Vertrag ohne Extras
»Du fühlst dich deiner Sache scheinbar sehr sicher, aber ich warne dich – ich weiß genau, was du treibst, und ich werde ein Auge auf dich haben.«
»Ryan, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, erklärte Antony abwehrend.
»Ach, dann warst du wohl nicht zufällig an Kims Schreibtisch, oder bist nachts im Zimmer herumgeschlichen? Und von gewissen anonymen Briefen weißt du sicher auch nichts?«
»Kann es sein, dass du ein bisschen paranoid bist?« Antony stand auf. »Ich glaube nicht, dass ich mir diesen Schwachsinn noch länger anhören muss.«
»Halte dich von Kim fern«, zischte Ryan ihm noch wütend hinterher, dann fiel die Tür zu.
Verärgert ließ er sich auf seinen Stuhl fallen. Er hätte sich ja denken können, dass Antony, selbst wenn er der Urheber dieser ganzen Sachen war, das natürlich nicht zugeben würde. Immerhin war er jetzt gewarnt, und vielleicht würde ihn das von weiteren Intrigen abhalten. Resigniert wandte er sich seiner Arbeit zu, während er sich fest vornahm, seinen Bruder im Auge zu behalten.
Am Abend besuchten sie Kims Mutter, um ihr die Neuigkeit von der Schwangerschaft mitzuteilen, und wie erwartet konnte sie kaum an sich halten vor Freude. Auch Betsy war hellauf begeistert.
»Das ist wundervoll«, sagte sie und drückte Kim überglücklich an sich.
Chiara Mills machte ein besorgtes Gesicht. »Aber du solltest jetzt etwas kürzertreten, ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn du so viel arbeitest.«
»Mach dir keine Sorgen, Mom, Ryan passt gut auf mich auf«, betonte Kim und warf Ryan einen kurzen Blick zu, um ihm klar zu machen, dass es besser war, wenn ihre Mutter nichts von den seltsamen Briefen und den Geschehnissen in der Villa erfuhr.
Im gleichen Moment läutete es an der Tür, Betsy öffnete und kam kurz darauf mit John zurück.
»Gut«, sagte Chiara zufrieden, »dann sind wir alle da, und wir können auch bald essen.«
Während sich die drei Frauen in der Küche mit der Zubereitung des Essens beschäftigten, nutzte Ryan die Gelegenheit, um John von den jüngsten Ereignissen zu berichten.
»Ich weiß nicht, das gefällt mir überhaupt nicht«, sagte John nachdenklich, nachdem Ryan seine Schilderung beendet hatte, »Vielleicht solltet ihr euch besser eine eigene Bleibe suchen.«
»Das habe ich Kim vorgeschlagen, aber sie wollte es mir zuliebe nicht. Denkst du wirklich, dass wir uns Sorgen machen müssen?«
John zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, aber nach dem was du mir erzählt hast, kann es nicht schaden, vorsichtig zu sein.«
»Vermutlich hast du recht«, stimmte Ryan zu, »Ich denke, ich werde mich nach einem kleinen Haus für uns umschauen.«
»Ein Bekannter von mir ist Makler, wenn du willst, sage ich ihm Bescheid, vielleicht hat er ja etwas Passendes im Angebot.«
»Ja, gerne«, sagte Ryan dankbar. »Aber sag Kim bitte noch nichts davon, es ist besser, wenn ich sie überrasche, sonst versucht sie mir das wieder auszureden.«
»Sie liebt dich wohl sehr«, lächelte John, und als Ryan nickte, fügte er hinzu: »Nach eurem mehr als unglücklichen Start kannst du froh sein, dass sie noch bei dir ist.«
»Das bin ich, und ich werde alles tun, um sie zu beschützen.«
»Wo fährst du denn hin?«, fragte Kim verwundert, als Ryan wenige Tage später statt des gewohnten Heimwegs eine andere Richtung einschlug.
»Lass dich überraschen«, lächelte er, »Wir sind gleich da.«
Tatsächlich hatte der Makler ihm bereits kurz nach seinem Gespräch mit John ein geeignetes Objekt angeboten, und er war jetzt gespannt auf Kims Reaktion.
Wenig später stellte er den Wagen in der Auffahrt eines Hauses ab, und bedeutete Kim auszusteigen.
»Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir noch jemanden besuchen? Ich hätte mir etwas anderes angezogen«, sagte sie vorwurfsvoll, während sie ihm zur Eingangstür folgte.
Verwundert beobachtete sie dann, wie er einen Schlüssel aus der Tasche holte und die Tür öffnete.
»Ryan, du hast doch nicht etwa …?«, entfuhr es ihr entgeistert, als sie in die Halle trat und sich umschaute.
»Doch Liebling, habe ich.« Er nahm sie liebevoll in den Arm und küsste sie. »Sei mir nicht böse, aber ich wusste, dass du widersprechen würdest, deswegen habe ich das hier ohne dich ausgesucht. – Komm mit.«
Bevor sie noch etwas sagen konnte, zog er sie an der Hand hinter sich her, führte sie nach und nach durch die noch leeren Räume.
»Es ist alles frisch renoviert, wir müssen uns nur noch um die Einrichtung kümmern«,
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