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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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trägt einen Pistolengurt unter seiner Jacke. So was sehe ich jetzt auf den ersten Blick. Seitlich ist ganz deutlich die verräterische Ausbuchtung zu erkennen.
    »Es gab nie irgendeinen Auftragsmord. Außer einem Robin-Hood-Diebstahl war da nichts. Eine Uhr und ein Fahrrad. Alles ganz harmlos«, beteuere ich.
    Nick dreht sich nach mir um und sieht mich mit bedauerndem Blick an. Fast scheint er sich zu wünschen, dass nicht ich es wäre, die jetzt hier hinten auf der Rückbank sitzt.
    »Er ist tot, Madeline. Es ist aus«, sagt er ruhig.
    Es dauert einen Moment, bis ich begreife.
    Er ist tot, Madeline. Es ist aus …

62
    CARLLTON! NEIN!
    Ich erstarre, doch mein Verstand rotiert. Carlton ist tot. Und ich, Madeline Jane Piatro, habe ihn umgebracht. Das war zwar nicht meine Absicht, aber ich habe Florence oder Dickie oder wie auch immer er heißen mag angeheuert. Ich habe ihm ein Foto von Carlton gezeigt. Und deshalb bin ich verantwortlich für das, was geschehen ist.
    »W…w…wie das?«, frage ich. Meine Stimme ist heiser und bricht weg.
    »Tödliche Schussverletzungen«, erwidert Nick kühl, während er mich vom Beifahrersitz aus im Auge behält und Agent Sanchez uns zum Hauptquartier der Drogenfahndung, des FBI oder vielleicht auch nur auf irgendeine einfache Polizeiwache fährt - welchen Unterschied macht das jetzt noch?
    Auf einmal wird mir schlecht. Mein Magen hüpft mir den Hals hoch. Ich fange an zu würgen und gebe gurgelnde Geräusche von mir, als müsse ich gleich kotzen.
    Nick dreht sich zu Agent Sanchez um und sagt: »Fahr mal rechts ran.«
    Der Wagen hält mit kreischenden Bremsen am Straßenrand, und Nick springt raus und rennt in einen kleinen Eckladen. Eine Minute später kommt er mit einer Flasche Ginger Ale zurück.
    »Hier, trink«, sagt er und reicht mir die gekühlte Flasche.
    Ich nehme einen kleinen Schluck und warte, dass mein aufgebrachter Magen sich beruhigt.
    »Besser?«, fragt Nick.
    Wie kann ich mich besser fühlen, wenn ich weiß, dass mein
Ex-Verlobter tot ist? Und dass ich ihn - mehr oder minder eben - umgebracht habe?
    Die Gedanken wirbeln nur so durch meinen Kopf. Ich überlege, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Wie ich - uneinsichtiges, lächerliches, geschmähtes, verletztes, selbstmitleidiges Ding - meinen Bruder nach einem Schlägertypen gefragt habe, nach jemandem, der sich gut aufs Rippenbrechen und Kniescheibenzertrümmern versteht. Und wie ich dann diesen Typen angeheuert habe, den ich kaum kannte, damit er mir bei meinen kleinen Projekten behilflich ist. Aber wie so was dann eben geht - man kennt das ja aus einschlägigen Filmen -, ist die Sache dann eskaliert und gründlich danebengegangen. Vielleicht ist Dick ein Psychopath. Oder Carlton ist ihm einfach nur blöd gekommen, und Dick hat beschlossen, ihn abzuknallen. Aber selbst wenn er sich nicht an unsere Abmachung, keine Gewalt anzuwenden, gehalten und die Sache selbst in die Hand genommen hat, so ist doch alles meine Schuld. Es ist meine Schuld, ganz allein meine Schuld!
    Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen und lasse meinen Tränen freien Lauf. Hemmungslos schluchze ich, laut und schmerzerfüllt.
    Ich muss an meinen Bruder denken, wie er zu mir sagt: Was würde Jesus tun?
    Oder an Heather, die mir rät: Lass endlich los, Maddy.
    Und dann muss ich an Carlton denken. Ich schluchze noch lauter, während Schuld und Schande mit aller Gewalt auf mich einstürzen. Nach der Trennung war ich so voller Hass und Verzweiflung.
    Aber jetzt - nun, da er tatsächlich tot ist - empfinde ich nur noch maßlosen Kummer und unendliches Bedauern.
    Carlton. Tot!
    Oh Gott!

    Ich wische mir den Rotz von der Nase und schaue Nick aus verheulten Augen an.
    »Das ist jetzt schon der dritte Mensch in meinem Leben, der mir nahesteht, den ich auf so tragische Weise verliere!«, schluchze ich.
    Nick starrt mit unergründlichem Blick an mir vorbei.
    »Das mit deinen Eltern tut mir aufrichtig leid, Maddy«, sagt er dann, nachdem er einmal tief Luft geholt hat. »Aber was hast du dir eigentlich gedacht, was in dieser Sache passieren würde? Du hast einen Auftragskiller angeheuert, verdammt noch mal!«
    Ich nicke und bekomme Schluckauf, gefolgt von noch mehr Schluchzen.
    Dann sage ich: »Oh Gott oh Gott oh Gott!«, und kann gar nicht mehr aufhören damit.
    Währenddessen fahren wir vor ein sehr offiziell und bürokratisch aussehendes Gebäude, von dessen Existenz ich bislang nicht einmal gehört hatte. Grau und düster ist es, sehr einschüchternd

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