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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Lau f schritt hinterherzujagen?
    Sein erster Impuls war Flu cht, doch er folgte dem zweiten – Cian vertrieb ihn nicht aus seinem Do m hain , wie schon aus dem Haus seines Vaters. Lorcan ersann einen Zufluchtsort, umgeben von unei n nehmbaren Mauern, eine Festung, die sich mit der aus Teagans Vergangenheit messen konnte. Einsam gel e gen sollte sie sein, auf einer Klippe, hoch über dem von winterlichen Stürmen aufgepei tschten Meer. Schnee sollte die Festungsm auern um tanzen und die Zuwege verwehen, auf dass ni e mand sie fand.
    Schneeflocken schmolzen auf ihrer Haut, nach der Kälte der verschneiten Nacht hüllte sie nun die Wärme eines knisternden Kaminfeuers ein. Dicht an ihn geschmiegt, legte Teagan den Kopf in den N a cken, lehnte sich in seinem Arm weit zurück, um das gesamte Ausmaß seines Festungsbaus zu erfassen. Ein L ä cheln huschte über ihr Ges icht und auch Lorcan erschien sein Werk … ambiti o niert. S tatt in e i nem groß zügig en Gemach fanden sie sich in einem Saal wieder, der einem König zur Ehre gereichte. Ein mächtiger , schmiedeeiserner Kronleuc h ter mit dicken Wachskerzen würde sie erschlagen, wenn er nicht sicher befestigt war. Zusätzlich zu den Kerzen brannten Fackeln an den Wänden, spendeten ei n deutig zu viel Licht und würden die Balkendecke in Brand setzen, die ihm eigen t lich vorschwebte. Das Bett mit seinen gedrechselten Pfosten war gigantisch und er müsste Teagan darin suchen. F ehlte nur ein Thron und eine Tafel, die sich unter Speisen bog und Bedienstete …
    „Verändere es“, forderte Teagan ihn auf, zog ihn mi t sich auf das Lager aus Fe l len – mit das E inzige, das ihn nicht an seinem Werk störte. Sie lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust, während er das Bett ins Visier nahm und auf No r malmaß schrumpfte . Er warf einen Betthimmel über die Bettpfosten, schimmer n der Samt, der dem Sternenhimmel glich. Ermutigt durch diese ersten Erfolge ko n zentrierte er sich auf das Deckengewölbe, senkte es ab. Teagan stieß einen e r schrockenen Laut aus, als es auf sie niedersau s te und sie rutschte in seinem Arm tiefer, kniff ihn , als er mit einem vibrierenden Lachen Balken über ihnen ei n setzte, auf denen die Decke des Gemachs sacht zur Ruhe kam.
    „Ich hatte keine Angst“, behauptete sie und schob sich wieder in eine sitzende Position an seiner Brust. Er selbst hatte für einen Atemzug gefürchtet , seine F ä higkeiten zu überschätzen. Doch es fiel ihm leicht wie das Atmen. Er tauschte die dunklen Steine der Wände durch ähnlich grob behauene, aber hellere aus, die nicht so sehr an Kerkermauern erinnerten. Die Fackeln ersetzte er durch Kerzen, die er an str a tegischen Stellen verteilte und den Raum so in sanftes Licht tauchte , statt in herrschaftlichen Glanz. Zufri e den mit seinem Werk, sank er mit Teagan auf ihr Lager aus weichen Fellen , positionierte in Reichweite einen Teller mit Früchten, Käse, Brot und zwei silberne Weinpokale.
    „Alles scheint so real “ , brach er nach einer Weile die Stille. Vielleicht vergingen S tunden , da sie eng a n einander geschmiegt vor dem Kamin lagen und einfach nur die Nähe des anderen genossen, vie l leicht auch nur Minuten. Wie viel Zeit mochte in der Welt außerhalb verstrich en sein? Ein paar Stunden ausgi e bigen Schlafs? Träumte er das alles nur?
    „Es ist real “ , wiederholte sie, was ihm noch schwerfiel zu akzeptieren. Sie drehte sich in seinem Arm . „Für andere bleibt das Domhain ein Gedankenspiel, das sie mit niemandem teilen können. Das gilt nicht für uns.“ Sie setzte sich auf und Lo r can tat es ihr gleich.
    „Das klingt wie eine Warnung .“
    „Das ist es auch, Lorcan. Dich fasziniert, was wir teilen, deine Gabe und me i ne, was wir gemeinsam e r reichen … noch.“
    „Warum sollte sich das ändern?“
    „Es wird dir nahezu unmöglich sein, Geheimnisse vor mir zu bewahren.“ Sie musterte ihn und er ahnte, dass sie auf eine unwillkürliche Reak tion lauer te, wah r scheinlich kostete sie auch von seinen Gefühlen, aber sie würde nichts fi n den, dass ihre Befürchtungen bestätigte. „Eines Tages wird dir b e wusst, dass wir zu viel teilen. Oder du stößt an Grenzen, über die ich dir nicht helfen kann, selbst w enn ich e s will.“
    „Fürchtest du, ich könnte dir vorwerfen, mir etwas vorzuenthalten?“
    „Vielleicht nicht bewusst, wie ich dir n icht willentlich Grenzen setze … E s kön n te einfach passie ren.“ I h re Verzweiflung breitete sich bitter auf

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