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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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für
Dundee
arbeitete. Warum hatte sie nicht längst gekündigt? Oder besser noch, warum hatte Sawyer sie nicht gefeuert? Nun, Dom jedenfalls wollte sich da mit Sicherheit nicht einmischen. Er war mit Lucie ein paarmal ausgegangen. Sie hatten sich gut amüsiert, doch von Anfang an war klar gewesen, dass zwischen ihnen keine erotische Spannung entstehen würde, und somit hatten sie sich damit begnügt, Freunde zu bleiben. Mit Sawyer war Dom hingegen nicht befreundet. Er respektierte seinen Chef. Mochte ihn. Bewunderte ihn sogar. Aber Sawyer McNamara hielt sorgsam Abstand zu seinen Angestellten.
    “Heute bekommen Sie alle neue Aufträge”, sagte Sawyer. “Lesen Sie sich die Unterlagen durch, und wenn Sie Fragen haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Falls aus irgendeinem Grund jemand seinen Fall tauschen will – überlegen Sie es sich gut. Ich habe jeden Einzelnen von Ihnen extra für den Job ausgewählt.”
    Sie alle wussten, was Sawyer damit sagen wollte. Nämlich: Wenn Ihnen der Fall nicht passt, Pech gehabt.
    Dom öffnete seinen Ordner – es handelte sich um ein ziemlich dickes Dossier mit jeder Menge Zeitungsfotos, Artikeln und Schnappschüssen. Der Name
Bedell, Inc.
fiel ihm als Erstes ins Auge. Im Südosten war der Name Bedell gleichbedeutend mit altem Geld. Generationen von Multimillionären hatten Geld angehäuft und das momentane Familienoberhaupt zum Milliardär gemacht. Der alte Edward Bedell, der schon vor dem Bürgerkrieg nach Tennessee gekommen war, hatte sein Vermögen zunächst mit dem Bau von Eisenbahnen verdient. Die weltweiten Geschäfte des derzeitigen Edward Bedell umfassten so ziemlich alles – Immobilien, Bauaufträge, Pharmaziehandel und die Forschung. Der Hauptsitz von
Bedell, Inc.
war in Chattanooga, wo Edward höchstpersönlich die Tagesgeschäfte seines Familienunternehmens überwachte.
    Dom blätterte die Zeitungsausschnitte durch und hielt bei einem Hochzeitsfoto inne, das vor sechs Jahren in der
Chattanooga Times Free Press
erschienen war. Audrey Bedell und Grayson Perkins. Das Lieblingspaar der Medien. Als er das Foto studierte, war er sich nicht sicher, wer von beiden besser aussah, Audrey oder ihr Bräutigam. Perkins wirkte perfekt wie ein Model, für einen Mann war er fast zu schön.
    “Sie schicken mich zurück nach England!” Lucie hieb mit der Faust auf den Tisch. Nur einmal. Aber das reichte, um den Tisch zum Vibrieren zu bringen und jeden im Raum zu erschrecken. Jeden außer Sawyer, der nur ein wenig blasiert die Augen zusammenkniff und die Lippen zu einem selbstzufriedenen Lächeln verzog.
    “Gibt es vielleicht ein Problem mit England?”, fragte er.
    Lucie straffte die Schultern, richtete sich auf und betrachtete ihn empört mit ihren kaffeebraunen Augen. “Ich habe die letzten beiden Monate in London verbracht und exakt fünf freie Tage gehabt. Und so wie das hier klingt”, sie tippte auf die Aktenmappe, “muss ich deswegen mindestens noch ein paar Monate in London sein.”
    “Vermutlich länger”, entgegnete Sawyer.
    Lucie knirschte mit den Zähnen. “Sie könnten auch Geoff Monday hinschicken. Er ist Brite und wäre bestimmt froh, eine Weile in seiner Heimat arbeiten zu können.”
    “Geoff ist mit einem anderen Auftrag beschäftigt. Davon abgesehen geht es um Personenschutz für Mr. Smirnovs Frau und Kinder. Er hat ausdrücklich nach einer weiblichen Mitarbeiterin gefragt. Und da gibt es momentan nur Sie, Ms. Evans.”
    “Na schön.” Lucie sammelte die Unterlagen ein, tat sie zurück in die Mappe und sprang auf. “Ich werde mit Daisy besprechen, was ich noch brauche.” Sie riss ihre Handtasche von der Lehne des Stuhls und marschierte direkt auf die Tür zu. Dort blieb sie kurz stehen, zeigte Sawyer den Mittelfinger, verließ das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Als ob nichts geschehen wäre, als ob ihm nicht gerade eine Mitarbeiterin ihre Geringschätzung gezeigt hätte, blickte Sawyer von Dom zu Deke Bronson. “Schauen Sie sich Ihre Unterlagen durch, und wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben …”
    “Keine Fragen”, entgegnete Deke mit dunkler Stimme, die so wunderbar zu seinem Böse-Jungen-Image passte. “Ich denke, mein Auftrag ist ziemlich klar. Längere Erklärungen sind nicht notwendig.”
    Sawyer nickte. “Rufen Sie mich direkt an, sobald Sie in Kalifornien angekommen sind und mit Berger gesprochen haben. Seine persönlichen Leibwächter zu trainieren wird etwa sechs Wochen dauern und uns ziemlich viel Geld

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