Verliebt in der Nachspielzeit
Taxi, dessen Fahrer sich auf ein Bollywood-Casting vorbereitet und ihrem Gehör einen irreparablen Schaden zufügt, bevor das Taxi Bekanntschaft mit einer Laterne macht!“
Er starrte sie unverwandt an, bis er grinsen musste und zwei Grübchen in seinen Wangen erschienen. Komischerweise fühlte Hanna plötzlich akutes Herzrasen und Schmetterlinge in ihrem Bauch, die ganz sicher nicht vom Unfall kamen.
„Bollywood?“
„In voller Lautstärke.“ Hanna schluckte. „Ich habe ein Vorstellungsgespräch und muss unbedingt pünktlich sein.“
„Sie sind ganz schön stur, wissen Sie das?“
„Ja, das weiß ich.“ Sie sah ihn weiterhin an und erklärte lapidar: „Das macht meinen Charme aus.“
John hob amüsiert eine Augenbraue hoch, bevor er in seiner Hosentasche herumkramte und ihr anschließend ein Taschentuch reichte. Stirnrunzelnd nahm Hanna es und sah ihn fragend an. „Was soll ich damit?“
„Charme hin oder her – Sie sollten sich lieber das Blut von der Wange putzen, bevor Sie zu diesem Vorstellungsgespräch fahren.“
„Oh … danke.“ Hanna nahm es entgegen und versuchte, das teilweise schon trockene Blut von ihrer Wange zu putzen. Währenddessen starrte sie auf ihre Uhr und seufzte. Sie musste sich tatsächlich beeilen, wenn sie noch rechtzeitig ankommen wollte.
„Wollen wir?“
Verwirrt starrte sie ihren Gegenüber an. „Wie bitte?“
„Ich fahre Sie zu Ihrem Vorstellungsgespräch und bringe Sie anschließend zu einem Arzt.“
„Das … das ist doch nicht nötig. Ich kann ein Taxi nehmen“, wehrte sie hastig ab und spürte, wie verlegene Röte in ihre Wangen kroch.
Seine Miene verzog sich ironisch. „Wir sind hier in New York City … da können Sie lange warten, um ein Taxi zu bekommen. “
„Aber ...“
Er hob beschwörend die Hand. „Kein Bollywood. Darauf haben Sie mein Ehrenwort.“
Als sie immer noch zögerte, seufzte er: „ Außerdem bin ich nicht ganz unschuldig an Ihrer Misere und sollte Sie allein deshalb zu Ihrem Termin bringen.“
Während er sich erhob, glitt ihr Blick über seine hoch gewachsene Gestalt und endete bei seinen dunklen Chucks. „Wie meinen Sie das?“
„I ch bin zwar nicht in das Taxi hinein gefahren, aber die Paparazzi, die Sie gerammt haben, wollten mich fotografieren.“
Hanna verzog das Gesicht und erhob sich ebenfalls. Verstohlen glättete sie ihre Kleidung. Erst jetzt bemerkte sie, wie groß er war, und kam sich selbst noch etwas kleiner vor als normalerweise, denn mit ihren 1,68 m war sie sicherlich keine Riesin. „Dann stimmt es, dass Sie ein berühmter Baseballspieler sind?“
Er grinste breit. „Football, um genau zu sein, aber ich spiele schon seit einiger Zeit nicht mehr.“
„Ich hab keine Ahnung von Baseball oder …?“
„Football“, half er höflich.
„Genau.“
Er lachte vor sich hin und hob ihre Tasche auf, die noch im Taxi gelegen hatte, bevor er dem lädierten Taxifahrer, der neben seinem Auto stand und mit dem schuldigen Fahrer des Geländewagens stritt, seine Visitenkarte gab, um den Schaden zu begleichen. Vorsichtig führte er sie zu seinem Auto, während er die herumstehenden Fotografen zu verscheuchen versuchte.
„John! Schauen Sie hierher!“
„Ein kurzes Interview? Können Sie uns sagen, was genau passiert ist?“
Hanna war ziemlich überwältigt von der Masse an Fotografen, die schubsten und drängelten, Fragen riefen oder Kommentare abgaben. Irritiert senkte sie den Kopf und strich sich verlegen das zerzauste Haar hinter das Ohr. Sie presste die Mappe gegen ihre Jacke und war dankbar, als sie sich ins Auto setzen konnte, nachdem er ihr die Tür aufgehalten und hineingeholfen hatte.
„Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie nicht aus Amerika kommen.“
Hanna betrachtete ihn von der Seite, während er sich anschnallte und den Motor startete. Dass er sie fuhr, war unglaublich nett. Trotzdem verkrampfte sich Hanna ein wenig, schließlich kannte sie ihn nicht und fühlte sich von seiner überwältigenden Anwesenheit ziemlich gehemmt. Gespielt lässig fragte sie daher: „Wegen meiner Unkenntnis, was amerikanische Sportarten betrifft?“
Lächelnd schüttelte er den Kopf und fuhr an den aufgeregten Fotografen vorbei, die sich fast auf die Motorhaube stürzten und Fotos schossen. „Es liegt vielmehr an Ihrem englischen Akzent.“
Hanna war viel zu erschlagen von den aufdringlichen Pressemenschen, um etwas zu antworten. Entsetzt und doch gebannt folgte ihr Blick den aufgeregten Fotografen, die dem
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