Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
lassen.
„ Ich bleibe.“ Über ihren Kopf hinweg holte Quinn sich Lorcan s stumme s Ei n verständnis . „Keine Diskussion, Dothúir.“
„ Ich wäre nicht mit Lorcan allein , ich war es auch … “ Die Bilder des Traums spulten sich vor ihrem geistigen Auge ab . Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ohne Teagan durch eine hastige Bewegung we i ter zu provozieren, drehte sie sich um. Kaum zu glauben, dass ihre zarte Schwester zu einem solchen Knurren fähig war. Sie würde nicht anders reagieren, trüge Teagan solche Bilder von Quinn mit sich herum. Sie würde auf ihr Reptiliengehirn hören, das es niemals aus der Stei n zeit geschafft hatte , sobald ihre Schwester ihren Anspruch auf Quinn in Frage stel l te, und sie würde es nicht beim Tätscheln seines Hinterns und einem an ihre Konkurre n tin gerichteten geknurrten ‚ Mein ’ belassen. Der sinnli che Duft , mit dem Teagan ihren Anspruch auf ihren Gefährten behauptete, hing wie eine Dr o hung zwischen ihnen, die sich erst abschwächte , als Lorcans Bindungsduft sich daru n termischte. Nachthyazinthe und frisch gefallener Schnee , die Verbindung dieser beiden Düfte war so unmöglich, wie die ihrer schönen Schwester mit einem fin s teren Brude r mörder .
„Es ist nicht das, wonach es aussieht. “ Morrighan stöhnte innerlich über die ä l teste aller Einleitungen einer Lüge .
„ Ich weiß ” , presste Teagan unter mühsam im Zaum gehaltener Eifersucht he r vor, d ie verlosch , sobald Lorcan mit den Fingerrücken über ihre zornesrote Wa n ge strich. Die Verbi n dung der beiden war nicht unmöglich, sie war das Beste, was ihnen hätte widerfahren können , ihnen beiden. „ E s herrscht Chaos in de i nem Domhain . ”
„Allerdings“, antworteten Quinn und sie in perfekter Synchronität. Morrighan war , als fiel der Ballast der letzten Wochen von ihnen ab .
„Du drohst in den Erinnerungen zu ertrinken, in den salzigen Fluten deines Kummers und der bitter schmeckenden Schuld.“ Sie ergriff ihre Hände. „Du hast uns nicht im Stich gelassen. Du warst für uns da, d eine Stärke hat uns zusamme n gehalten. Du warst … du bist eine würdige Chéad Duine . “ Sie beide waren von der Spontanität der Geste und den Worten überrascht. In ihrer Verlegenheit, schütte l ten sie hastig die Hände der jeweils anderen ab.
Lernte Morrighan eines aus dem Chaos in ihrem Kopf, dann, dass d as Verhäl t nis der Fiannah von familiärer Zuneigung geprägt gewesen war , aber weit mehr von Spannungen, die unter Kriegerinnen unweigerlich auftraten. Die Last ihrer Pflic h ten, die Gefahr, die ihr täglich Brot war , und der Zwiespalt, denen Schutz zu gewähren, die es ihnen mit Verachtung dankten, hatten sich ein Ventil gesucht . Ihre G e fährt en hatten oft als Mittler fungiert und die Wogen geglättet , wenn die von Teagan beschworene Stärke der Chéad Duine an ihre Grenzen gestoßen war .
„Du nährst dich von Emotionen ?“, brach Morrighan die peinliche Stille mit der Information, die ihr die Visionen vorenthalten hatten .
„ I ch nehme mir niemals mehr , als ich benötige “ , verteidigte Teagan sich, als t ä te sie Verbotenes. Eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf verriet Morrighan , wie gefährlich nah das der Wahrheit kam . Lorcans Worte ergaben nun Sinn, Teagan war der Verführung des Bö sen – der Malais – erlegen wie ein Junkie einer Droge. Eine Schwäche, die schon Asarlaír nicht unbekannt war und die Morrighan ni e mals zu ihren Gunsten auszunutzen gedachte . Was ihr Verhältnis anging , würde sie im Gedächtnis behalten, dass sie zur Quelle der Suchtbefriedigung ihrer Schwester werden konnte, zu ihrem Dealer, wenn sie ihr den Zugang gestattete. Quinn glaubte , sie allein trüge die Last ihrer Schöpfung auf den Schultern, aber jede von ihnen hatte einen Preis zu zahlen und sie alle waren mit Fehlern behaftet gewesen . Deshalb erschien Morrighan die Bewunderung, die ihr unter all dem Hass begegnete , so grotesk, es gab sicher keine unter ihnen, die auf ein P o dest gehö r te.
„Sie hat während ihres Aufenthalts in der Fest ung niemandem Schaden zug e fügt.“ Lorcans Stimm e riss sie aus ihren Gedanken. Teagans Kopf sank gegen seine Brust, er küsste ihren Scheitel und murmelte beruhigende Worte. Ein g e schickter Schachzug Morrighans Blick auszuwei chen , aber nicht wegen der L ü ge, die er ihr soeben aufgetischt hatte . E r wusste nicht , wie viel Cathal ihnen erzählt hatt e. Lorcan versteckte seine Scham und zwar weit
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