Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)
zu Boden. Für einen Moment blieb Gabe die Luft weg, als ein Ellbogen direkt in seinem Magen landete, doch dann ließ er seinem Gegner keine Chance. Mit einem gezielten Schlag gegen dessen Schläfe setzte er ihn außer Gefecht. Schwer atmend setzte Gabe sich auf und blickte sich nach Julie um. Sie hockte wenige Meter entfernt, die Pistole fest in ihren zitternden Händen. Der Anblick ließ seinen Schaft sofort hart werden, und er verdrehte innerlich die Augen. Falscher Zeitpunkt.
»Du kannst die Waffe jetzt runternehmen, so bald wird er nicht aufwachen.« Gabe hätte ihn mit dem Schlag auch töten können, aber das hätte nur zu noch mehr Problemen geführt.
Julie senkte die Waffe und starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. »Geht es dir gut?«
»Ja, alles in Ordnung. Und dir?«
Mit den Fingerspitzen berührte sie ihren Hals, auf dem sich rote Flecken abzeichneten. »G…gut.« Ein Zittern durchlief ihren Körper.
»Komm her.«
Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe, und sie schüttelte den Kopf.
»Er wird dir nichts mehr tun, keine Angst.«
»D…das ist es nicht. Ich …« Röte stieg in ihre Wangen, und sie wandte das Gesicht ab. »Ich habe nicht aus Dankbarkeit mit dir geschlafen, Gabe.«
Die Unsicherheit in ihrer Stimme tat ihm weh. »Das weiß ich.« Er hielt ihr seine Hand entgegen. »Komm zu mir.«
Diesmal zögerte sie nicht, sondern kroch auf ihn zu und schmiegte sich in seine Arme. Es fühlte sich so gut an, sie einfach nur festzuhalten, dass Gabe lediglich ihren Scheitel küsste und die Augen schloss. Eine Weile saßen sie so da, eng aneinandergepresst, bis Julies Zittern nachgelassen und sein Körper das Adrenalin einigermaßen abgebaut hatte.
Gabe bewegte sich erst wieder, als Jeff ein Stöhnen von sich gab. Sanft löste er sich aus Julies Armen. »Du solltest jetzt besser die Polizei rufen, damit sie diesen Mistkerl aus deinem Haus entfernen.«
Julie seufzte bedauernd auf. »Ja, vermutlich. Ich weiß jetzt schon, dass mir niemand glauben wird und er vermutlich davonkommt.«
Wieder loderte Wut in Gabe auf. »Nein, das wird er nicht. Ich werde dafür sorgen, dass Anklage erhoben wird. Er wollte dich umbringen, Julie, das wird er nicht einfach so beiseiteschieben können.«
»Ich hoffe, du hast recht.«
Beruhigend lächelte er sie an. »Das habe ich. Jetzt ruf die Polizei und zieh dich an.« Ein letztes Mal ließ er seinen Blick über ihren nur in ein dünnes Nachthemd gehüllten Körper gleiten. Ein Gefühl des Bedauerns breitete sich in ihm aus, und er hätte das Dreckschwein am liebsten einfach verschnürt und irgendwo weggesperrt, um Julie noch einmal lieben zu können. Leider war das nicht möglich.
Julie schien seine Gedanken erraten zu können, wenn er die Röte in ihrem Gesicht als Indiz dafür nahm. Rasch drehte sie sich um und verließ das Zimmer, während Gabe den Verbrecher an Händen und Füßen fesselte. Wenig später hörte er Julie mit jemandem reden, wahrscheinlich war es die Polizei. Als sie zurückkam, war ihr Gesicht blass, und ihre Lippen waren fest zusammengepresst.
»Was haben sie gesagt?«
»Es kommt gleich jemand vorbei.« Wut stand in ihrem Blick, als sie auf Jeff hinabblickte. »Ich habe auch seinen Partner angerufen, damit er nicht von der Sache überrascht wird.«
Dass sie in solch einer Situation an andere dachte, machte sie ihm noch sympathischer. Die Frage war nur, was mit ihr passieren würde, wenn sie in solch einer ländlichen Gegend einen der örtlichen Polizisten des versuchten Mordes beschuldigte. Julie schien davon auszugehen, dass ihr Leben hier dann noch schwieriger werden würde. Er konnte nur hoffen, dass sie sich irrte.
Während er Jeff im Auge behielt, zog er sich rasch an. Jetzt wünschte er, er hätte eine Uniform mitgenommen, damit würde er vermutlich von der Polizei mit mehr Respekt behandelt werden. Aber das war jetzt nicht zu ändern. Er sah auf, als Julie aus dem Bad kam, wo sie sich angezogen hatte. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie zu einem ordentlichen Zopf geflochten, ihr Gesicht war ungeschminkt. Für ihn war sie wunderschön.
»Du mieses Stück! Ich werde …«
Gabe hockte sich neben Jeff und presste seine Hand über dessen Mund. »Wenn du nicht still bist, werde ich dafür sorgen, dass du starke Schmerzen hast. Verstehen wir uns?«
Wütend funkelte der Polizist ihn an. »Du kommst dir wohl richtig stark vor, weil sie dich rangelassen hat, was?«
Ohne lange zu zögern, stopfte Gabe einen Knebel in den Mund des
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