Verliebt in den besten Freund
alles gut gehen bei der Operation.“ Beth trat zu ihm und legte die Arme um ihn. „Wie wär’s, wenn wir uns einen Kaffee holen?“, schlug sie vor.
„Einen Moment noch.“ Ihm ging durch den Kopf, was seine Mutter gesagt hatte. Zach wandte sich an Helen, die hinter ihnen stand. „Mutter wollte mir etwas sagen. Sie sagte immer wieder, sie hätte einen Fehler gemacht.“ Er schüttelte den Kopf. „Es ergab alles keinen Sinn. Sie sagte, du würdest mir den Rest erzählen.“
Als Helen ihm alles erzählt hatte, schüttelte Zach den Kopf. „Das ist doch unmöglich.“
Helen seufzte. „Ich fürchte, es ist die Wahrheit. Das war der Anlass unseres Streits. Ich fand, sie sollte es dir sagen, aber sie weigerte sich.“
„Also hat sie mich einer ledigen Mutter abgekauft?“ Zach lachte trocken.
Helen nickte resigniert. „Darauf läuft es hinaus.“ Sie blickte ihn fest an. „Aber Colleen und Zacharius haben dich immer geliebt und dir jeden Wunsch erfüllt, vergiss das nicht.“
Zach rieb sich das Gesicht, dann wandte er sich an Beth, die bisher geschwiegen hatte. „Hast du davon gewusst?“
„Ja.“
Er fluchte. Sie hatte gewusst, dass sein ganzes Leben auf einer Lüge beruhte, und hatte es nicht für nötig gehalten, es ihm zu sagen.
„Und wie kommt es, dass ich es nicht wusste?“
Beth zuckte zusammen. „Ich habe es erst vor ein paar Tagen erfahren. Zach, es tut mir so leid. Ich wollte es dir nicht verschweigen, aber …“
„Es ist nicht ihre Schuld“, unterbrach Helen. „Wir haben beide den Wunsch deiner Mutter erfüllt.“
„Und die leibliche Mutter? Was ist aus ihr geworden?“
Helen schaute Beth an, die völlig verstört dasaß. „Deine biologische Mutter ist Jenny Ellroy. Ihre Tochter Laurie ist deine Schwester. Ich weiß es auch erst seit heute. Und du bist vermutlich der Einzige, der ihr das Leben retten kann.“
Er war ins Labor gegangen, um seine Probe abzugeben. Beth war später in Colleens Zimmer gekommen, um ihm das Ergebnis mitzuteilen. Er kam als Spender infrage. Sie war gleich danach gegangen, hatte keine Fragen gestellt. Soviel sie ihm auch bedeutete, war Zach doch froh darüber. Er musste nachdenken.
Jetzt, erschöpft von den Grübeleien, saß er an Colleens Bett. Wie konnte es sein, dass sein ganzes Leben auf einer großen Täuschung basierte?
Er stand auf und beugte sich hinunter, um Colleen einen Kuss auf die Wange zu geben. Als er sich wieder aufrichtete, schlug sie die Augen auf. Er lächelte. „Willkommen zurück.“
Ihre Augen verschleierten sich. „Weißt du alles?“, fragte sie nur.
Er nickte. „Ja.“
Sie griff nach seiner Hand. „Es tut mir so leid. Ich wollte dir keinen Kummer machen.“
Er schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin ein großer Junge, weißt du, ich kann’s vertragen.“ Eine Träne rollte über ihre Wange. Er wischte sie sanft ab. „Ich möchte nicht, dass du weinst.“
„Ich hatte nicht vor, dich zu täuschen. Ich liebte dich so sehr, ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du mich nicht als deine richtige Mutter betrachten würdest. Ich hätte es dir sagen müssen, damit du deine eigene Wahl treffen kannst. Ich war selbstsüchtig.“
Zach küsste ihre kalte, schmale Hand, dann ihre Stirn. „Keine Sorge. Ich werde das Richtige tun. Ich bin ein Ashton. Wir tun immer das Richtige. Und noch was.“ Er legte ihre Hand auf sein Herz, dann umschloss er sie mit seiner. „Du bist meine Mutter. Diesen Platz in meinem Herzen wird niemals eine andere einnehmen können.“
13. KAPITEL
„Beth, kannst du dir noch einen Patienten anschauen, bevor du gehst?“
Beth lächelte matt. „Na klar.“ Sie hatte die Vertretung für einen kranken Kollegen übernommen, da sie wegen Laurie und Colleen ohnehin hier geblieben war.
Sie runzelte die Stirn, als sie kein Krankenblatt in dem Kasten an der Tür zu Untersuchungsraum Nummer fünf vorfand, dachte sich aber weiter nichts dabei.
„Guten Morgen, ich bin Dr. Daniels.“
„Ich dachte, du benutzt den Namen deines Exmannes nicht mehr.“
Zach!
Was machte er denn hier?
„Geht es dir nicht gut?“, wollte sie wissen.
Er schüttelte den Kopf. „Eher mittelprächtig. Ich werde eine Weile brauchen, um mich von alldem zu erholen. Aber vor allem wollte ich dich sehen.“ Er zog sie in seine Arme.
„Heißt das, du bist mir nicht mehr böse?“, fragte Beth. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf seine Antwort.
„Ich habe lange nachgedacht. Es war nicht
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