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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Dadurch würde er gewissermaßen ebenfalls zum Wohltäter. Er lachte, als er sich vorstellte, er könnte ein Reformer werden. Verdammt unwahrscheinlich.
    Als sie sein Lachen hörte, errötete Julia. Sie stand auf und reckte trotzig das Kinn. „Das ist einfach absurd. Es würde nie funktionieren.“
    Das Ticken der Uhr auf dem Kaminsims erinnerte sie daran, dass die Zeit verging. Ob sie es nun wusste oder nicht, Julia Frants Schicksal war bereits entschieden. „Du wirst mich heiraten, Liebste. So oder so.“
    Sie runzelte die Stirn. „So oder so?“
    „Ich könnte dich kompromittieren“, sagte er freundlich und starrte auf den verführerischen Mund. Er war erstaunlich sinnlich, auch wenn sie ihn zu einer schmalen Linie zusammenpresste.
    „Das geht nicht.“
    „Warum nicht?“ fragte er neugierig.
    „Weil dazu nicht mehr genug Zeit bleibt.“
    Er sah zur geschlossenen Tür. Aus dem Flur waren schwere Schritte zu hören. Alec zog Julia an sich.
    „Was machen Sie denn da?“ erkundigte sie sich atemlos.
    Ihm war klar, was sie wollte: sanfte Worte, eine öffentliche Ankündigung, all das tödliche Getue, das die Gesellschaft forderte. Eigentlich lächerlich, wenn man überlegte, wie selten Mitglieder des ton aus Liebe heirateten. Die meisten waren auf der Suche nach einem Titel oder einem Vermögen, und die großen Worte und Gesten waren nichts als Makulatur.
    Ohne Vorwarnung grub Alec die Hand in Julia wirres Haar. Es schimmerte wie der Kleehonig, den sein Großvater so gern gegessen hatte, und duftete genauso wunderbar. Energisch unterdrückte er diese Gedanken und verschloss ihren Mund mit dem seinen.
    Er erwartete, dass sie sich wehrte, dass sie ihn wegschob und dann zu schreien anfing. Stattdessen stöhnte sie und drängte sich so wild an ihn, dass er beinahe gestolpert wäre. Es dauerte einen Moment, bevor ihm aufging, dass sie nicht um Hilfe rufen würde. Sie erwiderte seinen Kuss so leidenschaftlich, wie er es sich nur hätte wünschen können.
    Vor Verblüffung hätte er beinah aufgehört, sie zu küssen. Aber sie presste sich an ihn, zog ihn näher und immer näher an sich. Ihn überlief ein köstlicher Schauer, heiße, glühende Lust überkam ihn und ein fast schmerzliches Begehren.
    Alec versank in dem Kuss, strich ihr über den Rücken, drang tiefer vor. Gott, sie war unglaublich. So heiß, so süß, so ...
    Da ging die Tür auf. „Bitte sehr, Mylord! “ rief Bramble laut und fröhlich. „Martha bringt die Gänsepastetchen und ein schönes ..." Gurgelnd brach der Wirt ab.
    Julia riss die Augen auf und wollte sich aus der Umarmung befreien, doch Alec hielt sie fest umklammert. Allmählich kam er wieder zu sich, während sich auf ihrem Gesicht schockierte Bestürzung abzeichnete.
    Der Wirt schnappte mehrmals nach Luft, ehe er sagte: „V.. .verzeihen Sie, Mylord, ich geh nur ...“ Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und Alec ließ Julia los.
    Mit einem gedämpften Schrei wandte Julia sich von ihm ab. Sämtliche Spuren des Rumpunsches waren verschwunden. Sie bebte vor Zorn, ihre grünen Augen sprühten Funken. Anklagend meinte sie: „Das haben Sie geplant.“
    Alec zuckte die Schultern, insgeheim erstaunt, wie schnell er auf sie reagiert hatte. Beinahe hätte er sie auf der Stelle verschlungen und die Erbschaft zum Teufel gehen lassen. Ein Hauch des wilden Frant-Blutes war unter ihrem züchtigen Äußeren zu spüren gewesen, und das hatte er höllisch erregend gefunden.
    Finster starrte sie ihn an. „Das hat aber rein gar nichts bewiesen, höchstens, dass Sie ein Ungeheuer sind.“
    Er rückte sein Halstuch gerade. Als er ihren verletzten Blick sah, schämte er sich, er hasste die Umstände und sich selbst. Aber er war es seinem Großvater schuldig zu verhindern, dass Nick die Erbschaft in seine gierigen Finger bekam. Alec hatte schon beinahe zugelassen, dass sein verdammter Stolz alles ruinierte. Er durfte diese Gelegenheit einfach nicht verstreichen lassen.
    Er begegnete Julias Blick mit einem verächtlichen Lachen. „Ich habe nie behauptet, ein Gentleman zu sein, Liebste. Du kennst meinen Ruf. Du kanntest ihn, bevor du dich allein mit mir in diesen Raum begeben hast.“
    „Sie sind ein Schuft und ein verkommener Lump“, schimpfte sie.
    Er trat ans Feuer, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern. „Was auch immer ich sein mag, es ändert nichts an der Sache. Überlege, Julia, was für Vorteile es dir einbrächte.“
    Mit Habsucht kannte Alec sich aus, wie mit allen Lastern. Sie waren

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