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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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gut.“
    „Wenn Ihr mir verratet, wo er wohnt, bringe ich ihm den Hund.“ In ihren Augen flackerte etwas auf, das ihm wie Angst vorkam. So schnell, wie es erschienen war, verschwand es wieder. Aber es erregte seine Neugier. „Das würde mir keine Mühe machen.“
    „Nein, danke“, entgegnete sie. Etwas zu schnell, fand er. Nur sekundenlang wich sie seinem Blick aus. „Darum kümmere ich mich selber.“
    „Wie Ihr wollt.“
    Während er ihr Gesicht betrachtete, fühlte er sich versucht, die zarten, makellosen, leicht geröteten Wangen zu liebkosen. Einfach vollkommen, ihre Züge … Weich und rosig, schön geschwungen und leicht geöffnet, forderten ihre Lippen ihn zu einem weiteren Kuss heraus. Die fein gezeichneten Brauen wölbten sich über diesen herrlich geheimnisvollen dunkelblauen Augen, die zwischen dichten schwarzen Wimpern leuchteten, offen und arglos – und trotzdem so unergründlich wie das Meer.
    Ihre Schönheit entfachte ein Feuer in seiner Brust, genau dort, wo sich sein Herz befand, und das verblüffte ihn. Diese Emotion konnte er nicht beschreiben. Dafür fehlten ihm die Worte. In ihren Wangen verdunkelte sich die Röte. Spürte auch sie die Lockung einer starken Anziehungskraft, die der Kuss verursacht hatte?
    „Wohnt Ihr weit von hier entfernt?“, fragte er, verwundert über sein Interesse. Warum sorgte er sich um eine Frau, die allein durch den Wald ritt? Wegen ihrer verletzlichen Weiblichkeit? Oder weil sie nicht im Mindesten um ihre Sicherheit zu fürchten schien? Woran immer es liegen mochte, es irritierte ihn, denn er hatte weder Zeit noch Geduld, sich wegen einer Person zu sorgen, die er gar nicht kannte. Aber sie faszinierte ihn und weckte den Wunsch, sie näher kennenzulernen.
    „O nein, ganz in der Nähe.“
    „Und wo genau ist das?“
    Sein Lächeln beschleunigte ihren Puls erneut. „Wie gesagt, nicht weit …“
    Unerwartet ergriff er ihre blutbefleckten Hände. Die Stirn gerunzelt, inspizierte er die Kratzer. „Wie ich sehe, habt Ihr den Zwischenfall nicht so gut überstanden wie der Hund. Reitet möglichst schnell heim und lasst Euch verarzten. Obwohl – ich glaube, Ihr könntet Euer Hände auch drüben im Bach waschen.“
    Irgendetwas am Klang seiner Stimme beunruhigte Christina. Langsam entzog sie ihm ihre Hände. „So schlimm sind die Kratzer nicht. Bald werden sie heilen, aber … Oh! Vorhin habt Ihr mich beobachtet, nicht wahr? Als ich …“
    „Ja, ich sah, wie Ihr Eure Füße ins Wasser getaucht habt, falls Ihr das meint.“ Seine funkelnden Augen schienen sie auszulachen, und er genoss ganz offensichtlich ihre Verwirrung. „Dabei fiel mir auf, was für hübsche Füße Ihr habt.“
    Was für eine plumpe Vertraulichkeit, dachte Christina, zutiefst verlegen. Dass er sich Zeit genommen hatte, um sie zu beobachten – nein, um ihr nachzuspionieren, so musste man es bezeichnen –, wies sie auf seine mangelnden Manieren hin. „Und wie lange habt Ihr mich angestarrt?“
    Nun, er hatte ihre Schönheit ausgiebig bewundert, und seine offenkundige Belustigung ließ sie wieder erröten. „Lange genug, um die bezaubernde Szene nicht zu vergessen. Übrigens, Ihr habt auch sehr ansehnliche Beine.“
    „Oh!“ Entrüstet rang sie nach Luft. „Ihr hättet nicht hinschauen dürfen, Sir! Oder Ihr hättet Euch bemerkbar machen müssen. Dann wäre ich nicht in diese peinliche Situation geraten und hätte mich bedeckt.“
    „Nun, ich wollte Euch nicht stören und mir diesen reizvollen Anblick nicht missgönnen. Andererseits, wenn ich es recht bedenke …“ Er kniff die Augen leicht zusammen. „Hätte ich geglaubt, Ihr würdet meine Anwesenheit begrüßen und mir vielleicht sogar erlauben, Euer Fußbad zu teilen, wäre ich zu Euch gegangen.“
    „Und zum Lohn für Eure Frechheit in den Bach geworfen worden!“, konterte sie erbost. Unwillkürlich fühlte sie sich wie ein wehrloses Huhn, mit einem listigen Fuchs konfrontiert, der es zu verschlingen drohte. Unfassbar, wie dreist er sie behandelte! Jetzt verlor die Erinnerung an den Kuss alle Magie. Auch die Freundlichkeit, die er Toby erwiesen hatte, bedeutete nichts mehr.
    „Das hätte ich riskiert, um festzustellen, dass ich eine sterbliche Schönheit betrachtet habe, keine überirdische Vision.“
    „Das hätte Euch ein Tritt gegen das Schienbein genauso gut klargemacht“, fauchte Christina.
    Er lachte leise. „Wäre mir früher bewusst gewesen, was für eine hinreißende Schönheit sich in meiner Nähe aufhielt, hätte

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