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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Zuknöpfen der Bluse inne und starrte ihn an.
    Er hatte zu viel gesagt, zu viel seines Herzens offenbart. Er stand schnell auf und zog seine Jeans an. Er war so ein Idiot. Er hätte warten, sich Zeit geben sollen, herauszufinden, was – abgesehen vom Offensichtlichen – da zwischen ihm und Olivia war. Sie schwieg jetzt; vermutlich war sie total panisch und wünschte, er hätte den Mund gehalten.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher“, sagte sie, „aber ich denke, das ist das Beste, was du je zu mir gesagt hast.“
    „So gut war es nun auch wieder nicht.“ Dann grinste er. Okay, vielleicht hatte er unrecht. Vielleicht war es doch nicht so verrückt, ehrlich zu sein.
    „Weißt du, was mich am Anfang des Sommers am meisten an dir gestört hat?“, fragte sie.
    Er lachte unterdrückt. „Alles?“
    „Pah.“ Sie schnaubte. „Aber was mich wirklich gestört hat war, dass du mich nicht erkannt hast, als wir uns das erste Mal wiedergesehen haben.“
    „Schon mal drüber nachgedacht, dass ich mich nur dumm gestellt habe?“
    „Ach Connor, wenn das der Fall ist, macht es die Sache nur noch schlimmer.“
    „Hör mal zu.“ Er fasste sie an der Taille und zog sie an sich, sodass ihre Hüften sich berührten. „Du hast an dem Tag nicht fair gespielt. Du hattest mir gegenüber alles verändert, sogar deinen Namen.“
    „Vielleicht ist das schon immer unser Problem gewesen“, flüsterte sie. „Dass wir nicht fair gespielt haben.“
    Er konnte nicht anders, er musste sie einfach erneut küssen. Alleine sie zu schmecken weckte in ihm den Wunsch, sie noch einmal zu lieben. Er fuhr mit den Lippen an ihrem Hals entlang, an ihrem Schlüsselbein, weiter nach unten, bis sie ihre Hände gegen seine Brust stemmte und ihn ein Stück von sich schob.
    „Wir sollten jetzt gehen“, sagte sie leise.
    „Warum?“, fragte er.
    „Weil … ich weiß es nicht.“ Sie lachte und trat einen Schritt zurück. „Weil es beinahe Morgen ist.“
    Er spürte, wie sie die alte Mauer um sich herum wieder hochzog. Sie hatte gelernt, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Sie wusste, dass einige Jungs nur dazu gut waren, sich flachlegen zu lassen.
    Ihre Reaktion hätte ihn befriedigen müssen. Stattdessen fühlte er sich leer. Überflüssig. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er für eine Frau mehr sein, als nur ein toller Kerl im Bett.
Avalon Troubadour
19. August 2006
Kioga-Paar feiert goldene Hochzeit
Charles Langston Bellamy und Jane Gordon Bellamy, die langjährigen Besitzer des legendären Camp Kioga am Willow Lake, werden nächste Woche ins Camp zurückkehren, um dort ihren fünfzigsten Hochzeitstag zu feiern. Das Paar hatte dort am 26. August 1956 geheiratet und das Camp, das 1932 von Mrs Bellamys Großvater Angus Gordon gegründet worden war, die folgenden vier Jahrzehnte geleitet. 1997 wurde das Camp geschlossen, doch das Gelände blieb weiterhin im Besitz der Familie Bellamy. Den Sommer über haben umfangreiche Renovierungsmaßnahmen stattgefunden, um alles für die bevorstehende Feier herzurichten.
Nächsten Samstag werden Mr und Mrs Bellamy mit Familie und Freunden in der Zeit zurückreisen und den großen Anlass gebührend feiern. Beim Galadiner wird es ein Gourmet-Menü, Livemusik und einen Nachbau der originalen Hochzeitstorte aus der Sky River Bakery geben.
Den Sommer über hatte es wilde Spekulationen über die Zukunft von Camp Kioga gegeben, das von einem riesigen Areal unberührter Natur umgeben ist. Die Bellamys konnten jedoch für einen Kommentar hierzu nicht erreicht werden.

33. KAPITEL
    A ls Julian über das Camp schlenderte, fiel ihm auf, wie sehr es sich verändert hatte. Mit seinen gepflegten Hütten und gemähten Grünflächen sah Kioga jetzt aus wie aus einem Bilderbuch oder einer Broschüre. Die Beete waren gemacht, die Wege mit einer neuen Kiesschicht bedeckt. Hellrote Geranien und dunkellilafarbene Lobelien blühten in den Blumenkästen an den Fenstern. Inzwischen kannte er die Namen aller Pflanzen, die sie gesetzt hatten, weil er sich in diesen Gärten beinahe zu Tode geschuftet hatte. Es wäre nicht schlimm, wenn er nie mehr in seinem Leben eine Ringelblume sehen würde.
    Sein Schritt war ungewohnt leicht, als er auf den Speisesaal zuging. Er war bei Anbruch der Dämmerung aufgestanden, um früh mit der Arbeit fertig zu sein. Er wollte nach New Paltz fahren, um in den Shawangunks etwas zu klettern. Darauf freute er sich schon den ganzen Sommer. Er hatte seinen Rucksack mit allen notwendigen Utensilien aus dem

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