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Verrat in Paris

Verrat in Paris

Titel: Verrat in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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sich die Flugscheine der beiden an. Athen – Rom – Berlin. Mit gezwungenem Lächeln fragte sie, ob die beiden einen Cocktail wünschten.
    »Eine Bloody Mary«, sagte die Frau in perfektem British English.
    »Einen Rob Roy«, sagte der Mann. »Nicht zu bitter.«
    Die Stewardess ging nach hinten, um die Getränke zu holen. Als sie zurückkam, hielten der Mann und die Frau Händchen und sahen sich mit dem erschöpften Lächeln zweier Überlebender an. Sie nahmen die Getränke vom Tablett. »Auf uns?« fragte der Mann. »Auf jeden Fall«, antwortete die Frau. Grinsend stießen die beiden an.
    Der Essenstrolley kam, und es wurden Hummerpastetchen und Lammkrone an Wildreis mit Champignonköpfchen serviert. Die beiden nahmen von allem je zwei Portionen und beendeten ihre Mahlzeit mit einer kleinen Flasche Wein. Dann rollten sie sich zusammen wie erschöpfte Welpen, kuschelten sich aneinander und schliefen ein.
    Sie schliefen die ganze Strecke nach Berlin. Erst als das Flugzeug am Terminal andockte, schreckten die beiden aus dem Schlaf hoch. Dann aber waren beide sofort hellwach und aufmerksam. Als die Passagiere das Flugzeug verließen, behielt die Flugbegleiterin das merkwürdige Paar aus Athen im Auge. Irgendwie war sie misstrauisch geworden, denn normalerweise sahen Erste-Klasse-Passagiere nicht aus wie Clochards.
    Das Paar stieg als Letztes aus.
    Die Stewardess folgte den beiden bis zur Passagierrampe und sah ihnen nach, wie sie auf die kleine Gruppe wartender Personen zugingen. Sie schafften es bis zum Warteraum.
    Dann stellten sich ihnen zwei Männer in den Weg. Das Paar blieb sofort stehen und versuchte, zurück ins Flugzeug zu entkommen. Wie durch Zauberei tauchten drei weitere Männer auf und schnitten ihnen den Fluchtweg ab. Das Paar war gefangen.
    Die Flugbegleiterin erhaschte einen Blick auf das angstverzerrte Gesicht der Frau, auf den grimmigen Gesichtsausdruck des Mannes, eines Mannes, der verloren hatte. Sie war sich gleich sicher gewesen, dass mit den beiden etwas nicht stimmte. Vielleicht waren sie Terroristen oder international operierende Diebe. Und jetzt nahm die Polizei sie in Haft. Sie beobachtete, wie das Paar durch die murmelnde Menge abgeführt wurde.
    Definitiv keine Erste-Klasse-Passagiere, dachte sie befriedigt. So was sah man doch immer sofort.
    Richard und Beryl wurden in einen fensterlosen Raum geschoben. »Hier bleiben!« wurde ein Kommando gebellt, und mit einem Knall schlug die Tür hinter ihnen zu.
    »Die haben auf uns gewartet«, sagte Beryl. »Woher wussten sie, dass wir auf dem Weg nach Berlin waren?«
    Richard ging zur Tür und überprüfte den Türknauf.
    »Nichts zu machen«, brummte er. »Wir sind eingeschlossen.« Frustriert begann er, auf der Suche nach einem anderen Fluchtweg durch das Zimmer zu gehen.
    »Wir haben die Tickets bar bezahlt. Sie können es nicht gewusst haben. Und das war Flughafenpersonal, Richard. Wenn sie uns umbringen wollten, warum sollten sie uns dann zuerst einsperren?«
    »Damit sie euch die Köpfe eben nicht vom Hals schießen«, sagte eine ihnen wohlbekannte Stimme. »Deshalb.«
    Beryl wirbelte erstaunt herum. Ein stämmiger Mann war gerade durch die Tür hereingekommen. »Onkel Hugh?«
    Lord Lovat begutachtete missmutig ihre zerknitterte Kleidung und ihr zersaustes Haar. »Du siehst schlimm aus: Seit wann stehst du auf Gypsy-Look?«
    »Seit wir durch halb Griechenland getrampt sind. Und Kreditkarten sind übrigens
nicht
die präferierte Zahlungsweise in kleinen griechischen Dörfern.«
    »Aber ihr habt es nach Berlin geschafft.« Er sah Richard an. »Gute Arbeit, Wolf.«
    »Ich hätte etwas Unterstützung gebrauchen können«, murrte Richard.
    »Und wir hätten sie gern zur Verfügung gestellt. Aber wir hatten keine Ahnung, wo ihr seid, bis ich mit deinem Partner Sakaroff gesprochen habe. Er sagte, du wärest auf dem Weg nach Berlin. Wir haben gerade erst herausgefunden, dass ihr den Umweg über Athen genommen habt.«
    »Und was machst
du
in Berlin, Onkel Hugh?« wollte Beryl wissen. »Ich dachte, du bist auf einer geheimen Mission.«
    »Ich bin angeln.«
    »Aber offensichtlich nicht nach Fischen.«
    »Nach Antworten. Die hoffentlich Heinrich Leitner geben kann.« Er sah sich noch einmal Beryls Kleidung an und seufzte. »Lasst uns ins Hotel fahren, damit ihr euch frisch machen könnt. Dann besuchen wir Herrn Leitner im Gefängnis.«
    »Haben wir eine Erlaubnis, mit ihm zu sprechen?« sagte Richard überrascht.
    »Was meinst du, was ich in den letzten

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