Verliebt in den besten Freund
einen Spezialisten in Chicago auf. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund bildete sie Antikörper gegen das Sperma ihres Mannes. Deshalb konnte sie niemals von ihm schwanger werden.“
Beth lachte. „Aber das ist absurd. Sie hat doch Zach bekommen.“
Helens Lippen zitterten. „Nein, hat sie nicht.“
Beth fühlte sich wie betäubt. „Wie meinst du das?“
„Begreiflicherweise war Colleen wie erschlagen von den Neuigkeiten. Sie sagte es nur mir. Nun ja, und ihrem Mann. Er wusste natürlich Bescheid.“
„Das kann nicht sein“, stieß Beth hervor.
Helen drückte ihr lächelnd die Hand. „Weißt du, Colleen hat mir immer viel bedeutet. Und das tut sie noch. Sie ist wie eine Schwester für mich. Ich hätte alles getan, um ihr zu helfen. Ganz zufällig stieß ich auf dieses junge Mädchen, das ihre Verwandten in Cartersville besuchte. Sie war schwanger und ledig.“ Helen zuckte die Achseln. „Sie war der Verzweiflung nahe. Genau wie Colleen.“
Beth schluckte. Sie wusste, was jetzt kommen würde.
„Colleen machte ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte. Das Mädchen könnte einen neuen Anfang machen, sich ein Studium finanzieren, eine eigene Wohnung und so weiter. Dafür bekam Colleen das Kind. Um nichts bekannt werden zu lassen, ging Colleen nach Chicago. Angeblich kümmerte sie sich dort um eine betagte Tante und würde erst in einigen Monaten zurückkommen. Das Mädchen wohnte dort bei ihr, bis das Kind geboren war.“
„Aber wie … Ich meine, was haben denn die anderen gesagt, als Colleen mit einem Baby zurückkam?“
„Sie und ihr Mann haben allen erklärt, dass sie so lange auf ein Kind gewartet hätten und so vieles hätte schief gehen können. Da hätten sie es lieber geheim gehalten, bis es da war.“
„Und die Geburtsurkunde?“
„Die junge Frau gab vor, Colleen zu sein, als sie das Baby zur Welt brachte. Es wurden keine Fragen gestellt.“
Beth rieb sich die Stirn. Sie konnte nicht fassen, dass Colleen sich ein Kind gekauft hatte! Großer Gott – Zach. Wie würde er es aufnehmen? Aber sie hatte ja versprochen, es niemandem zu erzählen.
„Ich habe dich nur eingeweiht, um dich zu schützen“, erklärte Helen. „Ich kann nicht einfach dasitzen und zusehen, wie du dich in Zach verliebst, ohne alles zu wissen. Ich liebe dich zu sehr, um das zuzulassen.“
Beth war nicht überrascht, dass ihre Mutter sie durchschaut hatte. Aber sie wusste auch, dass dieses Geheimnis Zach, wenn er es jemals erfuhr, den Boden unter den Füßen wegziehen würde.
Er war adoptiert … nein, gekauft und bezahlt worden.
Wenn er jemals herausfand, dass sie ihm dies verschwiegen hatte … „Mom, was sollen wir jetzt tun?“
Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Wir können gar nichts tun. Uns sind die Hände gebunden.“
12. KAPITEL
Der Samstag war da. In wenigen Stunden würde die Geburtstagsfeier stattfinden.
Beths Handy klingelte. Sie hatte heute keinen Bereitschaftsdienst. Trotzdem war es das Krankenhaus, wie sie am Display erkannte. Sie runzelte die Stirn. Hoffentlich hatte Laurie Ellroy keinen Rückfall gehabt.
„Hey, Beth, ich bin’s, Cindy.“
Die Ergebnisse des Schwangerschaftstests!
„Na ja, deine Ergebnisse sind da. Der Test ist positiv. Wer ist der glückliche Vater?“
„Danke für deinen Anruf. Wir reden am Montag.“
„Oh, ich verstehe“, sagte Cindy. „Er ist in der Nähe.“
Beth schaute über ihre Schulter zu Zach, der sich mit seiner Mutter unterhielt.
Beth klappte das Telefon zu und blinzelte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen schossen. Was für ein Chaos! Aber es hatte keinen Sinn, deswegen in Tränen auszubrechen. Die Würfel waren gefallen. Sie war schwanger.
Jetzt musste sie nur noch überlegen, was sie Zach sagen würde. Wenn sie es ihm überhaupt sagte.
Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und seufzte. Was sollte sie nur tun? Jetzt hatte sie schon zwei Geheimnisse vor Zach. Das erste war schon erschütternd genug. Und dieses …
Sie schloss die Augen, als Zach von hinten zu ihr trat und die Arme um ihre Taille schlang.
„Alles in Ordnung?“
Sie nickte.
„Wie wär’s, wenn wir einen kleinen Spaziergang machen? Bis zur Parade ist es noch mehr als eine Stunde.“
„Gut.“ Sie drehte sich um und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Dann kannst du mir ja verraten, was in der großen Schachtel für deine Mutter ist.“
Er grinste. „Du wirst dich gedulden müssen, so wie alle anderen auch.“
Colleen schaute noch einmal in den
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