Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
angenehmeren Dingen widmen konnte.
    Er hatte keine Ahnung, woher der plötzliche Stimmungswandel rührte, der sie all ihre Hemmungen hatte vergessen lassen und ihre Leidenschaft entfacht hatte, aber er war sehr dankbar, dass es geschehen war.

13
    Das Essen war mies. Noch ein Punkt, den er angehen würde, sobald alle Formalitäten erledigt waren. Allerdings hatte er auch nicht damit gerechnet, Delikatessen serviert zu bekommen.
    Rowdy legte die Kruste des armseligen Sandwiches auf den Teller zurück und aß die Gurke und den letzten Kartoffelchip auf. Dann drehte er sich auf dem Hocker um, stützte sich mit den Ellbogen auf dem Bartresen ab und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Momentan war nichts los, doch er wusste, dass der Laden ungeachtet des schäbigen Ambientes und des Fehlens diverser anderer Annehmlichkeiten bald voll sein würde mit Gästen, die bleiben würden, bis die Bar schließlich schloss.
    Trinker bevorzugten eben eher Spelunken als schicke Klubs.
    Er würde nicht allzu viel verändern. Auf den einhundertfünfunddreißig Quadratmetern, die die Bar einnahm, ließen sich allerdings durchaus noch ein paar Extras unterbringen, wie zum Beispiel Billardtische und eine Jukebox. Er plante außerdem, zusätzlichen Platz zu gewinnen, indem er die Tanzstangen abschaffte. Er würde allen drei Damen, die bisher in Teilzeit arbeiteten, Vollzeitstellen anbieten. Auch der Parkplatz stand auf seiner Liste. Wenn er erst einmal in Ordnung gebracht worden war, konnten dort achtzehn Autos parken. Zudem hatte ihm der Besitzer des benachbarten Grundstücks, auf das noch einmal zwanzig Wagen passten, ein gutes Angebot unterbreitet.
    Er würde preisgünstige Getränke anbieten und eine kleine Auswahl an täglich frisch zubereiteten Speisen, beispielsweise verschiedene Sandwiches, vielleicht sogar Chili, eine Tagessuppe und Pommes frites.
    Die wenigsten Gäste besuchten die Bar, um etwas zu essen.
    Aber das konnte sich durchaus ändern, wenn er die Bar einfach ein wenig früher als bisher öffnete. Warum auch nicht? Die Schanklizenz hatte er bereits beantragt, dann konnte er sich auch gleich nach einer Genehmigung für den Verkauf von Speisen erkundigen.
    Aber zuerst musste er die Überprüfung seines Leumunds überstehen, die Voraussetzung für die Erteilung einer Ausschankerlaubnis war. Die Vorstellung, dass jemand, wenn auch nur oberflächlich, in seinem Leben herumstocherte, gefiel ihm nicht, obwohl er im Grunde nichts zu verbergen hatte – zumindest nichts, was der Erteilung der Genehmigung entgegenstand.
    Rowdy gab es auf, über Dinge nachzugrübeln, die er sowieso nicht ändern konnte, und lenkte sich damit ab, Avery zu beobachten. Sofort fiel ihm auf, wie angestrengt sie darauf bedacht war, ihn nicht anzusehen.
    Sehr schade.
    Er wollte ungern allein nach Hause gehen. Nicht heute.
    Dies war eine dieser Nächte, in denen ihm alte Erinnerungen die Ruhe raubten. Er musste sich irgendwie beschäftigen, nur leider gab es momentan nichts für ihn zu tun. Da wollte er wenigstens nicht allein untätig sein.
    Er brauchte Gesellschaft.
    Am liebsten Averys.
    Als sie auf dem Weg zur Küche an ihm vorbeikam, hielt Rowdy sie am Arm fest – und diese kleine, unpersönliche Berührung genügte, um ihn zu entflammen. Schweigend genoss er das Gefühl ihrer samtigen, warmen Haut unter seinen Fingerspitzen.
    Himmel, es war doch nur ihr Arm! Er war heute Abend wirklich sehr bedürftig.
    Avery musterte seine Hand und sah ihm dann ins Gesicht. »Wie war das Sandwich?«
    »Das Brot war knochentrocken.«
    »Wundert mich nicht. Unser sogenannter Koch kann seinen Hintern nicht von einem Brötchen unterscheiden.« Sie beugte sich zu ihm. »In Sachen Sauberkeit ist er übrigens auch nicht gerade gewissenhaft«, flüsterte sie vertraulich. Dabei strich ihr warmer Atem über sein Ohr.
    Rowdy erschauerte. Er konnte es kaum erwarten, ihren Atem noch an ganz anderen, weitaus interessanteren Stellen zu spüren. »Wenn ich den Laden erst einmal übernommen habe, wird sich das ändern.«
    Sie lehnte sich zurück und musterte ihn eindringlich. »Es ist dir also ernst damit, die Bar zu kaufen?«
    »Ich habe bereits alles in die Wege geleitet.« Er musste nur noch die Hintergrundprüfung für die Lizenz erfolgreich überstehen. »Und ich möchte nach wie vor, dass du zukünftig als Barkeeperin arbeitest.«
    Sie nagte nachdenklich an ihrem Mundwinkel. Dann zog sie ihn zu seiner Verblüffung vom Tresen weg und hinter sich her zu einem Ecktisch.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher