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Versunkene Inseln

Versunkene Inseln

Titel: Versunkene Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marta Randall
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Ge­rä­te­ta­sche be­fin­det sich mit dir im In­nern der Erg­kap­sel, hier, und sie ent­hält un­ter an­de­rem auch ein paar kom­pli­zier­te elek­tro­ni­sche Schalt­krei­se, die ver­hin­dern, daß sie das Ab­schirm­feld durch­dringt oder bei ei­ner Tur­bu­lenz ge­gen dich stößt.“ Die Ge­rä­te­ta­sche lag auf mei­ner Hand, und ich dreh­te sie ei­ni­ge Ma­le hin und her. „Be­ni­tos Ar­beit“, er­klär­te ich Paul. „Die gan­zen Mo­di­fi­ka­tio­nen. In Ord­nung, das wär’s.“
    „Was ist, wenn ich ge­gen die Wand ei­nes Ge­bäu­des sto­ße oder ir­gend­ein Fisch ver­sucht, in die Erg­kap­sel ein­zu­drin­gen?“
    „Denk dar­an, daß das Feld wie bei ei­nem Tisch oder dem Bo­den auf Nicht-Ver­schie­bung jus­tiert ist und nicht auf Teil-Ver­schie­bung wie bei ei­nem Ses­sel oder Bett. Al­les, was ein­zu­drin­gen ver­sucht, wird ein­fach weg­ge­sto­ßen. Und wenn du et­was Mas­si­vem zu na­he kommst, dann prallst du zu­rück, mit Erg­kap­sel und al­lem.“
    „Gut. Wie lan­ge ar­bei­tet der Auf­be­rei­ter?“
    „So lan­ge, wie die La­dung der Ge­ne­ra­to­ren­bat­te­ri­en reicht. Vor ei­nem Tauch­gang wer­den sie voll auf­ge­la­den, so daß sie sich auch bei Dau­er­be­las­tung nicht vor Ab­lauf von rund sechs­und­zwan­zig bis acht­und­zwan­zig Stun­den er­schöp­fen. Und so lan­ge bleibst du ganz ge­wiß nicht un­ten.“
    „Und wenn ich ir­gend­wo fest­hän­ge?“ Er sah sehr be­sorgt aus, und ich konn­te die Schär­fe von Un­ge­duld in mei­ner Stim­me hö­ren.
    „Siehst du das hier? Es ist ein Pei­lungs­ge­ber. Dei­ne Po­si­ti­on kann die gan­ze Zeit auf dem Kon­troll­schirm der Brücke be­ob­ach­tet wer­den. Es be­steht al­so nicht die ge­rings­te Ge­fahr, daß du ir­gend­wo fest­hängst und nicht recht­zei­tig ge­ret­tet wirst. Wenn die Ret­tung län­ger dau­ert, als die La­dung dei­ner Bat­te­ri­en reicht, dann le­gen wir ein­fach ei­ne zwei­te Erg­bla­se um die ers­te, pum­pen Luft hin­ein, und du des­ak­ti­vierst dein Feld und be­nutzt das grö­ße­re.“
    „Dann ist es al­so so gut wie ab­so­lut si­cher?“ frag­te Paul.
    „Ab­so­lut si­cher“, stimm­te ich zu. Er igno­rier­te die Iro­nie in mei­nem Ton­fall und be­trach­te­te die Erg­kap­sel-Aus­rüs­tung mit ei­nem zu­frie­de­nen Ge­sicht.
    Der In­ter­kom piep­te plötz­lich, und die Stim­me von Har­kness tön­te durch die Kam­mer.
    „Ach­tung. Die ge­sam­te Be­sat­zung so­fort auf die Brücke. Ach­tung …“
    Ich dreh­te mich um, sprin­te­te durch die Tauch­kam­mer und schweb­te, Paul dicht hin­ter mir, durch den Zu­gangs­schacht hin­auf, be­vor Har­kness sei­ne An­ord­nung ein zwei­tes Mal durch­gab.
    „Schließt das auch mich ein?“ frag­te Paul, wäh­rend wir em­porg­lit­ten.
    „Na­tür­lich, eh­ren­hal­ber.“
    „Was ist los?“
    „Kei­ne Ah­nung“, gab ich zu­rück, sprang auf einen Schwe­ber und ras­te durch die Hal­le auf einen zwei­ten Schacht zu. Als das letz­te­mal Alarm ge­ge­ben wor­den war, hat­te Gre­ville einen Del­phin in den Flu­tungs­kam­mern ent­deckt und Ze­ter und Mor­dio ge­schri­en, bis ich mir den Naß­an­zug über­ge­streift und das Ge­schöpf ins of­fe­ne Meer zu­rück­ge­bracht hat­te. Aber dies­mal war der Alarm von Har­kness aus­ge­löst wor­den, und es war Har­kness, der an den Kon­troll­pul­ten stand und zu­sah, wie sich die Be­sat­zung auf der Brücke ver­sam­mel­te. Gre­ville stand bei Be­ni­to und schrie auf ihn ein. Der Chef­in­ge­nieur lehn­te läs­sig und mit fins­te­rer Mie­ne an der Kon­so­le, preß­te die ge­ball­ten Fäus­te an die Ober­schen­kel und igno­rier­te of­fen­bar Gre­vil­les Schimpf­ti­ra­de.
    „Ich wet­te, es sind die Ge­ne­ra­to­ren“, sag­te Lon­nie lei­se zu Paul, als er hin­ter mir her­ein­kam. „Heu­te mor­gen wäh­rend mei­ner Schicht ha­be ich ge­hört, wie Be­ni­to über sie fluch­te.“
    Ich spür­te einen leich­ten Stich. Für ge­wöhn­lich war ich die­je­ni­ge, die als ers­te nach Be­ni­to er­fuhr, was im Ge­ne­ra­to­ren­raum vor sich ging. Aber seit un­se­rem Streit war ich nicht mehr un­ten ge­we­sen, und Be­ni­to hat­te mich be­stimmt nicht ge­sucht, um mich zu ihm ein­zu­la­den.
    Li, wie

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