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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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Wir saßen in einem italienischem Restaurant und feierten mit zwei hübschen Kolleginnen Phils Geburtstag. Plötzlich knackte der Lautsprecher in unserer Nische und eine raue Stimme ertönte.
    »Sie haben sich nicht an unsere Abmachung gehalten. Der Boss ist sauer. Und was das bedeutet, wissen Sie ja!«
    »Ich verstehe Sie nicht«, ließ sich eine andere Stimme vernehmen.
    »Mit solchen Ausreden können Sie Ihren Hals nicht retten. Mach Schluss, Jeff!«
    Der trockene Knall eines Pistolenschusses drang aus dem Lautsprecher.
    »Ein blödes Hörspiel«, schimpfte Phil.
    »Kann man den Unsinn nicht abschalten?«, fragte ich den Kellner Arturo, der gerade eine Flasche Whisky auf unseren Tisch gestellt hatte. »Im Augenblick ist mein Bedarf an schlechten Kriminalstücken gedeckt!«
    Arturo rührte sich nicht. Als ich aufblickte, bemerkte ich, dass er im Gesicht so grau wie Beton war.
    »Was ist denn mit Ihnen los?«
    Der junge Italiener starrte mich an und schluckte.
    »Das ist kein Kriminalhörspiel, Agent Cotton!«, stieß er endlich hervor. »Mein Chef muss die Rundsprechanlage eingeschaltet haben! Ich glaube, das war echt!«
    Ich sprang auf.
    »Haltet die Augen offen und rührt euch nicht vom Tisch weg!«, sagte ich zu den beiden reizenden Kolleginnen Ellen und Louise. »Zeigen Sie uns den Weg, Arturo!«
    Der Kellner eilte uns voran in einen Gang.
    »Welche Tür?«
    Der junge Mann, der vor Schreck immer noch benommen war, deutete auf eine im oberen Teil verglaste Tür.
    Während sich Phil neben der Tür an die Wand presste, schob ich den Italiener beiseite.
    Als mein Partner die Tür aufstieß, sprang ich ins Zimmer. Ich landete auf einem Teppich, der unter meinen Füßen wegrutschte. In Hockstellung schlitterte ich auf einen Schreibtisch zu, der sich als Prellbock erwies. Meine Stirn spielte den Puffer. Im Nu war ich wieder auf den Beinen und sah mich um.
    Wir waren zu spät gekommen.
    In dem Sessel hinter dem Schreibtisch saß der Besitzer des Lokals, den ich von früheren Besuchen kannte. Er war tot.
    Aus einem Einschuss an der Schläfe sickerte Blut.
    Von den Mördern war keine Spur zu sehen.
    Ich ging hinaus auf den Gang, wo Phil mit dem Kellner wartete.
    »Ist alles in Ordnung, Sir?«
    »Leider nein! Ihr Chef ist tot!«
    Er zuckte zusammen und starrte mich ungläubig an.
    »Sie haben ja über den Lautsprecher gehört, wie es geschah. Kommen Sie jetzt! Sie müssen uns zeigen, wie man die Sprechanlage abschaltet. Es braucht nicht das ganze Lokal zuzuhören. Und dann rufen Sie die Mordkommission der Stadtpolizei an. Die Nummer finden Sie auf der ersten Seite im Telefonbuch.«
    Zögernd ging er mit in das Office.
    Er deutete auf ein pultförmiges Kästchen auf dem Schreibtisch. Ich fand die Taste mit der Bezeichnung Off und drückte sie nieder.
    »Und jetzt rufen Sie die Homicide Squad an«, forderte ich ihn auf. »Lassen Sie niemand mithören, und schicken Sie mir den Geschäftsführer.«
    Arturo ging hinaus.
    »Schöne Geburtstagsfeier!«, seufzte Phil. »Da freut man sich auf einen gemütlichen Abend, und dann stolpert man über einen Ermordeten. Ich habe Medina immer für einen anständigen Kerl gehalten. Aber was wir vorhin mithören konnten, lässt den Schluss zu, dass er mit den Gangstern unter einer Decke gesteckt hat. Wie hätte er sonst eine Abmachung mit ihnen treffen können. Was mag das für eine Abmachung gewesen sein?«
    »Darüber sollen sich die Kollegen von der Stadtpolizei den Kopf zerbrechen. Es ist ihr Fall.«
    ***
    Auf dem Gang erklangen Schritte.
    »Entweder Arturo oder der Geschäftsführer«, murmelte Phil.
    Es war keiner von beiden.
    Auf der Schwelle stand ein massig gebauter Mann um die Vierzig. Sein Gesicht beschattete ein breitrandiger Hut, wie ihn die Rancher der Südstaaten gern tragen.
    »Was ist denn hier los?«, raunzte er. Ich hatte mich mit verschränkten Armen so vor den Schreibtisch gestellt, dass der Mann den toten Medina nicht sehen konnte.
    »Was suchen Sie hier? Wer sind Sie überhaupt?«, fragte der Dicke.
    »Ich heiße Phil Decker, und das ist mein Kollege Jerry Cotton«, erklärte mein Freund. »Wir sind G-men. Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Dan Groman, wenn Ihnen das was sagt. Und jetzt will ich endlich wissen, was hier vor sich geht! Was ist los mit Aldo?«
    Ich erinnerte mich. Dan Groman war Stadtverordneter und benutzte jede Gelegenheit, sich bei seinen Wählern in Erinnerung zu bringen. Er strebte erkennbar nach höheren Ehren, und kein Ereignis war ihm zu

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