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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hat schon über die Hälfte geschafft.“
    „Okay.“ Sie nickte entschlossen und legte die Hand auf das Geländer. „Ich schaffe das. Nur nicht runtergucken.“
    Sie hatte panische Angst; ihre Pupillen waren so groß wie Untertassen, und ihre Hände zitterten, aber trotzdem berührte jetzt ihr kleiner Stiefel die Brücke. Er hatte ja gewusst, dass sie ein tapferes Mädchen war, aber als sie diesen ersten Schritt tat, hätte er vor Stolz am liebsten laut geheult. Stattdessen sagte er: „Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht. Vielleicht wäre die Mythenwelt besser auf euch Hexen zu sprechen, wenn ihr ein bisschen weniger geldgierig wärt.“
    „Wir sind Söldnerinnen!“, fuhr sie ihn an, ohne sich umzudrehen.
    „Das weiß ich, aber muss das denn wirklich so sein?“
    „Seit tausend Jahren besteht das Haus der Hexen aus Söldnerinnen. Da könnte man ja genauso gut sagen, die Lykae wären sicher beliebter, wenn sie weniger wölfisch wären. Und eins kann ich dir sagen: Ihr seid verdammt wölfisch.“
    „Nur gut, dass ich so reich bin, dass ich dich unterstützen kann, Kätzchen. Ich schätze mal, du bringst dem Haus nicht allzu viel Geld ein.“
    „Wieso sagst du so was?“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Und nenn mich nicht Kätzchen!“
    „Seien wir doch mal realistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mit deinen Zauberkräften Geld scheffelst, so wie du immer alles in die Luft jagst. Bietet dein Koven eigentlich eine Geld-zurück-Garantie an?“
    „Du willst mich doch nur ärgern, damit ich meine Angst vergesse.“
    „Aye, und es hat auch funktioniert. Du hast schon die Hälfte hinter dir.“
    „Du hinterhältiger, verdammter Wol f … “
    Aus den Blätterbaldachinen zu beiden Seiten der Schlucht stiegen auf einmal ganze Schwärme von Vögeln auf.
    Augenblicke später bebte die Erde. Alle auf der Brücke erstarrten überrumpelt, bis auf Bowe, der seinen Arm um Maris Taille schlang und sie dicht an sich heranzog.
    „ Oh ihr Götter! MacRieve?“, flüsterte sie mit bebender Stimme. In ihren Handflächen leuchtete reflexartig Magie auf.
    „Ich bin hier, Mariketa.“ Innerhalb weniger Sekunden hatte sich alles wieder beruhigt. „Es ist vorbei. Hörst du, wie sich der Wald beruhig t … “
    Ein weiteres Grollen. Während ihre leuchtenden Hände sich krampfhaft an das Geländer klammerten, gaben ihre Beine unter ihr nach, aber er hielt sie aufrecht. „Nein, nein, Mari. Ich hab dich. Na, komm schon. Wir können auch denselben Weg wieder zurückgehen, wenn du nur loslässt.“
    Sie schüttelte entsetzt den Kopf; ihre Augen glichen Spiegeln.
    „Mari, du musst loslasse n – ich will dir nicht wehtun.“
    Mit einem Mal bildete sich eine Druckwelle in der Luft. Als er den Kopf hochriss, traf sein Blick auf Rydstroms, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
    „Ducken!“, brüllte Rydstrom, und es gelang Bowe gerade noch, Mariketa zu Boden zu reißen, bevor ein gewaltiger Felsbrocken über ihre Köpfe hinwegflog. Er landete mit lautem Krachen auf der Brücke, die sich kurz anspannte, bevor sie mit einem gewaltigen, peitschenähnlichen Knall zerbarst.
    Mit einer Hand verankerte er sich im Seil, den anderen Arm hielt er fest um Mari geschlungen. Davon abgesehen konnte er nichts weiter tun, als sie jetzt wie ein riesiges Pendel auf die hinter ihnen gelegene Felswand zu schwingen.

33
    Mari kreischte, während sie immer weiter auf die Felswand zurasten. MacRieve hielt sich mit einer Hand am Geländer fest, während sie durch die Luft gewirbelt wurden. Sie hatte die Augenlider fest aufeinandergepresst, als ihr Schrei ein jähes Ende fand, nachdem er seinen schmerzlichen Griff um ihre Taille noch verstärkte.
    Das kann einfach nicht wahr sein!
    Kurz bevor sie gegen den Felsen geschleudert wurden, drehte er sich in der Luft noch um, sodass sein Körper ihren Aufprall milderte. Sie prallten von der Wand ab, und wieder drehte er sich so, dass er sie schützte.
    Als sie endlich zur Ruhe kamen, fragte er: „Bist du verletzt? Mariketa? Antworte mir!“
    Der Erdrutsch hatte jede Menge Geröll und Sand durch die Luft geschleudert, und sie musste erst husten, bevor sie rief: „Oh, ihr Götter, das kann nicht sein!“
    „Schsch, schsch, ich hab dich. Ganz ruhig. Ich halte dich fest.“
    Sie ignorierte ihren Drang, sich die Augen zu reiben, und klammerte sich stattdessen noch fester an ihn. Sie schloss ihre Hände so fest um seine Arme, dass ihre Nägel sich in seine Muskeln

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