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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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auffordernd aus den unsichtbaren Lautsprechern der Nische.
    Die Freunde sahen sich überrascht an. Tom zuckte ratlos mit seinen Schultern.
    "Tom Carna spricht - ich bin hier" meldete er sich dann mit halblauter Stimme.
    Mehr war nicht notwendig. Ein Servo würde die gesprochenen Worte auffangen. Die Computergestützte Steuerung der Bar konnte dann ohne Probleme den Aufenthaltsort von ihm ermitteln.
    Gleich darauf näherte sich ein kleiner, kegelförmiger Inforobot dem Sitzplatz der Crew. Auf seiner hellgrauen, spiegelglatten Oberfläche blinkten hektisch einige Lichter.
    Vor dem Tisch der Raumfahrer kam er zum Stillstand.
    "Mr. Tom Carna?", drang eine künstliche Stimme fragend aus dem Inneren des Roboters hervor.
    Carna gab sich zu erkennen. Daraufhin schob sich eine dünne Sensorplatte aus dem Robotkörper.
    "Identifikation", verlangte die Maschine.
    Carna legte seine rechte Hand auf die Sensorfläche. Er wusste, dass nun hochempfindliche Sensoren das unverwechselbare Linienprofil seiner Hand abtasten würde.
    "Positiv", kam nach weniger als zwei Sekunden die Bestätigung des Roboters. Eine runde Öffnung tat sich in der Kegeloberfläche auf, aus der sich eine dünne, zusammengerollte Folie schob.
    "Ihre Nachricht - bitte nehmen Sie diese an sich."
    Der Commander ergriff die Folie. Gleich darauf entfernte sich der Roboter wieder, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
    Carna verfolgte ihn stirnrunzelnd mit seinem Blick, bis er ihn nicht mehr sehen konnte.
    "Wenigstens verabschieden hätte sich der Bursche können", brummelte er vor sich hin.
    Nomo, der neben ihm saß, gab ihm einen sanften Rippenstoß mit seinem Ellbogen.
    "Nun mach's doch nicht so spannend - lies vor, was auf der Folie steht!", forderte er den Freund auf.
    "Ist das eine Liebesbotschaft eines heimlichen Verehrers oder einer Verehrerin?", fragte Hanne kichernd.
    "Das würde dir Spaß machen, nicht wahr?", erwiderte Tom augenzwinkernd. Dann musterte er den Umschlag genauer.
    "Allerdings muss ich dich enttäuschen. Die Nachricht ist von TESECO, genauer gesagt vom Personalbüro.....Oh nein!"
    "He - was gibt es denn?"
    Roy Anthony war durch die beiden letzten Worte seines Crewmasters erst recht neugierig geworden.
    "Das Personalbüro teilt uns mit, dass der für uns vorgesehene, neue technische Spezialist ausfällt. Er hat sich auf Nelingia III die Gressinische Grippe geholt und muss für mindestens ein Jahr in ein Sanatorium. Wir bekommen dafür einen Ersatz, einen gewissen K. Schroeder, frisch von der Akademie."
    Glenn Stark schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    "Mann - sind die denn verrückt geworden?", schimpfte er verärgert.
    "Wir stehen vor einem Risikoeinsatz außerhalb des Unionsterritoriums, und da weist man uns einen Grünschnabel von der Akademie zu. Das hat doch bestimmt wieder so ein Sesselfurzer ausgeheckt. Einer von der Sorte, deren weiteste Raumflugstrecke Erde-Mond beträgt!"
    Tom Carna teilte die Meinung seines Submasters. Aber er war auch Realist genug, um zu wissen, dass solche Entscheidungen nicht ohne Grund getroffen wurden.
    "So trübe die Aussichten auch sind - wir werden uns damit abfinden müssen. Die Einsatzkoordination hätte der Versetzung dieses Schroeders auf unsere gute, alte PRINCESS niemals zugestimmt, wenn er nichts auf dem Kasten hätte. Außerdem ist die Zeit zu kurz, um etwas dagegen unternehmen zu können. Wie ihr alle wisst, ist unser Start bereits übermorgen Abend!"
    "Unser Chef hat recht", kam Harriet einem Widerspruch Glenns zuvor.
    "Machen wir das Beste aus dieser Situation!"
    "Und was ist deiner Meinung nach das Beste?", fragte Glenn, immer noch recht missmutiger Stimmung.
    "Na was wohl - eine neue Runde! Ich lade euch ein. Servo - Order aufnehmen!"
    Ihr Angebot löste allgemeine Begeisterung aus. Und bald darauf war auch die kurzfristig eingetretene Trübung der Stimmung wieder verschwunden.
    Es wurde noch ein wahrhaft feuchter Abend im MARITIM. So war es kein Wunder, dass die Raumfahrer der PRINCESS ziemlich betrunken von Servicerobotern der Bar zu ihren Zimmern im Crew- Bereich des HQT gebracht wurden.

Pünktlich am frühen Morgen des 0711:2230 fanden sich die Raumfahrer wieder zusam men. Die Begrüßung in einem der Warteräume Port TESECO's fiel so lautstark aus, dass einige anwesende Techniker nur mit ihren Köpfen schüttelten.
    Lachend und sich angeregt unterhaltend begab man sich schließlich gemeinsam zum Hangarplatz der PRINCESS.
    Die Bodenschleuse des Raumschiffes war geöffnet. Wie

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