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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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sie.
    Großartig, dachte er. Sie tat nicht mal so, als ob sie interessiert wäre. „Oh, das ist natürlich wichtig.“ Manchmal konnten Mädchen so langweilig sein.
    „Quatsch. Natürlich habe ich Lust, mitzukommen“, sagte sie leichthin.
    „Wirklich.“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Bist du dir sicher, Daisy?“, fragte Greg. „Klettern ist ziemlich anstrengend, ganz zu schweigen von gefährlich.“
    Ein Dad, der sich Sorgen um dich macht, dachte Julian. Keine schlechte Sache. „Ich pass auf sie auf“, sagte er. „Ich bin schon tausend Mal am Joshua Tree in Kalifornien geklettert, ehrlich. Wir haben alle Ausrüstung, die wir brauchen, und ich suche auch eine einfache Route aus. Nicht schwerer als fünf Punkt eins, maximal. Außerdem werden wir uns doppelt sichern.“
    „Cool“, schaltete Max sich ein und warf seine Brotkante dem Hund zu. „Kann ich mitkommen?“
    „Nein!“, sagten Daisy und ihr Vater gleichzeitig mit Nachdruck.
    „Aber ich darf, nicht wahr, Dad?“, sagte Daisy.
    Greg lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und dachte einen Augenblick lang nach. „Wir machen einen Deal. Du bekommst den Nachmittag frei und darfst klettern gehen, dafür kommst du noch einmal mit Max und mir zum Angeln.“
    Man musste Daisy zugutehalten, dass sie weder mit den Augen rollte noch eine Schnute zog. „Abgemacht“, sagte sie stattdessen und rannte mit Julian zusammen aus dem Haus. Sie parkten innerhalb des Mohonk-Reservats und gingen auf dem markierten Weg in Richtung der Felsen.
    „Okay, das ist jetzt aber schon ein wenig beunruhigend“, sagte Daisy. Sie legte den Kopf in den Nacken und beschattete ihre Augen mit der Hand, um die Felswand zu betrachten. Die Klippen waren von Rissen durchzogen. Hier und da warfen Überhänge ihre Schatten auf die Felsen darunter. Aus den Spalten wuchsen kleine Bäume und Büsche. Es waren nur wenige Kletterer in der Wand, deren Routen von steinfarbenen Schlingen an den Abseilstationen markiert wurden.
    „Mann“, sagte Julian und suchte sich bereits eine Route aus, während er ihrem Blick folgte.
    „Ist nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte.“
    „Wir können auch einen anderen Aufstieg suchen, wenn du möchtest“, schlug Julian vor. „Im Routenführer stehen einige, die wesentlich herausfordernder sind.“
    „Was? Das hier ist dir noch nicht herausfordernd genug?“
    „Das ist doch nur ein Felsen.“
    „Aber ein vertikaler.“
    Er lachte. „Das ist ja gerade der Spaß daran.“ Er zeigte ihr die Grundtechniken des Kletterns, die sie schon aus den Kletterhallen kannte, in denen sie ein paarmal gewesen war. Dann rieb er seine Hände mit Kreide ein und kletterte flink auf einer Seitenroute nach oben. Dort befestigte er ein Seil an einem Haken und ließ sich an dem Seil wieder zu ihr hinunter. „Nicht zu schlimm“, erklärte er ihr bereits ganz beschwingt von dem Vorgang des Kletterns. Er zeigte ihr einen einfachen Eröffnungszug, den Weg zum Haken und dann weiter zum Gipfel. „Das Wichtigste ist, sich Zeit zu lassen. Pack nicht die falsche Stelle, nur weil du Angst hast oder in Eile bist.“
    „Woher weiß ich, was die richtige Stelle ist?“
    „Weil sie dich zur nächsten Stelle führt.“
    „Super, Julian.“ Sie konnte den Sarkasmus in der Stimme nicht unterdrücken.
    „Und hab keine Angst. Man kann sich immer ein kleines bisschen weiter strecken, als man denkt.“
    Sie lachte. „Jetzt klingst du wie der Abschlusssprecher auf der Highschool.“
    „Ich glaube nicht, dass wir so jemanden auf meiner Schule haben. Komm, lass es uns versuchen.“
    Sie atmete tief ein und straffte die Schultern. „Okay.“
    Er half ihr mit ihrer Ausrüstung, was zu einigen seltsam intimen Momenten führte. Vor allem als sie in das Geschirr trat und er es zwischen ihren Beinen festzog. „Tschuldigung“, sagte er. „Ich muss unbedingt sicher sein, dass du gesichert bist.“
    „Schon okay. Näher bin ich einem Date diesen Sommer noch nicht gekommen.“
    Sie war im Klettern zwar noch Anfängerin, aber nicht unbegabt. Er zeigte ihr den Aufstieg, und es fühlte sich gut an, sich zu strecken und zu ziehen, den Fels Stück für Stück nur durch die Kraft seiner Hände und Beine zu bezwingen.
    „Ich werde gleich fallen“, sagte er, als er ungefähr auf halber Höhe war.
    „Für mich sieht das, was du machst, gut aus“, entgegnete sie. „Wie ein echter Spiderman.“
    „Ich meine absichtlich. Damit du siehst, wie das System

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