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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Geben Sie auf, Parker!«
    Überlaut hallte die Megaphonstimme durch das schmale Geviert des Hinterhofes. Irgendwo oben in der Dunkelheit wurde ein Fenster aufgerissen. Eine Frauenstimme keifte: »Schieß ihn doch zusammen, diesen Hund!«
    Monty Parker lachte irr. Sein Gelächter war gellend, teuflisch. Es schien aus den tiefsten Winkeln der Hölle zu kommen. Ja, so konnten nur Wahnsinnige lachen. Manch einem der abgebrühten Polizeibeamten lief eine Gänsehaut über den Rücken.
    Parkers Gesicht war zu einer Fratze verzerrt. Das strähnige schwarze Haar klebte schweißfeucht auf seinem Kopf. Die Finger der rechten Hand umklammerten ein Messer. Die Klinge war noch blutig.
    Blut von seinem letzten Opfer!
    Es war eine Frau gewesen. Monty Parker hatte ihr aufgelauert, in einer trostlosen Seitengasse. Die Frau war von der Spätschicht gekommen und wollte nach Hause.
    Urplötzlich war das Phantom aus einem Hauseingang aufgetaucht, ein gespenstischer Schatten mit einem Messer in der Hand. Die Frau konnte nicht einmal schreien. Wie wild hatte Monty zugestochen. Er war wie schon so oft von seinem Rausch gepackt worden.
    Doch dann hatten ihn zwei Männer überrascht. Das Phantom war geflüchtet. Einer der Männer hatte die Polizei alarmiert, der andere war Parker auf den Fersen geblieben.
    Bis zu jenem Hinterhof, der sich als Falle erwiesen hatte. Jetzt standen sie vor ihm. Mindestens ein Dutzend Uniformierte. Dazu noch Beamte von Scotland Yard. Angeführt von einem blutjungen Inspektor namens John Sinclair. Dieser Mann war eben sechs Monate beim Yard. Und er wollte sich in diesem Fall die ersten Sparen verdienen.
    John Sinclair hockte hinter einem Streifenwagen, in der rechten Hand ein Sprechfunkgerät. Er gab einige Kommandos an die Beamten, die außerhalb der Mauern den Hof umstellt hatten. Die Polizisten wollten kein Risiko eingehen.
    Der Beamte neben John senkte die Hand mit dem Megaphon. Er wischte sich über das Gesicht. »Wir sollten schießen!« preßte er hervor. »Diese Bestie hat 12 Menschen auf dem Gewissen. Nein, 13«, korrigierte er sich im gleichen Augenblick, »die Frau ist gestorben. Die Ärzte haben es nicht mehr geschafft.«
    John Sinclair nickte. Seine Lippen waren zusammengepreßt, und seine Stimme klang rauh, als er sagte: »Schießen kommt nicht in Frage. Ich hole ihn mir so!«
    »Aber Sir. Sie wollen ganz allein…?«
    »Ja.« John übergab dem Beamten das Sprechfunkgerät. Dann erhob er sich aus seiner Deckung.
    Knapp kamen seine Anordnungen, als er aus dem Schutz des Streifenwagens trat.
    Noch einmal atmete John Sinclair tief durch. Er wußte, dies hier war seine erste große Bewährungsprobe.
    »Ich komme jetzt, Monty Parker!«
    Laut hallte seine Stimme an den rauhen Backsteinwänden des Hofes wider.
    John spürte, daß seine Handflächen schweißnaß waren. Er hatte keine Waffe, wollte das Phantom von Soho nicht noch mehr reizen. Die Streifenwagen blieben hinter ihm zurück. Stille senkte sich über den Hinterhof. Selbst Monty Parker sagte keinen Ton. Er hatte nur seinen Arm angewinkelt und vor die Äugen gepreßt, um sich gegen das grelle Licht zu schützen.
    Bei dem jungen Inspektor war jeder Nerv bis zum Zerreißen gespannt. Starr war sein Blick auf den Psycho-Killer gerichtet.
    Monty Parker brüllte plötzlich auf. Dann warf er sich mit einem weiten Satz aus dem Bereich der Lichtkegel.
    Augenblicklich folgten ihm die Scheinwerfer, nagelten ihn fest.
    Monty Parker hatte sich in eine Ecke, verkrochen. Er war nicht einmal groß, reichte John Sinclair höchstens bis zum Kinn. Sein Älter war schwer zu schätzen. Er konnte 30, aber auch 40 Jahre alt sein.
    Ein böses Knurren drang aus Monty Parkers Mund. Wie ein Wolf fletschte er die Zähne. Leicht geduckt stand er da, das Messer mit der blutigen Klinge hielt er in der rechten Hand.
    Er hatte seinen Schock überwunden, war jetzt wie ein in die Enge getriebenes wildes Tier, das sich nur noch von seinem Instinkt leiten läßt.
    »Komm nur her, du!« keuchte das Phantom.
    John Sinclair blieb stehen. Er sah in das haßverzerrte Gesicht, das nichts Menschliches mehr an sich hatte, und für einen Moment kam ihm der Gedanke, den Schießbefehl zu geben.
    Nein, so einfach wollte er es sich nicht machen.
    Und da sprang Monty Parker vor. Der messerbewehrte Arm fuhr heran wie eine Schlange, blitzschnell, ansatzlos.
    John Sinclair sprang zurück. Der Messerstoß wischte dicht an seiner Magengrube vorbei.
    Monty Parker stieß einen enttäuschten Laut aus und

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