Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
besser als Mo r righan. Ihr trieb die Erkenn t nis, dass Teagans Leathéan über die Bhannah alles m it ihr teilte und so von dem Traum erfuhr , die Schamesröte auf die Wangen. Ihr Ablenkungsman ö ver war eher der plum pen Art: sie kontrollierte zum zweiten Mal das Verbandsm a terial, bis Quinn seine Hand auf ihre legte.
„Es ist alles da.“
„Ich wollte sichergehen.“ Bewaffnet mit Verbandsgaze und Betadine , drehte sie sich zu ihrer Patientin um. Lorcan half Teagan, sich auf die Verbandsliege zu se t zen und es war keine Überfürsorge, die er an den Tag legte. Ihre Schwester ben ö tigte seine Unterstützung, sie war totenbleich, Schweiß glänzte auf ihrer Stirn und sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Rechte krallte s ich in ihren krampfenden Bauch und sie schluckte har t gegen das Erbrechen an . Die Finger ihrer Linken glitten fahrig über die Liege , fa n den keine Beschäftigung, bis Lorcan ihre Hand einfing und an seine Brust drückte. Endlich hatte sie ein Ventil für ihre Unruhe und nestelte an den Knöpfen seines Shirts herum. Tränen liefen ohne U n terlass über ihre Wangen, aber sie weinte nicht … Teagan litt unter Entzugserscheinu n gen.
Morrighan legte das in dieser Situation unnütze Verbandszeug beiseite , berüh r te mit dem Handrücken Teagans Stirn . Ihre Haut war klamm, eiskalt und würde bald darauf glühend heiß sein. Sie suchte den Blick de r unruhig durch den Raum und über ihr Gesicht huschenden Augen. Die Pupillen wiesen eine abnorme Dil a tation auf, wodurch ihre Iriden schwarz erschienen.
„Teagan“ , nahm sie sanft Kontakt auf . „Weißt du , wo du bist? Weißt du, wer ich bin?“ Die Fragen sollten ihr helfen , den Geisteszustand ihrer Schwester zu übe r prüfen. Akute Geistesstörungen traten zwar erst vierundzwanzig bis achtundvie r zig Stunden nach der letzten Dosis auf, aber Teagan besaß den Met a bolismus einer Fiannah, es wäre nicht überraschend, wenn sie den Entzug im Schnelldurc h lauf erle b te. Und es wäre höchs t willkommen. S ie wollte ihre Schwester ungern mit Kochsalzlösung vollpumpen, um die Droge aus ihrem Körper zu spülen . Eine Droge der ganz besonderen Art, keine Substanz, der mit einem Turbo-Entzug entgegengewirkt werden k o nn te . Was war wohl das Gegengift zu abgrundtiefer Bosheit? Sie zweifelte e rnsthaft, dass der Opiatantagonist Naloxon bei Teagan Wirkung zeigte oder die r e gelmäßige Einnahme von Naltre xon einen Rückfall verhinderte. Teagan musste da allein durch und ein intakter Geiste szustand war ein guter Anfang.
„ R ioghain “ , krächzte Teagan zu ihrer Erleichterung , „Morrighan.“ Sie lächelte zu ihrem Gefährten auf. „Lorcan.“ Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, dann kehrte das Lächeln auf ihre Lippen zurück. „Wir sind auf einer Insel … im Meer. Dál Gorans Familienbesitz. “ Letzteres formulierte sie wie eine offizielle Ankünd i gung. Ihr Kopf schwang herum und sie suchte Quinn im Raum, sobald sie ihn gefunden hatte , sank sie gegen Lor cans Brust. D ie ruckartigen Bewegungen dür f ten das Schwindelgefühl verdoppelt haben. Aber sie war klar – für einen Ju n kie auf En t zug.
„ Sie macht das nicht zum ersten Mal durch “ , interpretierte sie Lorcans Ruhe a n gesichts des seltsamen Verhaltens seiner Gefährtin.
„Es ist nicht ihre Schuld“, bezog Lorcan Verteidigungsstellung. „Das Tierblut hätte sie niemals so la n ge am Leben gehalten. Sie war dem Tode näher als dem Leben . Seine Malais hatte sie genährt , aber sie verdarb sie nicht. Sie ist nicht wie er. “
„Das weiß ich “ , beruhigte sie ihn mit der Gewissheit, die ihr die leise Stimme in ihrem Kopf gegeben hatte und den Informationen, die auch Lorcan etwas angi n gen . „I hre Schwäche ist Teil ihrer Gabe . Es ist der Preis, den sie zu zahlen hat. Die meisten Gefühle machen sie lediglich trunk en, wenn sie sich zu viel nimmt. Bosheit vergiftet sie schleichend, schon kleinste Dosen führen zur Abhä n gigkeit. Sie war leicht damit zu ködern und dadurch ständig in Gefahr, schließlich kämp f ten wir täglich gegen das Böse. Unser Vater wusste darum und er hat ihr einen Gefährten an die Seite gestellt , dessen Gefühle sie gefahrlos kosten dur f te. “ Sie war wieder eine Oktave tiefer angelangt, Rioghain hatte die Erklärungen übe r nommen. Lorcan fiel es nicht auf, aber Quinns wachsamer Blick war auf sie g e richtet. Doch sie hatte das unter Kontrolle , für den Moment. „Dank ihres Leath é an wurde sie nicht
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