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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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    Trident-Sternensystem, 11. September 2239
     
    Es krachte ohrenbetäubend.
    Neben dem Kommandantensessel begann ein Leck im Kühlsystem der Elektronik zu zischen. Der Fluch des Offiziers an der Ortungskonsole ging beinahe im Lärm der Alarmsirene unter. Der Captain der ENDEAVOUR musste sich an den Sitzlehnen festhalten, um den kurzen Ausfall der Antigrav-Aggregate zu kompensieren. Er wusste, er hatte Glück, dass es ihn nicht aus dem Sessel schleuderte.
    »Plasmaschilde sind nur noch bei 40 Prozent, Tendenz fallend«, versuchte der Ortungsoffizier das Heulen des Alarms und die Kommandos des I.O. zu übertönen. »Wir können nur noch maximal zwei Treffer dieser Art –«
    »Schon gut, Lieutenant. – Waffen!«
    »Ich habe schon verstanden, Kommandant!« Der Waffenoffizier, der in der Gefechtssituation die Kontrolle über die Schiffssteuerung übernommen hatte, um die Bewegungen des leichten Kreuzers mit dessen Gauss-Feuer zu koordinieren, drehte sich gar nicht erst zum Captain um und programmierte auf dem Touchscreen seiner Konsole einen entsprechenden Kurs. Auf dem Hauptschirm verschwand der feindliche Kugelraumer links oben aus dem Bild.
    Doch der Kommandant der ENDEAVOUR gestattete sich noch kein Aufatmen. Er stand auf und hastete zum Waffenoffizier an die Konsole. »Commander Mitchell, folgt uns der Kridan?«
    »Nein, Sir, er wird von der DE GAULLE und der NEW CALIFORNIA angegriffen.«
    »Dann haben wir eine Atempause. – Kommunikation! Geben Sie mir das Maschinendeck!« Er lief zur nächsten Konsole. Im nächsten Moment erschien der Chefingenieur auf dem Bildschirm über der Kommunikation. »Captain?«
    »Status, Lieutenant Balzac.«
    »Lassen Sie mir noch einen Moment Zeit, Sir, ich habe noch nicht alle Meldungen. – Mir scheinen hauptsächlich die Stromkreise der Lebenserhaltung zerstört.«
    »Ist die Navigation ausgefallen?«
    »Nein, die und die Gausskanonen auf der Backbordseite funktionieren noch, sie sind als einzige weitgehend autark. Die rechte Breitseite ist nicht mehr verwendbar.«
    Der Kommandant nickte grimmig. »In Ordnung. Wie viel Zeit brauchen Sie, um die Lebenserhaltung wieder herzustellen? Solange muss der Commander die ENDEAVOUR aus dem Kernschussbereich der Kridan halten.«
    Balzac sah besorgt vom Bildschirm herab und ließ seine Finger über die Touchscreenkonsole gleiten. »Ich könnte es in einer halben Stunde schaffen. Vielleicht in zwanzig Minuten, wenn wir Glück haben und nicht noch einmal getroffen werden.« Der Kommandant, ein großer und stämmiger Mann Anfang dreißig mit buschigen Augenbrauen, atmete verzweifelt durch. Eine halbe Stunde! In dieser Schlacht, der endgültigen, die die vogelähnlichen Kridan in diesem mittlerweile drei Jahre dauernden Krieg angezettelt hatten, war das eine Ewigkeit. In dieser Zeit konnte die komplette Flotte des Star Corps of Space Defense der Solaren Welten zerstört werden.
    Und nicht zuletzt auch die ENDEAVOUR selbst.
    »So lange …! – Thierry, hören Sie, wenn Sie nicht schneller sind, dann ist es mit der Schlacht vorbei! Und mit uns ganz sicher auch!«
    »Sir, ich verstehe Sie ja, aber wenn wir bei der Reparatur der Bordelektronik nicht ordentlich vorgehen, dann riskieren wir ganz andere Schäden.
    Die Stromkreise sind – wenn auch indirekt – miteinander verbunden, das wissen Sie doch.«
    Ja, das wusste er. Der Kommandant rieb sich die blutunterlaufenen Augen. Sein erstes Kommando als Kapitän eines eigenen Schiffes hatte er sich anders vorgestellt. Aber er musste es riskieren. So beschädigt, wie die ENDEAVOUR gerade war, würde sie sowieso kaum nennenswert in die Schlacht eingreifen können.
    Er straffte seine massive Gestalt und zog seine Uniformjacke glatt. Dann drehte er sich um und wandte sich wieder an den Waffenoffizier. »Commander, versuchen Sie das Schiff aus der Kernschussweite der Kridan zu halten. Und möglichst auch weg vom vermuteten Austrittspunkt ihrer restlichen Flotte, jedenfalls so lange, bis wir wieder Schildenergie haben! Wenn noch mehr Kridan kommen, dann müssen wir schlagkräftiger sein können als jetzt. Sonst sind die Solaren Welten geliefert! Sorgen Sie außerdem dafür, dass wir genügend Plasma sammeln können, um wieder volle Schildenergie zu bekommen. Der Gasriese Trident I ist ganz in der Nähe, da sollte das nicht so schwierig sein. Halten Sie die Waffenphalanx an Backbord feuerbereit.«
    Der Waffenoffizier fuhr herum, als er den Befehl hörte. »Sir, Sie haben doch Chief Balzac gehört, wir

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