzwerk gibt?«
    »Ja, das hat er
… Interessant …«
    »Na ja, ist ja
jetzt egal«, sagte Thorne. Er trat wieder auf den Gang und folgte dem Signal
auf seinem Monitor. Malcolm schloß die Tür hinter ihnen, und sie gingen weiter.
Sie sahen noch mehr Büros, öffneten aber keine Türen mehr, sondern folgten nur
Levines Signal.
    Am Ende des
Gangs befand sich eine Glasschiebetür mit der Aufschrift Für Unbefugte kein Zutritt . Thorne
spähte durch das Glas, konnte aber nicht viel erkennen. Er hatte den Eindruck,
daß sich hinter der Tür ein großer Maschinensaal befand, aber das Glas war so
staubig und dreckverschmiert, daß er kaum etwas sah.
    »Sie glauben also
wirklich zu wissen, was dieses Gebäude war?« fragte er Malcolm.
    »Ich weiß ganz
genau, was das war«, antwortete Malcolm. »Eine Produktionsstätte für Dinosaurier.«
    »Aber wer will
denn so etwas?« fragte Eddie.
    »Niemand«,
erwiderte Malcolm. »Deswegen haben sie es ja geheimgehalten.«
    »Das kapier ich
nicht«, sagte Eddie.
    Malcolm
lächelte. »Das ist eine lange Geschichte.«
    Er steckte die
Hände zwischen die Türflügel und versuchte, sie aufzustemmen, aber sie rührten
sich nicht. Malcolm ächzte vor Anstrengung. Und plötzlich glitten sie mit metallischem
Kreischen auf. Sie traten in die Dunkelheit hinter der Tür.
     
    Die Lichtkegel ihrer Taschenlampen
zuckten einen pechschwarzen Korridor entlang, während sie sich langsam vorwärts
bewegten.
    »Um diese

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