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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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beruhigt, gebe ich dir mein Wort.«
    Sie musterte ihn eine halbe Ewigkeit skeptisch, und Rowdy kostete es einige Mühe, nicht wütend zu werden. Er mochte vielleicht auf manche Menschen etwas halbseiden wirken, aber er war bestimmt kein Lügner.
    Schließlich nickte sie. »Also, diese Drogengeschichten, von denen ich dir erzählt habe? In meiner dritten Nacht tauchte ein Kerl hier auf, eine große Nummer. Wahrscheinlich einer von den Lieferanten. Dieser Typ war stinksauer und sah aus, als hätte ihn jemand in die Mangel genommen. Er kam in die Bar und steuerte sofort auf Dougie zu.«
    »Du meinst den Mann, der jetzt an der Bar steht?« Rowdy kannte den drahtigen, hypernervösen Kerl, der die Drinks servierte. Er trug sein dickes, dunkles Haar zu einem borstigen Pferdeschwanz gebunden, und in einem Ohr steckte ein Ohrring. Und er lächelte viel, was nicht so recht zum schäbigen Ambiente der Bar und der zwielichtigen Klientel passte.
    »Genau der.«
    »Jemand wollte ihm an den Kragen?«
    »Mit einem Springmesser.« Avery schüttelte sich. »Und ich sollte auf ihn aufpassen.«
    Rowdy richtete sich zu voller Größe auf. »Welcher Vollarsch hat ernsthaft von dir erwartet, dass du dich mit einem bewaffneten Kerl anlegst?«, ereiferte er sich.
    Seine Wortwahl trug ihm Averys tadelnden Blick ein. »Es ist wohl kaum zu übersehen, dass mir die körperlichen Voraussetzungen für eine derartige Auseinandersetzung fehlen.«
    »Selbst, wenn der Typ ein Kissen in der Hand gehabt hätte, wärst du die Falsche für den Job gewesen.« Sie war so zart und klein und …
    »Ich habe also die Polizei gerufen«, unterbrach sie seinen Gedankengang. »Das war ein
gewaltiger
Fehler.«
    »Du wurdest doch nicht verletzt, oder?«, fragte er und war aufs Höchste beunruhigt.
    »Ich wäre beinahe rausgeflogen!«
    Aus dieser Spelunke? Und wenn schon. Wahrscheinlich hätte ihr Boss ihr damit noch einen Gefallen getan. Andererseits wären sie sich dann nie über den Weg gelaufen, und er wäre nicht so verrückt nach ihr. »Bullen sind hier wohl nicht gern gesehen.«
    »Allerdings. Wegen der Drogen und noch aus unzähligen anderen Gründen.« Sie rieb sich die Schläfen. »Dougie ist nicht viel passiert. Nur eine Stichwunde am Arm, die genäht werden musste. Als ich laut schrie, dass die Polizei auf dem Weg wäre, hat sich der Kerl mit dem Messer aus dem Staub gemacht.«
    »Gott sei Dank.« Wenn er seine Wut stattdessen an Avery ausgelassen hätte, stünden sie heute vielleicht nicht hier. »War er seitdem noch mal hier?«
    »Der Messerstecher? Nein. Der ist nicht mehr aufgetaucht.« Sie sah ihn wieder durchdringend an. »Du solltest dich wirklich erst einmal darüber informieren, wie hier der Hase läuft, ehe du dir die Bar ans Bein bindest. Ich glaube, wenn du dem Drogenhandel hier erst einmal ein Ende bereitet hast …« Sie geriet ins Stocken und sah ihn mit ihren großen, blauen Augen an, die die gleiche Farbe hatten wie der Himmel. »Ich meine … Du würdest die Drogengeschäfte doch unterbinden, oder?«
    Er ließ eine rote Haarsträhne spielerisch durch seine Finger gleiten.
    Er hätte lieber mit ihr gespielt. Im Bett.
    »Verlass dich drauf.« Er würde sein Geschäft um jeden Preis ordentlich führen. Schließlich hatte auch er kein großes Interesse daran, regelmäßig Besuch von der Polizei zu bekommen.
    Avery war sichtlich erleichtert. »Dann freue ich mich, dass du vorhast, die Bar zu übernehmen. Und wenn du unbedingt willst, dass ich Barkeeperin werde, kannst du auf mich zählen. Dafür gebe ich gern meinen Zweitjob auf.«
    »Du hast noch einen Job?«
    »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass das, was ich hier verdiene, zum Leben reicht?«
    Er wusste so vieles nicht über Avery Mullins – aber das würde sich ändern.
    »Ich bin besser als Dougie und auch ehrlicher. Darum erwarte ich, dass mein Gehalt entsprechend höher ausfallen wird als seins. Aber keine Sorge, du wirst nicht draufzahlen, denn im Gegensatz zu ihm brauche ich keine Hilfskraft, die hinter mir herräumt.«
    Dagegen hatte er nichts einzuwenden, denn er beabsichtigte sowieso, höchstpersönlich für ihren Schutz zu sorgen.
    »Es wird mächtig Unruhe geben. Dougie versorgt viele unserer Stammgäste. Denen dürfte es sicher nicht gefallen, dass du ihnen den Nachschub abschneidest.«
    Rowdy fragte sich, ob Dougie nur mit Partydrogen oder auch Härterem dealte, aber er wollte Avery nicht noch tiefer in die Sache reinziehen. »Ich werde mich darum kümmern.«
    Sie

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