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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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Arthrose.“
    „Die Bewegung tut mir sicher gut.“
    Sie konnte ihn nicht diesem Hai ausliefern, der ihm schon eine Verkaufszusage und einen Blankoscheck abgeschwatzt hatte. „Ich komme mit euch.“
    „Wir fahren aber mit dem Pick-up“, warnte Gavin.
    Mist, daran hatte sie nicht gedacht. Also ließ sie sich freiwillig auf etwas ein, was sie noch am Morgen unbedingt hatte vermeiden wollen. „Macht nichts.“
    „Umso besser.“ Gavin nahm ihre Jacke vom Haken und half ihr hinein. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, dass er sie berührte, und als er auch noch mit beiden Händen ihre üppigen Locken anhob und über dem Kragen ausbreitete, bebte sie am ganzen Körper. Schnell duckte sie sich aus seiner Reichweite. Sie fühlte sich nicht zu ihm hingezogen, nein, er irritierte sie nur. Etwas anderes kam auch gar nicht infrage. Es gab zu viele Gründe, den Mann nicht zu mögen und ihm zu misstrauen.
    „Grandpa, möchtest du nicht lieber deine Pelzmütze aufsetzen?“
    „Ja, ist wahrscheinlich besser. Bin gleich wieder da.“
    Sowie er in Richtung seines Schlafzimmers verschwunden war, wandte Sabrina sich wütend an Gavin. „Der Weg ist viel zu anstrengend für ihn!“
    „Das glaube ich nicht. Ich werde langsam gehen und ihm unterwegs alles Mögliche zeigen. Das wird ihn ablenken.“
    „Gavin …“
    „Er möchte es, und du solltest ihn nicht daran hindern. Denn heute jährt sich der Tag, an dem er und Colleen ihre Initialen in den Balken geritzt haben. Damals waren sie noch glücklich, kurz danach erkrankte Colleen an Krebs. Er wollte allein fahren, aber ich bestand darauf, mitzukommen.“
    Verblüfft sah Sabrina ihn an. Dieses Einfühlungsvermögen hätte sie ihm gar nicht zugetraut. „Das wusste ich nicht. Er hat uns auch erst kurz vor Colleens Tod von der Diagnose erzählt. Dann sollte ich dir wohl danken, dass du mit ihm fahren willst.“
    Schnell nahm er ihre Mütze vom Haken und stülpte sie ihr über den Kopf. „Wann begreifst du endlich, dass ich deinen Großvater sehr gern habe und ihm nie etwas Böses antun würde?“
    War er ehrlich? Zweifelnd sah sie ihn an. „Ist das die Wahrheit?“
    „Ich lüge nicht.“ Langsam strich er ihr mit den Fingerspitzen über den Nacken, dann über die Schultern, die Arme … Als er Sabrinas Hände berührte, zuckte sie zusammen. Glücklicherweise kam Henry in diesem Moment in die Küche, und Gavin ließ Sabrina schnell los.
    Mit weichen Knien folgte sie den beiden Männern zum Wagen. Natürlich musste sie in der Mitte sitzen, sodass Gavins kräftiger Körper sie von der Schulter bis zum Knie berührte. Die Wärme, die von ihm ausging, machte sie ganz schwindelig, und ihre Haut glühte. Wenn sie doch nur rauskönnte aus dieser Sardinendose! Irgendwie kam ihr die Fahrt diesmal auch viel länger vor. Der Wagen holperte über den Pfad, und immer wieder stieß sie gegen Gavin, der das auch noch zu genießen schien!
    Endlich hielt er an und stellte den Motor ab. Erleichtert kletterte Sabrina hinter Henry aus dem Fahrzeug und atmete ein paar Mal tief durch. Das tat gut. Doch irgendwie fehlte ihr jetzt auch Gavins Wärme … Albern . Er schlug einen anderen, einfacheren Weg ein als das letzte Mal mit ihr. Dennoch hörten sie nach noch nicht einmal hundert Metern, dass Henry schwer atmete. Sofort blieb Gavin stehen. „Von hier aus hat man den schönsten Blick ins Tal. Falls ich irgendwann für immer nach Aspen zurückkehren sollte, baue ich mir hier ein Haus.“
    Henry ließ sich auf einem Stein nieder. „Ja, sehr schön. Ich kann unser Haus sehen und auch Colleens Lieblingsplatz am Fluss.“
    Seine Stimme klang traurig, und Sabrina sah ihn zärtlich an. Im Vergleich zu den Großeltern waren sie und Russell nur kurz verheiratet gewesen. Und wie sehr sie noch immer unter seinem Tod litt. Wie musste es da erst Grandpa ergehen, der fast sein ganzes Leben mit seiner Frau geteilt hatte?
    Als Henry wieder zu Atem gekommen war, gingen sie weiter. Doch sowie er anfing, schwerer zu atmen, blieb Gavin stehen und zeigte auf irgendeine besondere Gesteinsformation, sodass der alte Mann sich erholen konnte, ohne das Gefühl zu haben, eine Last zu sein. Einerseits bewunderte sie Gavin für seine Umsicht, andererseits war sie auch misstrauisch, als sie sah, wie leicht er Henry manipulieren konnte.
    Als sie die Lichtung erreicht hatten, ging Henry geradewegs auf den Eingang der Mine zu. Sabrina wollte ihm folgen, aber Gavin hielt sie fest. „Vielleicht möchte er ein paar Minuten für

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