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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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spiel hier nicht immer so den echten Kerl. Ich habe dich doch längst durchschaut.«
    Dick steht grinsend auf, hakt beide Daumen in seine Lederjacke und schwebt leichtfüßig und lautlos in Richtung Tür. Plötzlich dreht er sich anmutig auf dem Absatz um und schaut ein letztes Mal zu mir zurück.
    »Ach ja, und noch was, Jane …«
    »Ja?«
    »Eigentlich heiße ich auch gar nicht Dick.«
    Ich schaue ihn an und lächele.

61
    ICH VERLASSE den Starbucks und schlendere beschwingten Schrittes die Straße hinunter. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte ich mich wieder frei - so leicht und beschwingt wie ein Vogel. Ich summe sogar ein kleines Liedchen.
    Heute ist ein herrlicher Tag in Austin. Die Sonne scheint, und aus dem hügeligen Hinterland weht ein kühler Wind in die Stadt. Die Roten Meskalbohnen stehen in voller Blüte, und die Luft riecht leicht nach Lavendel. An der Straßenecke bücke ich mich kurz, um die Schnürsenkel meiner Tennisschuhe zuzubinden.
    Plötzlich höre ich ein Auto heranrasen und kreischende Bremsen. Ich schaue auf und sehe einen schwarzen Lincoln quer vor mir auf der Straße. Zwei Männer in Anzügen springen heraus.
    »DEA! Sie sind verhaftet! Hände über den Kopf!«, ruft einer der beiden. Als ich aufschaue, um zu sehen, was das Geschrei soll, blendet mich die Sonne voll ins Gesicht.
    Das Rauschgiftdezernat? Meinen die etwa mich? Langsam stehe ich auf und hebe die Hände. Ich bin wie erstarrt und höre fast auf zu atmen. Es kommt mir sogar so vor, als wäre auch mein Herz stehen geblieben.
    Als meine Augen sich an das Sonnenlicht gewöhnen, sehe ich, dass einer der beiden Männer Nick ist. Wie praktisch, denke ich. Aber weil er nicht lächelt, nehme ich mal an, dass das hier kein Scherz ist.
    Er zückt Ausweis und Dienstmarke. »Ich bin Agent Nicholas Montana von der DEA«, sagt er knapp und deutet auf seinen Kollegen. »Das ist Agent Sanchez. Wir müssen Sie wegen
dringenden Tatverdachts verhören.« Und fügt hinzu: »Jetzt sofort, Madeline.«
    Aha. Das war’s dann also. So schnell kann es gehen.
    »Die DEA?«, frage ich, bevor mir ganz die Stimme versagt.
    »Drug Enforcement Administration«, klärt Agent Sanchez mich auf.
    »Ich weiß selbst, wofür DEA steht, aber weshalb will man mich vernehmen?«
    »Weil Sie verdächtigt werden, gemeinsame Sache mit Ihrem Bruder Mr Ronald Piatro gemacht zu haben, einem polizeilich bekannten Drogenhändler, sowie mit Florence Dickie Ferguson, ebenfalls einschlägig vorbestraft.«
    »Florence Dickie Ferguson?«
    Nick zeigt die Straße hinauf. Ich drehe mich um und sehe, wie Dick an dem Starbucks vorbeigezerrt wird, seine Hände in Handschellen. Er schreit laut herum, dass er »doch nur ein ehrlicher Geschäftsmann« sei. Dann schaut er die Stra ße runter und entdeckt mich, wie ich immer noch die Hände hochhalte, als ob ich gerade verhaftet würde.
    »Ich bin ein ehrlicher Geschäftsmann!«, ruft Dick noch mal und klingt ziemlich albern dabei.
    »Ja, das ist Florence Ferguson«, sagt Nick und deutet auf Dick.
    »Ich kann verstehen, warum er mir seinen richtigen Namen nicht gesagt hat«, meine ich.
    »Was?«, fragt Nick.
    »Egal«, sage ich.
    Agent Sanchez lässt mich wissen, dass ich während der Vernehmung Anspruch auf einen Anwalt habe.
    »Kein Bedarf«, erwidere ich knapp. Und sehe, wie die Andeutung eines Lächelns über Nicks Lippen huscht.
    Als Agent Sanchez ein paar Handschellen hervorholt, sagt Nick: »Das wird nicht nötig sein, Antonio.«

    Keineswegs unsanft nimmt Nick mich beim Arm und bringt mich zum Wagen. Mir entgeht auch nicht, dass er schützend die Hand auf meinen Kopf legt, als er mich auf die Rückbank verfrachtet.
    Anstatt nun das große Fürchten und Zittern zu bekommen, werde ich plötzlich wieder ich selbst. Unversehens - ich weiß kaum, wie mir geschieht - gewinnt mein Körper all die Kraft zurück, die ihm im Laufe meines Katastrophenjahres mit Carlton abhandengekommen war.
    Ich fühle mich stark, mutig und unverwundbar - so, wie ich mich eigentlich immer gefühlt hatte, früher.
    »Soll ich Ihnen mal was sagen? Sie machen sich hier echt lächerlich«, lasse ich die beiden wissen. »Das ist alles ein einziges großes Missverständnis.«
    Agent Sanchez beginnt sichtlich ungerührt an den Fingern abzuzählen: »Erstens: Anstiftung zu kriminellen Handlungen. Zweitens: Komplizin in einem Mordkomplott. Drittens: Auftragsmord. Soll ich noch weitermachen?«, fragt er.
    Ich mustere Agent Sanchez. Er ist ein kleiner, stämmiger Mann und

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