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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Sportgeräteschuppen gepackt – fingerlose Handschuhe, Karabinerhaken und Schnellschlingen, Kletterschuhe, Helm, Geschirr und Kreide. Er trug tief auf den Hüften sitzende Cargohosen und ein uraltes T-Shirt seines Vaters. Nachdem Louis Gastineaux gestorben war, hatten Julians Tanten versucht, alle seine alten T-Shirts wegzugeben. Die meisten waren Geschenke von irgendwelchen Konferenzen gewesen. Julian hatte ein paar davon retten können und trug sie gerne. Sie fühlten sich glücksbringend an. Das heutige Shirt hatte die Aufschrift „Es ist Raketenwissenschaft“.
    Er fand Connor, der gerade den Anhänger mit dem Bagger an seinem Truck ankoppelte. Da die meiste Arbeit getan war, wurde es Zeit, das schwere Gerät wegzuschaffen.
    „Hey“, sagte Julian.
    Connor steckte den Stecker des Anhängers in die Buchse am Truck und richtete sich auf. „Hey, Julian.“
    „Ich hatte mich gefragt, ob ich mir wohl den Truck leihen kann. Aber sieht wohl so aus, als wenn du ihn brauchst.“
    „Ich muss den Bagger zurück auf das Flussgrundstück bringen. Ich will dort bald mit dem Aushub anfangen.“
    Julian nickte. Sein Bruder hatte diesen aufwendigen Plan, sich ein eigenes Haus zu bauen.
    „Wofür brauchst du den Truck denn?“, wollte Connor wissen.
    „Ich wollte heute Nachmittag klettern gehen.“
    „Alleine?“
    „Nicht wenn ich es schaffe, Daisy zum Mitkommen zu überreden.“
    Connor lehnte sich gegen den Truck. „Ich denke nicht, dass du da viel Überzeugungsarbeit leisten musst.“
    Julian unterdrückte ein Grinsen. „Das hoffe ich auch.“
    Connor hielt ihm einen Schlüsselbund hin. „Stell den Anhänger auf die flache Stelle am Ende der Auffahrt“, sagte er. „Mach dir keine große Mühe, koppel ihn einfach ab und fahr weiter. Du weißt, wie das geht, oder?“
    „Klar. Du hast es mir ja nur ungefähr eine Million Mal gezeigt. Und danke, Connor. Ich wusste nicht, ob du es mir erlauben würdest.“
    „Versuch nur nicht, zu überrascht auszusehen“, sagte Connor, als Julian seine Sachen auf die Ladefläche des Trucks packte. „Zu Beginn des Sommers hatte ich so meine Zweifel, aber jetzt bin ich sehr froh, dass du hergekommen bist.“
    Das Seltsame war, Julian war auch froh, hier zu sein. Sicher, er hatte geackert wie ein Blöder, aber trotzdem war es nicht so doof gewesen. Connor hatte ihm ein anständiges Honorar gezahlt. An Connor war überhaupt alles anständig. Manchmal fühlte er sich in seiner Gegenwart immer noch wie ein Versager.
    Sie gingen gemeinsam zum Speisesaal, wo die anderen sich vermutlich gerade zum Mittagessen einfanden. „Also du und Olivia …“, fing Julian an.
    „Was ist mit mir und Olivia?“
    Julian grinste ihn breit an. „Ihr habt gestern Abend echt lange gearbeitet. Sehr lange. Also quasi die ganze Nacht lang.“ Als er sah, dass Connor rote Ohren bekam, hatte er Schwierigkeiten, nicht laut loszulachen.
    „Tu mir einen Gefallen und sag ihr gegenüber nichts“, murmelte Connor. „Oder überhaupt jemandem gegenüber.“
    Darauf wollte Julian sich nicht so genau festlegen. Er hätte am liebsten gesagt, dass es auch verdammt mal Zeit wurde, aber er hielt sich zurück. „Sie ist total in dich verknallt“, sagte er stattdessen und knuffte seinen Bruder in den Oberarm.
    Connor knuffte zurück. „Tja, und ich bin total in sie verknallt.“
    „Was wirst du deswegen unternehmen?“
    „Noch ein Weilchen weiter in sie verknallt bleiben. Ich schätze, ich könnte ihr auch einen Antrag machen und abgewiesen werden.“
    „Nette Einstellung, Connor.“
    „Ich stelle mich normalerweise auf das Schlimmste ein und lasse mich dann vom Besten überraschen.“
    „Warum erwartest du nicht einfach von vornherein das Beste? Greife nach den Sternen und so?“
    „Du hast zu viele der Rekrutierungsbroschüren von der Air Force gelesen.“
    Wie Julian gehofft hatte, war Daisy bereits im Speisesaal. Den ganzen Sommer hatte er oft und intensiv darüber nachgedacht, sich auf sie einzulassen. Sie war cool und offensichtlich erfahren, aber irgendwie hatte er gemischte Signale von ihr erhalten. Außerdem hatte sie so viel mit ihrer Familie um die Ohren. Das hatte ihn ebenfalls zögern lassen, nur aus Spaß was mit ihr anzufangen. Das kam ihm irgendwie nicht richtig vor.
    Er machte sich ein Sandwich. „Hast du Lust, mit mir klettern zu gehen?“, fragte er sie.
    „Ich habe Dare gesagt, dass ich ihr mit den Tafelaufsätzen für die große Feier helfe. Sie macht sie aus Vogelhäusern“, sagte

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